Männer wollten nur Leihwagen mieten
Skandalöser Vorfall nach Autopanne: Sixt kündigt Partnerfirma umgehend
Zu unschönen Szenen kam es, als zwei Männer bei einem Subunternehmen einer Münchner Autovermietung einen Leihwagen nehmen wollten. Ein Mitarbeiter beleidigte sie rassistisch.
- Nach einer Autopanne wollten zwei Männer einen Leihwagen mieten.
- Der Mitarbeiter der Firma, die mit der Autovermietung Sixt kooperierte, beleidigte sie rassistisch.
- Nun zog Sixt Konsequenzen.
München - Der Münchner Autovermieter Sixt trennt sich von einem Subunternehmer aus Thüringen - Hintergrund sind Rassismus-Vorwürfe. Offenbar hatte sich einer der Mitarbeiter des Unternehmens geweigert, einem Mann einen Leihwagen auszuhändigen. Dabei äußerte er sich rassistisch und beleidigte ihn, berichtete der MDR.
Rassismus-Vorwurf: Skandal-Vorfall bei Subunternehmer von Sixt
Unterwegs war der Mann, der als Komiker unter dem Namen Nizar auftritt, am vergangenen Freitag mit dem deutsch-palästinensischen Comedian Amjad, der die Szene auf Video festhielt, so der MDR weiter. Die beiden Künstler, die zu den Nachwuchsstars der deutschen Comedy-Szene gehören, waren gemeinsam auf der Weiterfahrt zu einer Comedy-Veranstaltung in Thüringen im Landkreis Sonneberg. Nach einer Autopanne wollten sie sich bei dem Anbieter einen Ersatzwagen nehmen.
Der Mitarbeiter weigerte sich nicht nur, den beiden Männern einen Leihwagen zu geben. Er beleidigte Nizar außerdem und drohte damit, die Polizei zu rufen. Einen Teil der Begegnung hat der Comedian Amjad auf seinem Instagram-Kanal festgehalten. Dort ist der Mitarbeiter der Firma zu hören, der sich abfällig äußert. Die Männer sollen „in ihren Schrotthaufen“ steigen und „abhauen“.
Rassismus bei Subunternehmer von Sixt: Kunde nimmt Erlebnis auf Video auf
Amjad ist augenscheinlich schockiert von diesem Erlebnis. „Ich lebe seit 31 Jahren in Deutschland, bin hier geboren und da lass ich mir nicht von einem Menschen sagen, ich ,soll das Land verlassen‘, nur weil ihm unser Aussehen nicht gefällt“, schreibt er zu dem Video, das etwa sieben Minuten lang ist und den betreffenden Mitarbeiter nicht direkt zeigt. „Als der Typ mich auch beleidigt und mit Schläge gedroht hat, hab ich die Szene aufgenommen“, erklärt er sich und seine Reaktion weiter, „leider nicht von Anfang an. Ich musste es aufnehmen, weil sonst hätte man es uns nicht geglaubt.“
Er habe sehr nette und herzliche Leute in Thüringen kennengelernt und sei der „wirklich der Letzte“, der Rassismus ins Spiel bringe, betont er in seinem Instagram-Posting. „Aber der Typ ist einfach nur ein Rassist“, so der Comedian ganz direkt. Unter seinem Posting zeigen sich viele seiner Follower ebenfalls entsetzt. „Unglaublich, traurig, widerlich, wie Menschen voller Hass sein können“, lautet einer der Kommentare. „Respekt, dass ihr so ruhig geblieben seid. Ekelhaft diese Art von Menschen, dieser Rassismus“, kommentiert ein Anderer.
Video: In der Werbung zeigt sich Sixt weltoffen
Autovermietung Sixt meldet sich zu Wort - Zusammenarbeit nach Rassismus-Vorwurf beendet
Eine Sprecherin des Autovermieters Sixt bedauerte den Vorfall. „Wir bedauern zutiefst, was unserem Kunden Nizar in dieser Notlage widerfahren ist“, schrieb die Sprecherin. Sixt distanziere sich in aller Schärfe von jeglichem rassistischen Verhalten. Bei dem Comedian und seinem Kollegen habe man sich entschuldigt. „Die Zusammenarbeit mit unserem Subunternehmer werden wir aufgrund der im Video getätigten Äußerungen umgehend beenden“, zitierte schließlich die Deutsche-Presse-Agentur die Sprecherin des Unternehmens.
dpa
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