Renten steigen
Kabinett beschließt Renten-Erhöhung: Rentner bekommen 17,7 Milliarden Euro pro Jahr mehr
Die Rentenerhöhung zum 1. Juli 2023 ist beschlossen. Am Mittwoch segnete das Kabinett die Verordnung zur Anpassung der Renten ab. Kritiker monieren, dass die Erhöhung unter der Inflation bleibt.
Berlin – Das Bundeskabinett hat in seiner Sitzung am Mittwoch (26. April) eine kräftige Erhöhung der Rente auf den Weg gebracht. Zum 1. Juli sollen die Altersbezüge im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent steigen. Damit wird die Rentenangleichung in den alten und den neuen Bundesländern laut Bundesarbeitsministerium ein Jahr früher als gesetzlich vorgesehen erreicht. Kritiker hatten moniert, dass die geplante Rentenanpassung auch in diesem Jahr hinter der Inflation zurückbleibt.
Tabelle: So viel Geld gibt es ab Juli
Damit erhalten Rentner und Rentnerinnen pro Jahr 17,7 Milliarden Euro mehr als zuvor, wie es im Kabinettsbeschluss, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag, hieß.
„Durch die vorgeschlagene Anpassung wird das verfügbare Einkommen der Rentnerhaushalte erhöht. Dies stärkt die Konsumnachfrage. Nennenswerte Auswirkungen auf das Preisniveau, insbesondere das Verbraucherpreisniveau, sind nicht zu erwarten“, zitiert Reuters aus dem Entwurf. Die folgende Tabelle zeigt den Anstieg in West und Ost:
Rente steigt: Manchen Rentnern droht Steuerpflicht
Durch die Rentenanpassung kann es aber passieren, dass Rentner erstmals steuerpflichtig werden, auch wenn sie es zuvor nicht waren. Denn wer durch die Steuererhöhung den Steuergrundfreibetrag von 10.908 Euro überschreitet, wird steuerpflichtig. Das liegt daran, dass Rentenanpassungen immer versteuert werden müssen. Es erhöht sich dadurch also nicht der Rentenfreibetrag. Der Rentenfreibetrag hängt davon ab, in welchem Jahr man in Rente geht.
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