Feinkost-Händler
Schlemmermeyer-Insolvenz – Kahlschlag: Fast alle Filialen müssen schließen
Der Münchner Delikatessenhändler Schlemmermeyer musste im Juni Insolvenz anmelden. Nun steht fest, wie viele Filialen wohl schon Ende Juli schließen müssen.
München – Die sinkende Nachfrage nach Feinkost-Lebensmitteln hat dem Delikatessenanbieter Schlemmermeyer stark zugesetzt. Das Münchner Unternehmen musste im Juni Insolvenz anmelden – nun ist klar: Elf von bundesweit 14 Filialen müssen mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich Ende Juli schließen. Das teilte der vorläufige Insolvenzverwalter mit.
Schlemmermeyer: Elf Filialen müssen schließen - Hoffnung für München und Augsburg
„Wir müssen deshalb elf Filialen noch im Juli schließen, weil es hierfür keine Möglichkeit einer Fortführung gibt. Dies gilt nicht für unsere Filialen in München und Augsburg“, teilte die Geschäftsführung am Mittwoch (5. Juli) mit. Der vom Münchner Amtsgericht bestellte vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé habe dieser Maßnahme bereits zugestimmt.
Für die beiden Schlemmermeyer-Stände am Münchner Viktualienmarkt sowie die Filiale in Augsburg dagegen gebe es noch Verhandlungen mit potenziellen Interessenten. Der Betrieb hier gehe vorerst weiter.
Löhne nur bis Ende Juli gesichert
Die Löhne und Gehälter der rund 130 Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld noch bis Ende Juli 2023 gesichert. „Danach müsste das Unternehmen diese wieder selbst bezahlen, wozu die erzielbaren Einnahmen nicht ausreichen“, teilte die Geschäftsführung mit. Ein Teil der Arbeitnehmer habe aber bereits von sich aus gekündigt oder wurde von Konkurrenten abgeworben.
Der Feinkosthändler hatte zuletzt stark unter der rasch steigenden Inflation sowohl im Einkauf als auch durch die darauf folgende Kaufzurückhaltung der Kunden gelitten. Bereits im Jahr 2019 war Schlemmermeyer in eine finanzielle Schieflage geraten.
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