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„European Railway Station Index 2023“

Bahnhof-Ranking: Die letzten sechs Plätze gehen an Deutschland

Deutschland schneidet im „Railway Index 2023“ besonders schlecht ab, deutsche Bahnhöfe belegen die letzten sechs Plätze. Die Autoren nennen auch einen Grund dafür.

München - Die deutschen Bahnhöfe stehen im europäischen Vergleich schlecht da. Das ist das Ergebnis des „European Railway Station Index 2023“, für den das US-amerikanische Consumer Choice Center die 50 nach Passagierzahlen größten europäischen Bahnhöfe bewertet hat.

„Railway Station Index 2023“: Münchner Bahnhöfe kommen nicht gut weg

Demnach belegen deutsche Bahnhöfe die letzten sechs Plätze des Rankings. Am schlechtesten schnitten die Bahnhöfe in Bremen (39 Punkte) und München-Pasing (52 Punkte) ab. Weitere Schlusslichter sind Berlin Zoologischer Garten, Berlin-Gesundbrunnen, Berlin Ostkreuz (jeweils 54 Punkte) und Essen Hauptbahnhof (55 Punkte).

Der Bahnhof München-Pasing liegt bei „Railway Index 2023“ auf dem vorletztem Platz

Spitzenreiter ist der Hauptbahnhof Zürich (102 Punkte), gefolgt vom Hauptbahnhof Wien (94 Punkte). Eine Ehrenrettung gelang dem Berliner Hauptbahnhof, der gemeinsam mit Bern (je 90 Punkte) den dritten Platz belegt. In die Top Ten schaffte es nur noch der Frankfurter Hauptbahnhof auf Platz sechs (87 Punkte).

Auch die beiden anderen Münchner Bahnhöfe schneiden nicht besonders gut ab. Der Hauptbahnhof landete auf Platz 22 (75 Punkte). Beim Kriterium Verspätung gab es mit elf Minuten 0 Punkte. Der Ostbahnhof landet auf Platz 37 (60 Punkte), hier gab es keinen Punkt beim Kriterium Shop/Kiosk. Die Top Ten des Rankings sowie alle weiteren aufgeführten deutschen Bahnhöfe finden Sie am Ende des Artikels.

„Railway Station Index 2023“: Subventionierte Tickets bringen Bahnhöfe an ihre Grenzen

Das schlechte Abschneiden der deutschen Bahnhöfe begründen die Autoren der Studie mit erheblichen Zugverspätungen und Wartezeiten. So seien zum Zeitpunkt der Erstellung (21. Juli) 39 Prozent aller Züge in Bremen mehr als fünf Minuten verspätet gewesen. Vor allem das Neun-Euro-Ticket im vergangenen Jahr und aktuell das Deutschland-Ticket hätten die Bahnhöfe durch den Fahrgastansturm an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Die Subventionierung „hat zu mehr Staus, längeren Wartezeiten und wachsender Frustration der deutschen Verbraucher geführt“, heißt es in der Studie.

