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Einnahmequelle gedämpft

Trumps Zölle treffen Russlands Wirtschaft nun doch – „Gewaltige Krise“ und Ölpreisschock drohen

Bislang blieb Russland von Trumps neuen Zöllen verschont. Dennoch machen sich verheerende Folgen für Wladimir Putin bemerkbar. Wichtige wirtschaftliche Branchen könnten leiden.

Moskau – Die US-Zölle versetzen die Weltwirtschaft und internationale Börsen in Aufruhr. Als Reaktion auf die von Donald Trump verkündeten Zölle wollen einige Länder Gegenmaßnahmen ergreifen. So hat China bereits harte Rachezölle angekündigt und die EU berät am Montag (7. April 2025) über ein gemeinsames Vorgehen. Unterdessen wird sich auch Wladimir Putin mit den Folgen der US-Zölle auseinandersetzen müssen. Für Russlands Wirtschaft heißen die US-Zölle auch nichts Gutes.

Trumps Zölle verschonen Russlands Wirtschaft – doch die Folgen kriegt Putin trotzdem zu spüren

Auch wenn Trump Russland von den Zöllen verschont hat, könnte Russlands Wirtschaft einige Folgen zu spüren bekommen. So hat der russische Aktienmarkt als Reaktion auf die umfassenden globalen Zölle des US-Präsidenten Donald Trump und den Rückgang der weltweiten Ölpreise seine schlimmste Woche seit mehr als zwei Jahren erlebt.

Die Marktkapitalisierung, also der Gesamtwert der Anteile eines Unternehmens auf dem Markt, an der Moskauer Börse sank innerhalb von nur zwei Tagen um 2 Billionen Rubel (23,7 Milliarden Dollar). Zum Handelsschluss am Freitag (4. April 2025) betrug der Wert 53,02 Billionen Rubel (627,9 Milliarden Dollar), wie aus Börsendaten hervorgeht. Das berichtet die Moscow Times.

Trumps Zölle bringen russischen Börsenmarkt ins Schlingern – Folgen für Russlands Wirtschaft

Der MOEX Russia Index, der 43 der größten börsennotierten Unternehmen Russlands abbildet, verlor im Laufe der Woche 8,05 Prozent – seine schlechteste Performance seit Ende September 2022, als Russland die Märkte durch die Ankündigung einer Massenmobilisierung für den Ukraine-Krieg erschüttert hatte.

Donald Trump und Wladimir Putin haben am Dienstag zum Ukraine-Krieg telefoniert - gibt es fundamental unterschiedliche Auffassungen danach?

Zum Handelsschluss am Freitag brachen zudem Aktien großer russischer Unternehmen ein: Die Sberbank verlor 5,2 Prozent, Gazprom 4,9 Prozent, VTB 6 Prozent, Rosneft 3,9 Prozent und Lukoil 4,6 Prozent. Der Stahl- und Kohleriese Mechel verlor mehr als 7 Prozent, die Fluggesellschaft Aeroflot 4,8 Prozent und der Gasproduzent Novatek 5,4 Prozent. „Vor unseren Augen entfaltet sich eine gewaltige Krise“, sagte Jewgeni Kogan, Investmentbanker und Professor an der Higher School of Economics in Moskau.

Neben Trumps Zöllen belastet der Ölpreisverfall Russlands Wirtschaft

Mit der Verkündung der US-Zölle gegen fast 200 Länder sind auch die Ölpreise stark gefallen. Unter anderem belasten Trumps Zölle die Aktien- und Rohstoffmärkte. Die Zölle könnten zudem die Nachfrage nach Öl generell dämpfen. Zusätzlich zu den Zöllen haben sich die OPEC+-Länder jüngst darauf geeinigt, ihren Plan zur Erhöhung der Ölproduktion voranzutreiben. Ab Mai wollen sie die Ölproduktion um 411.000 Barrel pro Tag erhöhen. Die Ankündigung verstärkte den Rückgang der Ölpreise.

Für Russlands Wirtschaft ist ein Rückgang der Ölpreise keine gute Nachricht. Putin machte vor dem Ukraine-Krieg vor allem sehr profitable Geschäfte mit dem Verkauf russischen Öls. Wenn der weltweite Ölpreis allerdings zurückgeht, würde das bedeuten, dass auch Russlands Wirtschaft die eigenen Preise senken muss, um den Handelspartnern Anreize für den Kauf des Rohstoffs zu geben. Dann würde Putin allerdings weniger Umsätze machen und weniger Einnahmen würden die russische Kriegskasse fließen.

Nach Verhängung etlicher Sanktionen, darunter das Öl-Embargo der EU, wurden seine Öl-Deals eingeschränkt. Dennoch fand Russlands Wirtschaft wiederholt Möglichkeiten, die Sanktionen zu umgehen. (bohy)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/Pool via AP | Pavel Bednyakov/AP

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