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Mietexplosion
Mieterbund fordert radikale Maßnahmen: Mieten wird zum „ernsthaften sozialen Problem“
Die Mietpreise explodieren weiter. Sie stiegen örtlich um 20 Prozent – in nur einem Jahr. Der Mieterbund ist alarmiert und warnt vor einem „ernsthaften sozialen Problem“.
Kassel – Verbraucher müssen sich im neuen Jahr nicht nur auf explodierende Kosten von Wärmenetzen und saftige Abschläge von Strom und Gas einstellen. Besonders in größeren Städten werden trotz fallender Immobilienpreise Rekordmieten aufgerufen. Die Preise sind auch im vergangenen Jahr stark gestiegen, wie das Immoscout24-Wohnbarometer zeigt. Im Bundesdurchschnitt waren die Mieten für Bestandswohnungen im Dezember 5,8 Prozent teurer als im Vorjahr.
Die hohen Mietbelastungen trifft sehr viele, da etwa jede zweite Person in Deutschland zur Miete wohnt, ein Spitzenwert innerhalb der EU. Der Mieterbund ist alarmiert. Präsident Lukas Siebenkotten warnte im Gespräch mit IPPEN.MEDIA nun vor einem „ernsthaften sozialen Problem“.
Die Mietpreise explodieren weiter. Sie stiegen örtlich um 20 Prozent – in nur einem Jahr. Der Mieterbund ist alarmiert und warnt vor einem „ernsthaften sozialen Problem“. (Symbolbild)
„Wohnen wird zum Luxusgut“: In München kostet der Quadratmeter schon 21,01 Euro
Die Immobilienpreise sinken laut Statistischem Bundesamt derzeit so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr: Im dritten Quartal 2023 um 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – Häuser sind danach 12,7 Prozent günstiger, Wohnungen 9,1 Prozent. Dieses gilt für Städte ebenso wie für ländliche Regionen. Krass im Gegensatz dazu stehen die neuen Schock-Zahlen von Durchschnittsmieten, auch die des privaten Forschungsinstituts Empirica für das dritte Quartal 2023.
Insbesondere in den Metropolen müssen Mieter immer tiefer in die Tasche greifen: Danach beträgt der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter in München inzwischen 21,01 Euro pro Quadratmeter, in Berlin 17,64 Euro. Auch in Kassel klettern die Mietpreise immer höher.
Das sind die teuersten Mietwohnungen in Deutschland
„Alljährliche Hiobsbotschaften“: Mieterbund fordert Einfrieren der Mieten für mehrere Jahre
Die Faustformel, dass nicht mehr als ein Drittel des verfügbaren Einkommens für das Wohnen aufgewendet werden sollte, dürfte für viele Mieter in den Metropolen kaum noch realistisch sein: „Alljährlich gibt es neue Hiobsbotschaften, die Schraube wird immer weiter angezogen“, so Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten. Auch die Mietpreisbremse habe sich nicht wirklich bewährt, „da Verstöße nicht geahndet werden“.
Es gebe nur zwei Wege aus der Misere: „Es muss bezahlbarer Wohnraum, also Sozialwohnungen, errichtet werden“. Außerdem müsse die Möglichkeit von Mietpreiserhöhungen von derzeit gesetzlich möglichen 15 Prozent in drei Jahren in angespannten Wohnungsmärkten gekappt werden.
„Wir sind als Mieterbund inzwischen radikal unterwegs – und fordern sogar ein Einfrieren der derzeitigen Mieten über fünf bis sechs Jahre“, sagt Siebenkotten. In dieser Zeit könne der so dringend benötigte Wohnraum geschaffen werden. Der Gesamtverband deutscher Wohnungsunternehmen (GdW) schätzt, dass derzeit insgesamt mindestens eine Dreiviertelmillion Wohnungen fehlen, Tendenz steigend.
Studien ergaben: In Deutschland fehlen über 900.000 Sozialwohnungen
Studien des renommierten Pestel-Instituts haben sogar ergeben, dass in Deutschland ein Mangel von 910.000 Sozialwohnungen besteht. Das Bündnis erklärt, dass die Förderung solcher Wohnungen von Bund und Ländern stark vernachlässigt wurde. Auch der Deutsche Mieterbund fordert solche massiven Investitionen in den sozialen Wohnungsbau: „Sonst sind soziale Unruhen vorhersehbar“.