Gewalt, Diebstahl, Waffen: Die gefährlichsten Bahnhöfe Deutschlands

Passantinnen hinter Schild mit Schriftzug Hauptbahnhof in München
Wie ist es um die Sicherheit an deutschen Bahnhöfen bestellt? Daten der Bundesregierung zeigen, dass nicht nur die Großstadt-Hauptbahnhöfe von Kriminalität betroffen sind.  © Ralph Peters/Imago
Wandelhalle im Hauptbahnhof Hamburg
Auf das gesamte Jahr 2022 gesehen, passieren am Hamburger Hauptbahnhof die meisten Gewaltdelikte. Und auch bei den Eigentumsdelikten liegt der Bahnhof der Hansestadt ganz vorne. Ein Sprecher der Deutschen Bahn erklärte jedoch laut dem Hamburger Abendblatt: „Am Hauptbahnhof ereignen sich im Durchschnitt jeden Tag weniger als zwei Gewaltdelikte. Gemessen an der Zahl der Reisenden, Passanten und Besucher ist das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, sehr gering.“ © Schoening/Imago
Hauptbahnhof mit Ernst-August-Denkmal
Zu Gewalt kommt es auch am Hauptbahnhof Hannover – er folgt im Ranking gleich nach Hamburg. Zudem werden am Bahnhof von Niedersachsens Landeshauptstadt zahlreiche Fälle von Kriminalität mit Waffen gezählt. Im ersten Halbjahr 2022 lag sie in dieser Kategorie sogar deutschlandweit an der Spitze.  © Arnulf Hettrich/Imago
Hauptbahnhof Nürnberg
Auch in der mittelfränkischen Großstadt Nürnberg kommt es des Öfteren zu Kriminalität: In der Kategorie Gewaltdelikte belegt ihr Hauptbahnhof den 3. Platz auf das gesamte Jahr gesehen. Im ersten Halbjahr 2022 lag sie sogar noch auf dem 2. Rang.  © Jürgen Ritter/Imago
Bahnsteighalle des Kölner Hauptbahnhofs
Sowohl bei den Eigentums- als auch den Betäubungsmitteldelikten tut sich der Kölner Hauptbahnhof hervor. Zwar ist er nicht der Bahnhof mit den meisten Vorfällen, allerdings befindet er sich in beiden Kategorien auf dem 2. Platz.  © Robert Schmiegelt/Imago
Die komplette Umgestaltung des Hauptbahnhofs in Frankfurt soll wohl in den frühen 2030er Jahren abgeschlossen sein.
Das Bahnhofsviertel von Frankfurt ist schon seit Langem für seine Rauschgiftszene bekannt. Auffällig wird er laut Daten der Bundesregierung allerdings nicht für Kriminalität im Bereich Betäubungsmittel, sondern bei den Eigentums- und Sexualdelikten – hier belegt der Bahnhof jeweils den dritten Platz.  © Schöning/Imago
Eingang Bertha-von-Suttner-Platz zum Hauptbahnhof Düsseldorf
Düsseldorf findet sich ebenfalls unter den gefährlichsten Bahnhöfen in Deutschland wieder. Hier sorgen auf das gesamte Jahr 2022 gesehen vor allem Kriminalität bezüglich von Betäubungsmitteln (3. Platz) und Waffen (2. Platz) für eine negative Statistik.  © Olaf Döring/Imago
Eingang zum Hauptbahnhof in Dortmund
Vor Düsseldorf liegt aber noch Dortmund: Der Hauptbahnhof der nordrhein-westfälischen Stadt zählt sowohl die meisten Betäubungsmittel- als auch Waffendelikte in ganz Deutschland. © Marco Stepniak/Imago
Eingang zum Hauptbahnhof Berlin
Obwohl Berlin mit 3,85 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands ist, ist der Bahnhof nur auf Platz 4 der meistbesuchten Bahnhöfe des Landes, wie es laut Deutscher Bahn heißt. Auch bei der Kriminalität befindet sich Berlin eher auf den hinteren Rängen – allein bei den Eigentumsdelikten belegte die Hauptstadt im ersten Halbjahr 2022 den 3. Platz. Auf das Gesamtjahr gesehen wird dieser Rang vom Frankfurter Bahnhof eingenommen, während Berlin nicht mehr unter den Top 3 auftaucht.  © Marius Schwarz/Imago
Eingang zum Hauptbahnhof Essen
Der Hauptbahnhof in Essen taucht ebenfalls nur im ersten Halbjahr 2022 bei den Daten der Bundesregierung auf. In der Kategorie Betäubungsmitteldelikte belegte er den dritten Platz, auf das Gesamtjahr gesehen taucht er aber nicht mehr bei den drei am häufigsten betroffenen Bahnhöfen auf.  © Schoening/Imago

Die Autoren weisen aber auch auf eine positive Entwicklung in ganz Europa hin. So haben sich alle Bahnhöfe in der Kategorie Barrierefreiheit verbessert.

„Railway Station Index 2023“: Maximal waren 123 Punkte möglich

Grundlage für den „Railway Index 2023“ waren Kriterien wie Öffnungszeiten der Fahrkartenschalter, Ticketangebote (Studententickets, Rentnertickets oder Gruppentickets), Wartezeiten, Zugverspätungen, Barrierefreiheit, Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, kostenloses WLAN oder internationale und lokale Verbindungen. Insgesamt konnten maximal 123 Punkte erreicht werden.

Rubriklistenbild: © Manfred Bail/imago

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