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Untersuchungen gegen Autobauer
Tesla-Reichweite: Neue Ermittlungen gegen Elon Musk - E-Autos mit manipulierten Zahlen?
Gegenwind für Elon Musk und Co.: Wird bei Elektroautos von Tesla bei der Reichweite geschummelt? Das US-Justizministerium ermittelt gegen den Hersteller.
Austin/München - Tesla ist stärker ins Visier des US-Justizministeriums geraten. In einer Mitteilung an die Börsenaufsicht hat der Elektroautobauer erklärt, dass die Behörden in mehrerer Hinsicht gegen das Unternehmen von Elon Musk ermitteln. In früheren Quartalsberichten waren bereits Nachfragen zum Assistenzsystem Autopilot bekanntgeworden, diesmal geht es um die Reichweite von Tesla-Modellen.
Die neuen Anfragen hängen mutmaßlich mit Medienberichten zusammen, die eine angebliche Manipulation von Kilometerständen bei Elektroautos von Tesla im Hinblick auf die Restreichweite beschreiben. Die Nachrichtenagentur Reuters behauptete vor einiger Zeit in einem Artikel, dass Tesla seit Jahren gezielt dafür sorge, dass die im Bordcomputer angezeigten Kilometer bei vollständig geladenem Akku besonders optimistisch sind und dies von Elon Musk persönlich angeordnet wurde.
Tesla: Reichweite von E-Autos manipuliert? Eigenes Team sagt angeblich Termine ab
Demnach sei Tesla alleine im vergangenen Jahr mit Beschwerden über das Thema „Driving Range“ (Reichweite) derart überhäuft worden, dass Musk bei dem Elektro-Pionier ein spezielles Team einrichtete, um Wartungstermine für Besitzer zu managen und diese abzusagen. In dem Bericht wird der skurrile Fall eines Autokäufers genannt, der sich im Jahr 2021 einen gebrauchten Tesla Model 3 zulegte: Bei voller Batterie sei im Display eine Reichweite von 353 Meilen (568 Kilometer) angezeigt worden.
In Wahrheit - und besonders bei kalten Temperaturen - sei das Elektroauto jedoch gerade halb so weit oder weniger gekommen, so dass der Mann an eine defekte Batterie glaubte. „Wir betrachten die Reichweite, und Sie sehen buchstäblich, wie die Zahl vor Ihren Augen abnimmt“, wird Alexandre Ponsin zitiert. Nach der Buchung eines Service-Termins sei ihm jedoch per Textnachricht mitgeteilt worden, dass eine Ferndiagnose ergeben habe, dass mit dem Akku des Tesla Model 3 alles in Ordnung sei. Schließlich wurde damit auch der Werkstatttermin abgesagt - was angeblich eine Masche des E-Auto-Herstellers sein soll.
Tesla mit schweren Vorwürfen konfrontiert - es geht um Reichweiten-Probleme
Denn was der Tesla-Kunde nicht wusste: Es gibt offenbar eine eigene Abteilung, in der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen derartige Fälle bearbeiten. Die Behauptung: Kunden, die sich über eine schlechte Reichweite beschweren, sollen davon abgehalten werden, ihre Fahrzeuge in den Tesla-Service zu bringen. Den Angaben zufolge sei das sogenannte „Diversion Team“ erst im vergangenen Jahr in Las Vegas gegründet worden, um so viele Termine wie möglich aufgrund offenkundiger Missstände in Sachen Tesla-Reichweite abzusagen. Das würde zum einen angesichts des enormen Andrangs die Wartungsstationen des Elektroauto-Herstellers entlasten, zum anderen ließe sich damit Geld sparen.
Das angeblich Perfide an der Software-Manipulation, die dem Vernehmen nach bereits zu der Zeit einsetzte, als der E-Auto-Anbieter lediglich den Tesla Roadster sowie das Tesla Model S im Portfolio hatte: Erst wenn der Ladestand der Batterie unter die Marke von 50 Prozent fällt, sei die realistische Reichweite angezeigt worden. So bedarf es in den meisten Fällen der über Reichweiten-Probleme klagenden Kunden keiner Reparatur. Stattdessen habe Tesla die Beschwerden damit entfacht, indem die Reichweite der EV-Modelle im Display übertrieben dargestellt wurde und damit bei Kunden überzogene Erwartungen geweckt.
Gegenwind für Tesla - auch Haus für Elon Musk ruft Ermittler auf den Plan
Aufgrund der Anschuldigungen über Reichweiten-Manipulation wurden laut Autobauer Tesla auch Informationen zur persönlichen Vergütung von Beschäftigten sowie Personalentscheidungen eingefordert. Außerdem berichteten US-Medien kürzlich, dass Neubaupläne eines eleganten Hauses für Firmenchef Elon Musk in Texas Ermittler auf den Plan gerufen hätten.
Spektakuläre Streifenwagen: Die coolsten Polizeiautos aus aller Welt
Darüber hinaus gibt es Untersuchungen über Autopilot-Sicherheitsprobleme sowie Vorwürfe von irreführender Werbung im Hinblick auf Fahrassistenzsysteme. (PF)