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Sanktionen treffen Moskau

Russen werden wohl immer reicher – doch Putin kämpft weiterhin mit großen Problemen

Inflation, Sanktionen und Krieg: Die Liste von Problemen für die russische Wirtschaft ist lang. Trotzdem wächst das Vermögen der Russen.

Moskau – Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen setzen der russischen Wirtschaft zu. Auch im Alltag der Menschen kommen die Folgen des Kriegs an. Umso überraschender ist die Auswertung eines Berichts des globalen Finanzinstituts UBS: Laut dem Global Wealth Report 2024 sind die durchschnittlichen Vermögen in Russland gestiegen. Der russische Präsident Wladimir Putin steht dennoch vor einer Reihe von Problemen.

Vermögen und Russlands Wirtschaft wachsen offenbar – Putins Problemliste ist trotzdem lang

Laut dem Bericht des UBS verzeichnete Russland mit einer der größten Vermögenszuwächse im Jahr 2023. Die Türkei lag mit einem Wachstum von 157 Prozent an der Spitze. Am nächsten kommen Katar und Russland mit einem Anstieg von fast 20 Prozent, heißt es in dem Bericht. Von 2008 bis 2023 stiegen die durchschnittlichen Vermögen pro Erwachsenem in Russland um 608 Prozent – in der Landeswährung Rubel. Zudem sei die Zahl der US-Dollar-Millionäre in Russland gestiegen.

Putin kämpft seit dem Ukraine-Krieg mit Folgen der Sanktionen für die Wirtschaft.

Ebenso überraschend war eine Auswertung der Weltbankgruppe vom 1. Juli 2024. Demnach ist Russland mit anderen zwei Ländern, Bulgarien und Palau, von der Kategorie der Länder mit mittlerem Einkommen in die hohe Einkommenskategorie hochgestuft worden. Beeinflusst wurde die Wirtschaftstätigkeit in Russland im Jahr 2023 durch einen starken Anstieg der militärischen Aktivitäten. Das Wirtschaftswachstum wurde laut der Auswertung durch einen Aufschwung im Handel (+6,8 Prozent), im Finanzsektor (+8,7 Prozent) und im Baugewerbe (+6,6 Prozent) angekurbelt.

Russlands Wirtschaft robuster als erwartet? Sanktionen treffen Putins Gasgeschäfte

Auch wenn es einige positive Prognosen für Russlands Wirtschaft gibt, heißt es noch lange nicht, dass Putin seine Probleme losgeworden ist. Denn die Sanktionen drücken auf die Kriegskasse des Kremls. So sind im April erneut die Staatseinnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft gesunken. Sie fielen um sechs Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 1,23 Billionen Rubel (12,5 Milliarden Euro), wie aus den am Montag (6. Mai) veröffentlichten Daten des Finanzministeriums hervorgeht.

Einer der größten Herausforderungen für Putin ist es, Abnehmer für russisches Gas zu finden. Der russische Präsident hatte in den letzten Monaten starkes Interesse an China gezeigt. Verhandlungen über einen möglichen Bau einer Gaspipeline, wodurch russisches Gas nach China gelangen soll, liegen jedoch auf Eis. Doch nicht nur bei potenziellen Geschäften im Energiesektor könnte China Putin hängen lassen. Auch in der Finanzbranche wird es unruhig, weil sich mehrere chinesische Banken von Russland abwenden und den Zahlungsverkehr mit Russland eingestellt haben.

Russlands Finanzsektor unter Druck wegen Sanktionen

Allmählich wächst die Sorge um die Frage nach der Zahlungsfähigkeit Russlands. „Die Sanktionen verstopfen die Zahlungssysteme wie Blutgerinnsel und Geld ist das Lebenselixier jeder Wirtschaft“, zitierte der Bayerische Rundfunk Exil-Politologe Anatoli Nesmijan in einem Beitrag von Ende Juni 2024.

Die hartnäckige Inflation hat Putin schon länger nicht im Griff. Unter anderem klettert die Inflationsrate weiter nach oben, sodass die russische Zentralbank reagieren muss. Noch im Juli 2024 will die Zentralbank die Zinsen um 200 Basispunkte auf 18 Prozent anheben, um die hartnäckig hohe Inflation einzudämmen.

Russlands Wirtschaft abhängig vom Krieg – Putins Plan geht nicht auf

Die russische Wirtschaft hat sich robuster gezeigt als erwartet. Das Wachstum ist stark abhängig von den hohen Ausgaben für das Militär. Auch wenn Putin gehofft hat, durch den Ukraine-Krieg die russische Wirtschaft anzukurbeln, wird sein Plan nicht aufgehen, da eine Kriegswirtschaft langfristig nicht nachhaltig ist. (bohy)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AP | Alexander Zemlianichenko

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