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Antriebstechnologien

Weltgrößter Hersteller will für E-Autos „keine Investitionen verschwenden“ – Studie sorgt für Aufsehen

Auf den Elektroauto-Zug springt der größte Hersteller der Welt nur bedingt auf. Toyota möchte kein „Geld verschwenden“. Das Ergebnis einer Studie pflichtet dem bei.

Toyota/München - Während zahlreiche Autobauer den Fokus auf E-Mobilität legen und immer mehr Elektroautos entwickeln, sieht die Strategie des weltgrößten Herstellers mit Hauptsitz in der gleichnamigen Stadt anders aus: Toyota hat 2024 erst ein einziges reines E-Modell auf dem Markt, verschreibt sich aber – und das ist eine Gemeinsamkeit mit BMW – generell der Technologie-Offenheit. 

In einem Interview bezog der Nordamerika-Manager des japanischen Autokonzerns Stellung, warum der Industriegigant aus Asien auch künftig mehrgleisig fährt und weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor anbietet.

Toyota: Lieber Strafzahlungen als E-Auto-Ziele erfüllen

Toyota-Geschäftsführer Tetsuo Ogawa lässt gegenüber Automotive News wissen: „Wir sehen uns an, wie die Kundennachfrage bei Elektroautos ist und aktuell ist es nicht gerechtfertigt, mehr Kapazitäten in diese Richtung zu verschieben.“

In der Folge drohen Autobauern wie Toyota mancherorts Strafzahlungen, wenn die politisch vorgegebenen Ziele bezüglich Schadstoffausstoß nicht erfüllt werden. 2030 wollen zum Beispiel die USA gesetzlich einen Elektroauto-Anteil von mindestens 50 Prozent bei Neuwagen durchsetzen. Wenn Hersteller das nicht umsetzen, müssen sie Geld für Emissionszertifikate in die Hand nehmen. 

Unternehmen wie Tesla kommt das entgegen: Schon heute nimmt der E-Auto-Hersteller viel Geld mit dem Verkauf von Zertifikaten ein, weil die Fahrzeuge keine CO₂-Emissionen im laufenden Betrieb ausstoßen. 

Toyota-Geländewagen in Düsseldorf: Für den weltgrößten Autobauer spielt E-Mobilität eine untergeordnete Rolle (Symbolbild).

Toyota will mit E-Autos „keine Investitionen verschwenden“

Geht es nach Ogawa, ist dieser Weg und damit auch die Technologie-Offenheit für Toyota vorzuziehen. Der Hersteller wolle „keine Investitionen für Elektroautos verschwenden“, führt der Manager des Autoriesen aus. Statt 50 Prozent plant Toyota in den USA und Kanada lediglich mit 30 Prozent Elektrifizierung des Modellangebots. 

Auch in der EU macht Toyota keine Anstalten, sein Angebot ähnlich wie Volkswagen massiv auf E-Autos auszurichten. Mit dem SUV Toyota bz4X bietet der japanische Hersteller lediglich einen Stromer an. In den EU-Ländern ist ab 2035 ein Verbot für den Verkauf von Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotor vorgesehen. Doch es gibt politische Anzeichen, dass sich das ändern könnte und auch in den USA scheinen die Ziele in Gefahr.

Umweltfreundlichstes Auto ist ein Toyota-Hybrid und kein Stromer

Derweil zeigt eine Untersuchung aus den USA, dass ein Auto mit Verbrennungsmotor tatsächlich besser sein kann als ein E-Auto: Eine vom American Council for Energy-Efficient Economy (ACEEE) veröffentlichte Rangliste der umweltfreundlichsten Modelle zeigt, dass im Jahr 2024 kein Stromer an der Spitze liegt.

Vielmehr ist mit dem Toyota Prius Prime SE ein Plug-in-Hybrid auf Rang eins zu finden. Die weiteren Plätze auf der Liste der gemeinnützigen Organisation sind jedoch Elektroautos: Lexus RZ 300e, Mini Cooper SE, Nissan Leaf und Toyota bZ4X. 

