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„Weg der Ultima Ratio“

Lufthansa-Streik: Gewerkschaft bricht Tarifgespräche ab – „Wir sind bereit“

Deutschlands Flughäfen werden lahmgelegt – und nun eskaliert offenbar auch noch der Tarifkonflikt bei der Lufthansa. Streiks drohen.

Update vom 31. Januar 2024: Geht jetzt alles ganz schnell? Im Lufthansa-Konzern droht offenbar schon bald Eskalation im Tarifkonflikt. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat die Gehaltsverhandlungen für rund 18.000 Flugbegleiter der Stammgesellschaft einseitig abgebrochen. „Auch das letzte Angebot der Lufthansa reicht nicht aus“, hieß es am Mittwoch in einem Rundschreiben an die Mitglieder nach 14 Verhandlungstagen.

Die Kabinengewerkschaft drohte kaum verhohlen mit Streik, wenngleich eine Entscheidung der Tarifkommission noch nicht gefallen sei. Sie schrieb: „Das schärfste Schwert einer Gewerkschaft ist so offensichtlich, dass wir es gar nicht separat aussprechen müssen. Aber eins ist klar: Wir sind bereit, auch den Weg der Ultima Ratio zu gehen.“ Die Lufthansa forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Lufthansa-Streiks drohen – doch erst einmal legen andere die Flughäfen lahm

Update vom 30. Januar 2024: An den größeren deutschen Flughäfen sollen an diesem Donnerstag (1. Februar 2024) die Luftsicherheitskräfte streiken. Dazu hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Die rund 25.000 Beschäftigten in der Luftsicherheitsbranche seien dazu aufgerufen, die Arbeit ab dem frühen Morgen niederzulegen, berichtete der Hessische Rundfunk am Dienstag. Gestreikt werden solle bis Mitternacht.

Erstmeldung vom 3. Januar 2024: Frankfurt/Berlin – Die kommenden Wochen können ungemütlich werden. Schiene, Straße, Flüge – in allen Bereichen kann es im Januar gleichzeitig zu Streiks und Protesten kommen. Schon jetzt steht fest, dass es bei der Bahn ab kommender Woche für Reisende zu Zugausfällen kommen wird: „Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen“, sagte der Lokführer-Gewerkschaft GDL, Claus Weselsky, bereits Mitte Dezember.

Die Lokführer wollen im Januar bis zu fünf Tage am Stück streiken. Darüber hinaus plant der Bauernverband eine „Aktionswoche“ als Protest vom 8. bis 15. Januar. Schon im Dezember legten sie wichtige Verkehrsadern lahm. Und nun könnten auch noch an deutschen Flughäfen Warnstreiks von Verdi drohen. Tarifverhandlungen bei Luftsicherheitskräften und Lufthansa stehen an.

Bundesweit gibt es Flugausfälle – Streikt nun das Personal der Lufthansa?

Lufthansa-Streiks 2024? Im Januar drohen Flugausfälle – „Wir bereiten immer alle Szenarien vor“

Gewerkschaften führen Verhandlungen über verbesserte Löhne und Gehälter für zwei Beschäftigtengruppen innerhalb des Lufthansa-Konzerns sowie für die Luftsicherheitsassistenten. Warnstreiks werden explizit nicht ausgeschlossen – die Friedenspflicht für die Tarifrunden endete im Dezember. „Wir bereiten immer alle Szenarien vor, die möglich sind“, zitiert das Hamburger Abendblatt einen Verdi-Verhandlungsführer.

Konkrete Daten sind auch schon durchgesickert: Demnach solle vor dem 18. Januar nicht gestreikt werden. „Danach hat es die Arbeitgeberseite in der Hand, ob sie uns ein Angebot macht oder nicht. Warnstreiks können wir dann nicht ausschließen“, so der Verdi-Sprecher. Beim Personal für die Sicherheitskontrollen kann es sogar schon früher losgehen: Dort schließt Verdi Warnstreiks lediglich bis zum 11. Januar aus – und könnten also parallel zu den Bauernprotesten und GDL-Bahnstreiks erfolgen. Warnstreiks haben in der Regel umfangreiche Flugausfälle zur Folge.

GewerkschaftVereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di)
Gründung:19. März 2001
Mitglieder:Circa 1,9 Millionen
Vorsitzender:Frank Werneke
Höchstes Organ:Gewerkschaftsrat

Die Gewerkschaft verhandelt für verschiedene Gruppen bei Lufthansa Technik, dem Lufthansa-Bodenpersonal und der Frachttochter Lufthansa Cargo.

Streiks am Flughafen 2024: Verdi stellt „höchste Forderungen“ – Tarifverhandlungen mit Lufthansa starten

Verdi setzt sich unter anderem für eine Erhöhung der Löhne um 12,5 Prozent mit entsprechend höheren Gehältern ein, wobei für alle Beschäftigten eine monatliche Mindeststeigerung von 500 Euro während einer Laufzeit von einem Jahr gefordert wird. Auch eine Inflationsprämie in Höhe von 3000 Euro soll Lufthansa zahlen. „Es sind die höchsten Forderungen in laufenden Tarifverhandlungen im Konzern, also auch im Vergleich mit dem fliegenden Personal“, zitiert das Hamburger Abendblatt den Verdi-Verhandlungsführer. Für die Luftsicherheitskräfte soll es 2,80 Euro pro Stunde mehr geben. Überstunden sollen mit 30 Prozent Zuschlag vergütet werden.

Und was sagt Lufthansa zu dem Streik-Szenario? Man bitte um „Verständnis dafür, dass wir die Forderungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren werden. Die offiziellen Gespräche beginnen am 18. Januar und wir gehen fest davon aus, dass wir fair und auf Augenhöhe miteinander verhandeln werden“, sagte ein Lufthansa-Sprecher dem Abendblatt. Nach dem Beginn der Verhandlungen Mitte Januar wurden bis Mitte März insgesamt fünf Gesprächstermine am Frankfurter Flughafen festgelegt.

Übrigens: Schon jetzt können sich Reisende im Falle von Lufthansa-Streiks über ihre Rechte bei Flugausfällen informieren.

Rubriklistenbild: © IMAGO (2) / Rupert Oberhäuser / Panama Pictures

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