Zum Schutz aller Mitarbeiter und Kunden
Südafrikaner protestieren gegen rassistische Werbung: H&M schließt dort alle Filialen
Dieser Protest in Südafrika gegen ein rassistisches Werbefoto der Billig-Modekette H&M hat gewirkt: H&M hat alle Filialen in dem Land geschlossen – um Mitarbeiter und Kunden zu schützen.
Johannesburg/Toronto - Nach Demonstrationen gegen H&M in Südafrika hat die Modekette all ihre Läden in dem Land vorübergehend geschlossen. Demonstranten protestierten am Samstag vor etlichen H&M-Läden und drangen teilweise in sie ein. H&M sei ein „rassistischer“ Laden, sagte Benjamin Disoloane von der Partei der Ökonomischen Freiheitskämpfer (EFF) der Nachrichtenseite News24. Das schwedische Unternehmen hatte für einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Coolster Affe im Dschungel“ einen dunkelhäutigen Jungen modeln lassen und vergangene Woche dafür scharfe Kritik geerntet.
Bei den Demonstrationen seien keine Kunden oder Mitarbeiter verletzt worden, teilte H&M mit. Die Sicherheit der Mitarbeiter und Kunden gehe aber vor, daher seien die Läden vorübergehend geschlossen worden. Sobald es wieder sicher sei, würden sie geöffnet werden.
In einem Shoppingzentrum in der Nähe der Wirtschaftsmetropole Johannesburg seien Menschen in einen H&M-Laden gedrungen und hätten Gegenstände gestohlen, teilte die Polizei auf Twitter mit. Polizisten sind demnach mit Gummigeschoss gegen die Demonstranten vorgegangen. In einem Video des Nachrichtensenders eNCA waren umgeschmissene Schaufensterpuppen und Kleidständer, kaputte Spiegel und am Boden liegende Kleidungsstücke in einem Laden zu sehen.
The Weeknd (der Ex von Selena Gomez) will nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten
Der kanadische R&B-Musiker The Weeknd (27, „Starboy“) will die Zusammenarbeit mit der Modekette H&M wegen des umstrittenen Werbefotos beenden.
„Ich war diesen Morgen geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten“, schrieb der Sänger mit äthiopischen Wurzeln am Montag auf Twitter.
Modekette entschuldigt sich
Die Modekette hatte sich bereits nach massiver Kritik im Internet entschuldigt und das Bild zurückgezogen. „Wir glauben bei allem, was wir machen, an Vielfalt und Inklusion und werden all unsere internen Strategien überprüfen, um künftige Probleme zu verhindern“, hieß es in einem Statement, aus dem mehrere Medien zitierten. The Weeknd, der eigentlich Abel Tesfaye heißt, hatte bei H&M seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für die Kette gemodelt.
woke up this morning shocked and embarrassed by this photo. i’m deeply offended and will not be working with @hm anymore... pic.twitter.com/P3023iYzAb
— The Weeknd (@theweeknd) 8. Januar 2018
Im Netz löste H&M einen riesigen Shitstorm aus. Hier sind einige Reaktionen:
We are absolutely appalled by this racist advertisement attributed to @HM which strips the child in the green of basic human dignity. While we note the apology as necessary we cannot accept that it's sufficient based on the amount of damage it has caused. cc @HMsouthafrica pic.twitter.com/TqSRn164xJ
— Min. Nathi Mthethwa (@NathiMthethwaSA) January 9, 2018
hm: please model for us
— God’s Plan 🙏🏽 (@BobStake_) January 9, 2018
me : noooo
hm: we'll give you 10 million
me: pic.twitter.com/M4ilKmqvd6
This artist reclaimed insensitive H&M ad to portray model as the young king he is https://t.co/AS2inKp8WU pic.twitter.com/NmNDCes3Pg
— Blavity (@Blavity) January 9, 2018
Me feeling ashamed on the way home after modeling for H&M for the check. pic.twitter.com/bQGLDUnNJc
— The Anomaly (@RottenSofa) January 9, 2018
Eine Bundeswehr-Jacke im Angebot einer Modekette hat im September (ehemalige) Bundeswehrsoldaten und viele Kunden wütend gemacht, berichtet tz.de*.
dpa/Video: Glomex
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