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„China wird nicht niederknien“

Maßnahme nach Trumps „Zoll-Chaos“ – China-Händler stoßen ihre Dollar ab

US-Zölle belasten chinesische Waren stark. Dennoch bleibt China standhaft. Es plant, andere Nationen gegen die USA zu mobilisieren.

Peking – 100 Tage Donald Trump im Weißen Haus: Rund drei Monate nach seinem Amtsantritt fällt die Bilanz für Trump international schwach aus. Nicht nur hatte er mit erratischer Zollpolitik einen Börsencrash ausgelöst, jetzt schlagen Unternehmen rund um den Globus Alarm. Außerhalb der USA suchen Länder nun den Schulterschluss; so sieht China etwa in einer verstärkten Kooperation mit Europa neue Chancen. Gleichzeitig stellt sich China klar gegen Trumps Zollpolitik.

„China wird nicht niederknien“ – Xi Jinping stellt sich gegen Trumps Zollpolitik

Derzeit versucht China zwei Dinge: Erstens will sich das „Reich der Mitte“ als Bastion für den Freihandel positionieren, zweitens will es andere Länder dazu bringen, sich ebenfalls gegen die US-Zölle zu stellen. Hintergrund des Ganzen sind neue Drohungen aus dem Weißen Haus, neue Handelsbeschränkungen als Druckmittel gegen Peking zu nutzen. Der chinesische Außenminister Wang Yi hatte auf einem BRICS-Treffen am Montag (28. April) dazu gesagt, jeder Versuch zum Appeasement würden die USA nur weiter ermutigen, die Grenzen auszuloten.

Donald Trump in Washington (Symbolfoto). Auf chinesischen Produkten liegen hohe US-Zölle. Trotzdem gibt China nicht nach. Es will andere Länder gegen die USA in Stellung bringen.

Damit versucht China, die Gruppe aus Schwellenländern auf den Kampf gegen US-Zölle einzuschwören. Verhandlungen über die Senkung von Zöllen soll es laut China nicht geben, obwohl aus den USA bereits zu hören war, dass Washington bestimmte China-Exporte ganz verbieten könnte. „Die USA, die lange enorm vom Freihandel profitiert haben, gehen nun so weit, dass sie Zölle als Verhandlungsmasse benutzen, um exorbitante Preise von allen Ländern zu fordern“, sagte Wang in Brasilien. „Wer sich still fügt und niederkniet, wird nur dafür sorgen, dass der Mobber (er benutzt das Wort bully, Anm. d. Red.) sein Glück weiter herausfordern wird.“

Am Dienstag (29. April) hatte das chinesische Außenministerium außerdem ein Video mit bilingualen Untertiteln veröffentlicht, in dem es noch einmal bekräftigte, nicht nachgeben zu wollen. Der chinesische Widerstand sei gut für die Welt, zitierte das Nachrichtenportal Bloomberg. „China wird nicht niederknien“, sagte ein Sprecher in dem Video. „Wir wissen, das unser Widerstand die Möglichkeit auf eine Kooperation am Leben erhält. Ein Nachgeben würde sie eliminieren.“

Abkehr vom US-Dollar – so reagieren China-Händler auf Zoll-Chaos

Die chinesischen Exporteure sind wiederum eifrig dabei, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern und ihre Bestände in die chinesische Währung Yuan umzutauschen. Sie halten den aktuellen Wechselkurs von etwa 7,3 Yuan pro Dollar für vorteilhaft. Eine Bloomberg-Umfrage hatte ergeben, dass Unternehmen verschiedener Sektoren – darunter Möbel, Keramik, Kleidung und Gartenbedarf – derzeit ihre Dollars abstoßen.

Trotzdem bleibt der Yuan die drittschwächste Währung in Asien, hinter der indonesischen Rupie und dem Hong-Kong-Dollar. Die chinesische Währung befindet sich außerdem auf einem 21-Monats-Tief, verglichen mit verschiedenen Währungen von Chinas Handelspartnern.

Schon zu Beginn des Jahres, als die neuen Zölle von US-Präsident Trump noch mehr Idee als Realität waren, hatten Ökonomen eine Schwächung des Yuan befürchtet. Das US-Nachrichtenportal CNBC hatte vor weltweiten Auswirkungen einer Yuan-Schwäche gewarnt. Sie könnte die Exportwettbewerbsfähigkeit von Ländern schwächen, die mit China um den globalen Handel konkurrieren. Außerdem könnte sie die Bemühungen der chinesischen Behörden gefährden, das Wachstum Chinas anzukurbeln.

Trump legt massive Zölle auf China-Produkte – und China reagiert

Was war passiert? Dem Ganzen liegt die Zollpolitik Trumps zugrunde. Laut dem Weißen Haus gelten derzeit Zölle in Höhe von 145 Prozent auf chinesische Waren, die im Jahr 2024 einen Exportwert von rund 440 Milliarden US-Dollar in die USA ausmachten.

Am sogenannten „Liberation Day“ hatte Trump auf alle Länder einen Basiszoll von zehn Prozent gelegt. Länder, die ein höheres Handelsdefizit mit den USA haben, bekamen zusätzlich dazu individuelle Zölle, die Trump reziproke Zölle nennt. Laut Mitteilung des Weißen Hauses soll dies das Spielfeld für alle angleichen. China hatte daraufhin mit Gegenzöllen geantwortet, woraufhin Trump noch einmal nachlegte.

„China steht vor Zöllen in Höhe von bis zu 245 Prozent“, sagte das Weiße Haus dazu. Diese setzen sich unter anderem aus dem reziproken Zoll zusammen (125 Prozent), dazu einem 20-prozentigen Zoll wegen der Krise durch die Droge Fentanyl und individuellen Zöllen, die zwischen 7,5 und 100 Prozent liegen können.

Rubriklistenbild: © IMAGO / Middle East Images

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