Neues System
Bis zu 630 Euro pro Kind: Diese Kindergeld-Revolution plant die Bundesregierung
Das Kindergeld, wie wir es kennen, soll bald Geschichte sein. Die Bundesregierung plant eine Kindergrundsicherung, die das bisherige System revolutionieren könnte.
Kassel – Die Bundesregierung hat das Kindergeld erst im Januar dieses Jahres aufgestockt. Seitdem erhalten Eltern monatlich 31 Euro mehr pro Kind, insgesamt also 250 Euro. Zusätzlich gibt es für Familien mit geringem Einkommen einen Kinderzuschlag. Doch 2024 steht eine Veränderung an: Die Abschaffung des Kindergeldes ist geplant. Stattdessen könnten Kinder bis zu 630 Euro erhalten.
Kindergeld, Kinderfreibetrag und Kinderzuschlag sollen vereinfacht werden
Das aktuelle Kindergeldsystem ist zu chaotisch, findet die Bundesregierung. Daher soll eine Reform stattfinden, die bisherige Leistungen wie Kindergeld, Kinderfreibetrag, Kinderzuschlag, Teile des Bildungs- und Teilhabepakets und mehr zusammenfasst. Außerdem sollen Eltern nicht mehr bei verschiedenen Behörden vorstellig werden müssen, um Kindergeld zu beantragen. Ein einfacher Online-Antrag soll ausreichen.
Ab 2025 soll daher die sogenannte Kindergrundsicherung das Kindergeld ersetzen. Sie soll nur noch aus zwei Teilen bestehen: einem einkommensunabhängigen Kindergarantiebetrag und dem einkommensabhängigen Kinderzusatzbeitrag. Doch wie hoch wird das „Kindergeld“ dann noch sein?
Kindergarantiebetrag löst Kindergeld ab
Der Kindergarantiebetrag ist, wie der Name schon sagt, garantiert. Er ersetzt das Kindergeld und beträgt 250 Euro pro Monat. Dieser Betrag steht jedem Kind zu, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Der Kinderzusatzbeitrag hingegen soll alle anderen zusätzlichen Leistungen ersetzen und ist altersabhängig. Das bedeutet: Je älter das Kind, desto höher der Betrag. Laut Familienministerium könnten für kleine Kinder bis zu 530 Euro pro Monat gezahlt werden. Ältere Kinder, sogar bis zum Alter von 27 Jahren (wenn sie studieren), könnten eine Kindergrundsicherung von bis zu 636 Euro monatlich erhalten.
Interessant ist: Kinder, die nicht mehr bei ihren Eltern leben, sollen das neue „Kindergeld“ direkt auf ihr eigenes Bankkonto überwiesen bekommen. Das könnte viele betreffen, die eine Ausbildung machen oder studieren und in einer WG leben oder eine eigene Wohnung haben. Allerdings ist das Gesetz noch nicht verabschiedet.
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