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Stärkste Partei bei Erstwählenden

Rente und steigende Mietpreise: Wirtschaftliche Ängste spornten Linkswähler an

Die Linke erlebte bei den Bundestagswahlen ein politisches Comeback. Wirtschaftliche Ängste der Wähler könnten maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben, so die Analysen.

Berlin – Das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl 2025 steht fest: Mit 28,6 Prozent der Stimmen gewinnt die Union die Wahl, gefolgt von der AfD mit 20,8 Prozent. Doch die Überraschung – und das politische Comeback des Abends – liefert die kleinste Partei im Bundestag, Die Linke: Mit 8,8 Prozent der Stimmen überwindet sie die Fünf-Prozent-Hürde deutlich. Eine Analyse zeigt: Vor allem wirtschaftliche Sorgen der Wählenden dürften zu diesem Erfolg beigetragen haben.

Bei der Bundestagswahl legte die Linke ein starkes politisches Comeback hin. Sie erreichte 7,9 Prozent der Erststimmen und 8,8 Prozent der Zweitstimmen. Bei Erstwählenden war sie mit 27 Prozent sogar stärkste Partei.

Linke feiert Wahlerfolg: Wirtschaftliche Sorge bewegten die Wähler

Viele hatten sie bereits abgeschrieben – und noch vor wenigen Wochen lag die Partei in Umfragen unter der magischen Fünf-Prozent-Hürde. Doch nun gelang der Linken mit Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek die kleine Sensation. Berücksichtigt man die hohe Wahlbeteiligung, hat sie sich fast verdoppelt. Während sie 2021 mit 39 Sitzen in den Bundestag eingezogen war, werden es jetzt 64 sein.

In der Hauptstadt gingen gar 19,9 Prozent der Zweit- und 21,8 Prozent der Erststimmen an die Partei, was die Linke erstmals zur stärksten Kraft in Berlin machte. Unter Erstwählern ist Die Linke mit 27 Prozent sogar bundesweit stärkste Partei.

Analyse zeigt: Linke-Wählende beschäftigen wirtschaftliche Sorgen wie Mieten und Rente

Der klare Fokus auf soziale Themen im Wahlkampf wie steigende Mieten und hohe Lebensmittelpreise scheint sich ausgezahlt zu haben – das zeigen auch die Analysen von Infratest dimap im Auftrag der ARD. Es wird deutlich: Viele Wähler und Wählerinnen der Linken schätzen ihre eigene wirtschaftliche Lage als schlecht ein, nämlich 22 Prozent im Unterschied zu 17 Prozent aller Wähler.

60 Prozent der Links-Wählenden machen sich Sorgen, dass sie im Alter Geldprobleme haben werden und dass die Preise so stark steigen, dass sie ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können.

Wahlentscheidung für die Linken: Altersarmut und steigende Preise als drängende Themen

Eine große Rolle spielen dabei wirtschaftliche Zukunftsängste: 60 Prozent der Linkswähler fürchten Geldprobleme im Alter, ebenso viele machen sich Sorgen, dass steigende Preise sie in finanzielle Bedrängnis bringen könnten. Konsequenterweise geben 51 Prozent an, dass das Thema „Soziale Sicherheit” für sie die wichtigste Rolle für ihre Wahlentscheidung spielte.

Fokus auf soziale Gerechtigkeit und Umverteilung: Die Linke bei Erstwählenden stärkste Partei

Die Linke setzt auf „wirkliche soziale Probleme“ – und räumte damit ab: Die Partei bot etwa mit digitalen Tools Verbrauchern praktische Hilfe an – etwa mit einer App zur Prüfung von Mietwucher oder Heizkostenabrechnungen. Zudem sorgte eine symbolische Gehaltskürzung für die Parteivorsitzenden für Aufsehen – und wohl auch für einen Vertrauenszuwachs unter der Wählenden: Die Politiker reduzierten ihr Einkommen auf 2.850 Euro monatlich – das Durchschnittsgehalt eines Facharbeiters in Deutschland.

Die Analyse zeigt: Bei der Wahlentscheidung spielte für Linke-Wählende das Thema „Soziale Sicherheit“ mit 51 Prozent die wichtigste Rolle.

„Bemüht sich am stärksten um sozialen Ausgleich“: Grüne verlieren 700.000 Stimmen an Die Linke

Offenbar überzeugte das vor allem auf soziale Gerechtigkeit ausgelegte Programm zahlreiche Wähler, die sich von rot-grün enttäuscht sahen: Laut Umfragen stimmen 95 Prozent der Linkswählenden der Aussage zu, dass die Linke „eine gute Alternative für alle ist, die sich bei SPD und Grünen nicht mehr aufgehoben fühlen“.

Zudem gaben 94 Prozent an, dass sich keine andere Partei so stark um sozialen Ausgleich bemühe. Ein Blick auf die Wählerbewegungen bestätigt das: Rund 700.000 Stimmen haben laut der vorläufigen Wählerwanderung von infratest dimap die Grünen an die Linken verloren, 560.000 Stimmen kamen von ehemaligen SPD-Wählern und Wählerinnen.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Jens Schicke

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