Jobs auf der Kippe
Nächstes Beben aus der VW-Welt: Audi plant offenbar massiven Stellenabbau
Erst kürzlich schockierte VW mit der Ankündigung, Jobs streichen zu wollen. Nun steht Volkswagen-Tochter Audi laut Medienberichten ebenfalls vor einem Stellenabbau.
Berlin – Der Ingolstädter Autobauer Audi steht einem Medienbericht zufolge vor einem drastischen Stellenabbau. Wie das Manager Magazin unter Berufung auf Insider berichtet, sollen mittelfristig hauptsächlich im indirekten Bereich Jobs gestrichen werden – allein in der Entwicklung gehe es um mehr als 2000 Arbeitsplätze. Vor kurzem hatte Audi erklärt, ein Werk im Februar stilllegen zu wollen.
Audi will laut Medienberichten Stellen streichen
Die Zielgröße im indirekten Bereich liege bei einem Abbau von rund 15 Prozent, das wären allein in Deutschland etwa 4500 Jobs. Die Volkswagen-Tochter bestätigte, dass derzeit der Vorstand mit dem Betriebsrat verhandle, äußerte sich aber nicht zur Zahl der möglicherweise betroffenen Stellen.
Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger hatte am Dienstag (5. November) erklärt, die bis 2029 geltende Beschäftigungsgarantie habe Bestand. Eine Audi-Sprecherin sagte, die Vereinbarung sehe zugleich vor, dass bei verschlechterten unternehmerischen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen würden. „Der Audi Vorstand bestätigt, dass dies nun der Fall sei.“ Die Gespräche würden intern geführt, betonte sie. Im abgelaufenen Quartal war der Gewinn bei Audi stark eingebrochen, unter anderem wegen hoher Kosten für das wahrscheinliche Aus für das Werk in Brüssel.
Audi steht laut Medienbericht vor massivem Stellenabbau
Audi-Chef Gernot Döllner ist gegenwärtig auch für die technische Entwicklung zuständig. Der Bereich wird derzeit nach Audi-Angaben neu aufgestellt, die Änderungen sollen zum 1. Januar 2025 in Kraft treten. Ein Audi-Sprecher betonte, dabei gehe es nicht um einen Stellenabbau, sondern darum, die verschiedenen Bereiche enger miteinander zu verzahnen und schnellere Entscheidungen zu ermöglichen. Zuletzt hatte Audi mit massiven Verzögerungen bei der Einführung neuer Fahrzeuge zu kämpfen, insbesondere, weil die dafür nötige Software nicht fertig wurde. So kam der elektrische Q6 e-tron erst mit ungefähr zweijähriger Verspätung auf den Markt.
Auch die Audi-Mutter Volkswagen droht damit, drei Werke zu schließen und zehntausende Arbeitsplätze zu streichen. In der laufenden Tarifrunde fordert das Volkswagen-Management ein zehnprozentiges Gehaltsminus sowie den Verzicht auf eine Reihe von Sonderzahlungen. Die seit drei Jahrzehnten geltende Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung hatten die Wolfsburger bereits aufgekündigt. (bohy/reuters)
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