Spritschleudern der Autogeschichte: 43,5 Liter auf 100 Kilometer

Ein Chevrolet Camaro.
Mit dem Camaro reagierte Chevrolet Ende 1966 auf den beleibten Ford Mustang. Das Muscle Car aus Detroit erwies sich mit dem V8-Motor und 7 Litern Hubraum jedoch als sehr durstig: Bis zu 43,5 Liter auf 100 Kilometern waren keine Seltenheit. © Chevrolet
Ein roter Lamborghini Countach.
Im Heck des ersten Lamborghini Countach verrichtete ein V12-Motor mit 5 Litern Hubraum seinen Dienst. Mit bis zu 33,5 Litern auf 100 Kilometern war der Sportwagen jedoch alles andere als sparsam. Die Neuauflage dürfte dank Hybrid-Antrieb deutlich weniger verbrauchen. © Thomas Zimmermann/Imago
Rolls Royce Corniche Cabrio Baujahr 1984
Der Rolls-Royce Corniche ist mit rund drei Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht. Kein Wunder also, dass sich auch der V8-Motor mit 7 Litern Hubraum als Schluckspecht erwies. Bis zu 29 Liter gönnte sich der edle Brite auf 100 Kilometer. © Sebastian Geisler/Imago
Ein Dodge Charger.
Auch der Dodge Charger ist ein Klassiker der amerikanischen Automobil-Geschichte. Getreu dem Motto „Höher, schneller, weiter“ fällt auch sein Spritverbrauch üppig aus. Bei frühen Modellen waren bis zu 27 Liter auf 100 Kilometer möglich. © Panthermedia/Imago
Aston Martin Lagonda
Optisch kann man vom Aston Martin Lagonda halten, was man möchte. In Sachen Spritverbrauch zählt der Brite, mit bis zu 26,1 Liter auf 100 Kilometern, aber zu den durstigsten Autos, die jemals gebaut wurden.  © Tim Graham/Imago
Hummer H1
Der Hummer H1 wurde ursprünglich vom US-amerikanischen Militär-Herstellers AM General gebaut. Dieser verkaufte die Markenrechte schließlich an General Motors. So wuchtig wie der Geländewagen aussieht, war auch sein Verbrauch, der bei bis zu 24,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Die Neuauflage des Klassikers ist im übrigen rein elektrisch unterwegs. © Sebastian Geisler/Imago
Bentley Arnage
Bis 2010 baute Bentley den 2,6 Tonnen schweren Arnage, auf dem auch die State Limousine der verstorbenen Königin Elisabeth II basierte. Mit dem größten Motor war ein Verbrauch von 24,2 Liter auf 100 Kilometer möglich.  © Sebastian Geisler/Imago
Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport L Edition Type 35
Der Bugatti Veyron war eines der ersten Autos mit Straßenzulassung, das mehr als 1000 PS unter der Haube hatte. Der Motor des „Super Sport“ leistete sogar 1.200 PS. Die Folge: ein Verbrauch von durchschnittlich 24,1 Litern auf 100 Kilometer. Innerorts sind sogar bis zu 37,2 Liter möglich. © Sebastian Geisler/Imago
Dodge Challenger RT
Neben dem Charger eroberte Dodge auch mit dem Challenger den US-Muscle-Car-Markt. Letztere zeigte sich mit einem Verbrauch von 23,5 Litern auf 100 Kilometer etwas „sparsamer“. © Andre Poling/Imago
Dodge Viper RT10
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Das gilt auch für Dodge, denn auch die Viper erweist sich als besonders durstig: bis zu 21,1 Liter auf 100 Kilometer waren möglich. Gebaut wurde der Sportwagen von 1992 bis 2017. © Eibner/Imago

Mercedes-SUV belegt Spitzenplatz auf „Liste der Schande“

Insgesamt kommt das Institut zwar zu der Erkenntnis, dass E-Autos letztlich die am wenigsten umweltschädliche Antriebsart sind, doch kann das bei entsprechender Bauweise auch ein Vertreter der Gattung Verbrenner sein. Einen Tesla, VW, Mercedes oder auch BMW sucht man in der Auflistung übrigens vergeblich. 

Derweil gibt es im Zuge des Reports auch eine „Liste der Schande“ – mit Modellen, die massiv umweltschädlich sind. Darunter befinden sich hauptsächlich tonnenschwere SUV, die zudem hochmotorisiert sind und dadurch einen enormen Schadstoffausstoß haben. Der unrühmliche Spitzenplatz geht an den Mercedes-Benz AMG G63. Mit dem GMC Hummer EV ist auch ein Elektro-SUV dabei. (PF)

Rubriklistenbild: © IMAGO / Pond5 Images

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