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Krone der Hafencity

Elbtower meldet Insolvenz an: Übernimmt jetzt die Stadt Hamburg das Projekt?

Immer mehr Immobilienunternehmen der Signa-Gruppe melden Insolvenz an. Jetzt hat es den Elbtower erwischt. Das betroffene Unternehmen will ein Insolvenzverfahren eröffnen.

Hamburg – Das Immobilien- und Handelsimperium von René Benko bröckelt weiter. Nachdem bereits vor einigen Wochen die Signa Prime Selection AG, die für den Elbtower zuständig ist, Insolvenz angemeldet hatte, kam die Frage auf, was mit dem Hamburger Prestigeobjekt passiert. „Die wahrscheinliche Variante ist nicht, dass jetzt fünf Jahre nichts passiert“, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentschner (SPD) damals gegenüber der dpa. Er behielt recht: Die Hamburg, Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG, der das Grundstück gehört, hat nun die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt.

Name des UnternehmensHamburg, Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG
Wiederkaufswert (laut Bürgermeister Tschentschner)122 Millionen Euro (ohne Zinsen)
Abstimmung der Gläubiger über Sanierungsplan12. Februar
Schulden des Konzerns (Stand 6. Januar 2024)12 Milliarden Euro

Elbtower meldet Insolvenz an – Stadt Hamburg könnte das Wiederkaufsrecht nutzen

Dieser Schritt signalisiert die „wirtschaftliche Verschlechterung“ gemäß Kaufvertrag, was für das Bauprojekt weitreichende Folgen bedeutet. „Dies gibt der Stadt Hamburg die Möglichkeit, ihr im Kaufvertrag verankertes Wiederkaufsrecht sowie die Übernahme aller Planungs- und Bauverträge zu beanspruchen“, sagte Senatorin Karen Pein dazu, die für Stadtentwicklung und Wohnen zuständig ist. Die Stadt werde ihre Rechte im Insolvenzverfahren geltend machen und mit dem Insolvenzverwalter in Kontakt treten.

Damit hätte die Stadt Hamburg die Option, die Kontrolle über das Projekt zu übernehmen. In einer Pressemeldung teilte die Stadt mit, dass die Errichtung des Elbtowers trotz allem ein privatwirtschaftliches Projekt sei. Die Stadt erwarte, dass es im Rahmen des Insolvenzverfahrens eine privatwirtschaftliche Lösung kommt. „Wesentliche Veränderungen des Gesamtprojektes können nur im Einvernehmen mit der FHH erfolgen“, erklärte die Stadt. Dies sei im Grundstückskaufvertrags sichergestellt.

Bei Rückkauf würde Hamburg den Kaufpreis für Elbtower-Grundstück erstatten – „Bauvorhaben würde in das Eigentum der Stadt übergehen“

64 Stockwerke hoch, 245 Meter über dem Meer, „ein neuer Blick auf die Stadt“ – der Elbtower soll einst der krönende Abschluss der Hamburger Hafencity sein. Unter anderem soll er für Büros, Geschäfte, Galerien, Restaurants und eine Aussichtsplattform Platz bieten. Schon bei der Insolvenz von Signa Prime hatte Bürgermeister Tschentschner angekündigt, die Stadt würde ihre vertraglichen Rechte sichern.

Nächste Signa-Pleite – Elbtower meldet Insolvenz an

„Bei einem Rückkauf würden wir den ursprünglichen Kaufpreis in Höhe von 122 Millionen Euro ohne Zinsen und abzüglich von fünf Millionen Euro erstatten und im Gegenzug das Grundstück zurückerhalten“, sagte der Bürgermeister im Dezember. Ein Desaster sah er nicht: Das Weiterbauen sei jederzeit möglich und wirtschaftlich „vorteilhaft“. Im Gegensatz zur Elbphilharmonie liege das Risiko gänzlich bei den privaten Investoren. Tschentschner versicherte dazu: „Die Stadt wird keine offenen Rechnungen übernehmen.“

„Mit dem Wiederkauf würde das Bauvorhaben, soweit es zu diesem Zeitpunkt bereits errichtet ist, in das Eigentum der Stadt Hamburg übergehen, ohne dass hierfür eine gesonderte Zahlung erfolgen müsste“, ergänzte ein Pressesprecher der Hansestadt Hamburg.

Weitere Insolvenzen im Signa-Imperium

Allerdings kommt der Insolvenzantrag nicht unerwartet: Innerhalb der Signa-Unternehmensgruppe gibt es seit mehreren Wochen immer wieder Nachrichten über neue Insolvenzen. Dazu gehören unter anderem die kürzlich insolvent gegangene Omega AG, die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, die derzeit einen Käufer sucht, außerdem stoppte Signa sämtliche Bauprojekte in Berlin.

Derzeit ist das Signa-Imperium dabei, alles zu Geld zu machen, was sich verkaufen lässt. Eine Auktion für Büromobiliar läuft, außerdem hat der Staat Österreich eine von René Benkos Luxusvillen gepfändet. Zwei der wichtigsten Unternehmen im Immobiliensektor der Signa-Gruppe haben ebenfalls schon Insolvenz angemeldet. Um schnell zu viel Reichtum zu kommen, hatte der Konzern Finanzbeamten zufolge Finanzrichtlinien ausgenutzt und noch nicht durchgeführte Baumaßnahmen zu Gewinnen umgeschrieben.

Rubriklistenbild: © IMAGO / MiS

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