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Digitales Wettrüsten mit Russland, China und Co.

Russland nimmt mit Cyberangriffen Deutschland ins Visier – „Treffen kann es jeden“

Müssen Netzanbieter die deutsche Wirtschaft vor Hackerangriffe aus dem Ausland schützen? Hagen Rickmann von Vodafone sieht die Verantwortung auch bei Unternehmen.

Gmund – Cyberattacken auf die Infrastruktur von deutschen Unternehmen, Politik und Digitalnetzen sind keine Seltenheit – der digitale Krieg findet aktuell aber nicht in der breiten Öffentlichkeit statt. In einer Podiumsrunde des Ludwig-Erhard-Gipfels haben Experten aus unterschiedlichen Bereichen über diese Sicherheit und bestehende Unsicherheiten diskutiert. Darunter Vodafone-Geschäftsführer für Firmenkunden, Hagen Rickmann. Im Interview mit dem Münchner Merkur spricht er über die Form der Angriffe und wie deutsche Unternehmen ein digitales Wettrüsten bestreiten können.

Cyberangriffe – aus Russland etwa – sind nicht nur auf einzelne Unternehmen gerichtet

In der Podiumsrunde war davon die Rede, dass aus Russland täglich Cyberangriffe auf Deutschland abgefeuert werden. Wie kann man sich das dann vorstellen?
Es gibt die verschiedensten Arten von Angriffen. Solche, die ausspähen, zerstören genau wie solche, die lähmen. Wie die klassische DDoS-Attacke, die mit tausenden Anfragen pro Minute Internetseiten lahmlegt. Viele dieser Angriffe kommen aus dem Ausland – und dort in der Tat aus bestimmten Ländern. Sie sind in der Regel nicht nur auf ein Unternehmen gerichtet, sondern viele. Teils sogar mithilfe künstlicher Intelligenz automatisiert, die Schwachstellen erkennt. Damit lässt sich schon eine ganze Menge anstellen mittlerweile.
Hagen Rickmann, Vodafone Geschäftsführer für Geschäftskunden spicht am Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 über Digitale Sicherheit.
Und welche Rollen spielen Netzanbieter wie Vodafone in einem solchen Daten-Angriff? Ist nur die Wirtschaft von solchen Angriffen betroffen?
Wir unternehmen eine Menge, um unsere Netze so sauber wie möglich zu halten und sie gegen Missbrauch zu schützen. Klar ist aber auch: Sicherheit ist immer ein Hase und Igel-Spiel, Hacker gegen Wächter. Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Treffen kann es alle – kleine Start-ups, Mittelstand, Großkonzerne – genau wie Behörden und Politik. Wir sehen inzwischen, dass immer mehr auch kritische Infrastrukturen abgetestet werden. Da müssen wir als Land besonders wachsam sein. 

Auch mittelständige Unternehmen in Deutschland mpssen sich absichern

Wie sehen Sie die Aufgabenverteilung bei der Sicherheit: Sollen die Unternehmen auf die Netzanbieter zukommen oder andersherum?
Kommunikation ist keine Einbahnstraße, gemeinsam reden hilft immer. Und wir sprechen in der Tat viel. Vor allem gerade mit dem Mittelstand. Wir haben jüngst ein Cyber-Operations-Center bei uns aufgebaut, das vor allem kleine und mittelständische Unternehmen digital sicherer macht. Denn gerade die haben selten die Erfahrung oder Ressourcen an Bord, die es braucht. Und oftmals haben es Hacker gerade deshalb auf sie abgesehen.
Das Projekt der Cyber-Sicherheitscenter läuft seit etwa über einen Monat. Wie fallen die ersten Erfahrungswerte aus?
Positiv. Die Nachfrage ist wirklich gut. So gut, dass wir weiter Sicherheitsexperten dafür einstellen. Damit leisten wir einen signifikanten Beitrag zum Schutz der deutschen Wirtschaft. Und klar, damit machen wir auch Geschäft.

Sichere Netze haben bei der Abwehr von Cyberangriffen aus Russland und China die höchste Priorität

Sind solche Zentren dann ein wichtiger Kern, wenn wir uns in einem Wettrüsten im digitalen Krieg mit Russland, China und Co. sehen?
Sie sind ein Bestandteil. Aber ein wichtiger. Beim Thema Sicherheit stellen wir uns immer drei Leitfragen. Erstens: Wie schützen wir unsere Netze? Zweitens: Wie schützen wir unsere Kunden? Drittens: Wie schützen wir unser Land? Daran arbeiten wir – Tag für Tag. Netzsicherheit ist Infrastruktursicherheit. Und ohne sichere Infrastruktur ist alles nichts. Unsere Netze sind die Nervenbahnen der deutschen Wirtschaft. Sie zu schützen, genau wie unsere Kunden abzusichern ist unsere oberste Priorität.

Rubriklistenbild: © IMAGO: Frank Hoermann , Sven Simon

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