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Schattenflotten betroffen

Sanktionen setzen Russland unter Druck: Öl-Exporte auf Tiefstand – seit sieben Monaten

Mit Einnahmen aus Öl-Geschäften stockt Putin seine Kriegskasse auf. Allerdings machen sich die Folgen der westlichen Sanktionen offenbar bemerkbar.

Moskau – Sanktionen haben große Auswirkungen auf eine zentrale Einnahmequelle der russischen Wirtschaft: Wie jüngste Auswertungen zeigen, sind die russischen Öl-Exporte zurückgegangen und haben den niedrigsten Stand seit Dezember 2023 erreicht. Experten rechnen damit, dass die Exporte weiter sinken werden. Was bedeutet das für Kremlchef Wladimir Putin?

Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft: Öl-Exporte auf Tiefstand seit Dezember 2023

Insgesamt 27 Tanker hätten in der Woche vom 15. bis zum 21. Juli 2024 19,78 Millionen Barrel russisches Rohöl geladen, schreibt die US-Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich auf Schiffverfolgungsdaten und auf Berichte von Hafenagenten. Im Vergleich zur Vorwoche (8 bis 14. Juli 2024) entspreche dies einem Rückgang von 20,8 Millionen Barrel, verteilt auf 27 Tanker.

Der Rückgang ist zum einen darauf zurückzuführen, dass Russland die vom OPEC vereinbarten Kürzungen einhalten will. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Verbündeten unter der Führung Russlands, die zusammen als OPEC+ bekannt sind, haben seit Ende 2022 eine Reihe von Produktionskürzungen vorgenommen. Die OPEC+-Mitglieder senken laut Reuters derzeit ihre Produktion um insgesamt 5,86 Millionen Barrel pro Tag, was etwa 5,7 Prozent der weltweiten Nachfrage entspricht.

Sanktionen wirken sich auf Putins wichtige Geschäfte aus. (Archivbild)

Sanktionen erschweren Exporte für Russlands Wirtschaft: Westen jagt Putins Schattenflotten

Zum anderen erschweren neben den ukrainischen Drohenangriffen auf Öl-Raffinerien auch die westlichen Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft die Vorgänge beim Export von russischem Öl. Laut einem Bericht der Financial Times (FT) vom 18. Juli 2024 will das Vereinigte Königreich 11 weitere Öltanker, die mit Russland in Verbindung stehen, mit Sanktionen belegen. Die Idee dahinter ist, die Möglichkeiten Putins einzuschränken, russisches Öl zu exportieren.

Westliche Beamte sind laut der FT zunehmend zuversichtlich, dass die Verhängung von Sanktionen gegen einzelne Tanker effektiver sein wird, als den Fokus auf die Unternehmen zu lenken, die die Schiffe besitzen oder betreiben, die Moskau zur Umgehung der westlichen Beschränkungen für den Ölverkauf einsetzt. Die USA machen ebenfalls Jagd auf Putins Schattenflotten, die das Ölembargo umgehen und haben seit Oktober 2023 mehr als 50 Schiffe auf die Sanktionsliste gesetzt, die direkt oder über ihre Eigner russisches Rohöl transportieren.

Zum Hintergrund: Das Embargo verbietet Erwerb, Einfuhr und Weiterleitung von Öl aus Russland auf dem Seeweg in die EU. Der internationale Preisdeckel von 60 Dollar pro Barrel für russisches Öl soll verhindern, dass hohe Gewinne durch den Verkauf russischer Rohstoffe den Krieg noch weiter befeuern. Die EU, die G7 und Australien hatten ihn im Dezember 2022 eingeführt.

EU-Sanktionen gegen russische Wirtschaft treffen auch LNG

Doch nicht nur im Öl-Geschäft könnte Putin auf Schattenflotten setzen: Weil die EU im Juni 2024 erstmals auch Sanktionen gegen russisches LNG erlassen hat, will Russland offenbar auch Vorbereitungen treffen, Schattenflotten für den Transport von LNG zu organisieren. Es gibt Berichten zufolge Anzeichen, dass Käufer und Firmen, die mutmaßlich mit Russland in Verbindung stehen, eine Vielzahl von Schiffen erworben haben, die für den Transport von LNG geeignet sind. Brancheninsider teilten der FT mit, dass diese Käufe vor allem im Jahr 2023 zugenommen haben. Die meisten dieser Unternehmen seien in den Vereinigten Arabischen Emiraten registriert.

Rubriklistenbild: © Vyacheslav Prokofyev/dpa

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