Rente
Renten steigen im Sommer 2024: So viel mehr Geld gibt es für Ruheständler
Deutsche Rentner können sich freuen: Eine recht deutliche Erhöhung der Bezüge steht 2024 in Aussicht. Wie viel mehr es dadurch für Sie geben wird.
Berlin – Gute Nachrichten für alle Rentnerinnen und Rentner: Nach einer offiziellen Schätzung werden die Renten in Deutschland im kommenden Sommer um 3,5 Prozent erhöht. Dies geht aus dem Entwurf des Berichts zur Rentenversicherung der Bundesregierung hervor. Die dpa und die Bild-Zeitung berichteten zuvor.
Ein Sprecher des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales erklärte am Mittwoch auf Nachfrage, dass der Bericht derzeit in der Ressortabstimmung sei.. Der endgültige Wert für die Anhebung zum 1. Juli 2024 ist jedoch noch nicht festgelegt und wird erst im Frühjahr bestimmt. Die Renten werden jährlich im Sommer unter Berücksichtigung der Lohnentwicklung im Land angepasst.
Die Prognose für das kommende Jahr liegt somit unter dem Niveau der Anhebung, von der die rund 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner zum 1. Juli dieses Jahres profitiert haben. Damals wurden die Renten um 4,39 Prozent im Westen und 5,86 Prozent im Osten erhöht. Da der Rentenwert in den neuen Bundesländern mit dieser Maßnahme an das Niveau im Westen angepasst wurde, erfolgt die jährliche Anpassung künftig einheitlich.
Wie viel mehr Rente Sie ab Juli 2024 erwarten können
| Aktuelle Rente | Rente ab Juli 2024 |
| 700 Euro | 724,50 Euro |
| 1000 Euro | 1035 Euro |
| 1200 Euro | 1242 Euro |
| 1400 Euro | 1449 Euro |
| 1700 Euro | 1759,50 Euro |
Für neue Rentner gibt es aber schlechte Nachrichten
Ungünstige Aussichten für frisch gebackene Rentner gibt es allerdings: Das Rentenniveau zeigt einen leichten Abwärtstrend. Dies geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, wie die RND-Zeitungen am Wochenende berichteten. Leichter Rückgang des Rentenniveaus bei Neurentnern Rentner und Rentnerinnen, die 2022 in Deutschland in den Ruhestand getreten sind, erhielten laut Deutscher Rentenversicherung (DRV) durchschnittlich 1084 Euro monatlich, das sind 15 Euro weniger als diejenigen, die bereits vorher Rentenbezüge erhielten.
Rentenerhöhung ab Sommer: Neurentnerinnen und -rentner haben eher das Nachsehen
Die Unterschiede werden noch deutlicher, wenn man nach Geschlecht unterscheidet: Ein männlicher Neurentner mit durchschnittlich 1275 Euro monatlich erhält laut dem RND-Bericht 98 Euro weniger als ein Rentner, der bereits 1373 Euro erhält. Bei den Neurentnerinnen in den alten Bundesländern gab es hingegen einen monatlichen Zuwachs von 20 Euro im Vergleich zu den Rentnerinnen, die bereits im Ruhestand sind, während in den neuen Bundesländern die Bezüge der Neurentnerinnen sinken würden – obwohl diese im Durchschnitt eine höhere Rente erhalten als Frauen in Westdeutschland.
Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender der Linken, bezeichnete den Zustand der gesetzlichen Rente als „sehr bedenklich“. Er sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Wenn Neurentner weniger Geld in der Tasche haben als Bestandsrentner, ist das eine fatale Entwicklung.“ Die Renten seien nicht stabil, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dies behaupte, sondern der Trend gehe nach unten, so Bartsch weiter. Menschen mit niedrigen Löhnen und unsicherer Arbeit, insbesondere im Osten der 1990er Jahre, würden zunehmend in den Ruhestand eintreten und das Rentenniveau senken.
Mit Material von dpa.
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