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Krankenhausreform

„Mitten in der Insolvenzwelle“: Kliniken fordern schnelle Soforthilfen

Die geplante Krankenhausreform in Deutschland ist ein Zankapfel. Die Kliniken fordern deshalb erst einmal schnelle Soforthilfen, doch das ist nicht so leicht umzusetzen.

Berlin – Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant eine Krankenhausreform – ein Mammutprojekt, bei dem noch viele Faktoren unklar sind. Den Kliniken geht das nicht schnell genug – sie stecken in handfesten finanziellen Schwierigkeiten und fordern sofortige Hilfe. Doch das ist nicht so einfach.

Sorgen um Kliniksterben: Krankenhäuser fordern schnelle Soforthilfen

Der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, fordert Bund und Länder auf, sich auf Soforthilfen für Kliniken zu einigen. „Wir benötigen jetzt einen Inflationsausgleich und endlich eine solide finanzielle Grundlage, um die stationäre Versorgung aufrechterhalten zu können“, sagte er der Rheinischen Post. „Die Krankenhäuser und die Menschen in den Regionen erwarten von den Ministerpräsidenten gemeinsam mit dem Bundeskanzler jetzt Handlungen, um die Krankenhausversorgung zu stabilisieren.“

Die geplante Krankenhausreform in Deutschland ist ein Zankapfel. (Symbolbild)

Gaß warnte, ansonsten könne es ein Kliniksterben geben. „Die Krankenhäuser befinden sich bereits mitten in der Insolvenzwelle. Bund und Länder haben die Gelegenheit, diese Welle noch zu brechen und die Ausmaße in Grenzen zu halten“, sagte er. „Wenn dies nicht gelingt, drohen uns noch mehr Insolvenzen und Schließungen, die zunehmend die flächendeckende Versorgung gefährden.“

Das Problem ist tatsächlich groß: Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind 34 Kliniken im vergangenen Jahr insolvent gegangen, viele würden nur durch finanzielle Hilfen der Kommunen weiterlaufen. Zudem würden laut der Zeitung von den 600 größten Kliniken mehr als die Hälfte rote Zahlen schreiben.

Krankenhausreform: Umsetzung braucht Zeit

Die geplante Krankenhausreform in Deutschland zielt darauf ab, den finanziellen Druck der Kliniken zu reduzieren und gleichzeitig die Versorgungsqualität zu erhöhen. Seit Juli steht ein Eckpunktepapier, laut Informationen des Ärzteblatts sollen aktualisierter Arbeitsentwurf für ein Gesetz zur Umsetzung der geplanten Krankenhausreform am „16. oder 17. November“ vorliegen.

Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands SoVD, betont gegenüber Ippen.Media die Notwendigkeit der Reform, warnt aber auch vor einem unbedachten Umgang mit den finanziellen Mitteln. „Es ist notwendig, dass wir in Deutschland eine flächendeckende, qualitativ hochwertige und wohnortnahe stationäre Versorgung haben, die verlässlich und adäquat finanziert ist,“ unterstreicht Engelmeier. „Allerdings wird für die Umsetzung Zeit benötigt, währenddessen weitere Krankenhausschließungen aufgrund der momentan unzureichenden Finanzierung drohen könnten.“

Engelmeier mahnt jedoch davor, finanzielle Mittel nach dem Gießkannenprinzip zu verteilen: „Finanzmittel müssen sorgfältig und zielgerichtet eingesetzt werden, um bedarfsgerechte und unverzichtbare Krankenhausstandorte zu erhalten und finanziell abzusichern, damit dort eine qualitativ hochwertige Versorgung gewährleistet werden kann.“ Auch die Bundesländer seien hier gefordert, da sie ihrer Verantwortung für die Investitionskosten der Krankenhäuser seit Jahren nicht ausreichend nachkommen würden.

Mit Material der dpa

Rubriklistenbild: © Rainer Jensen/dpa

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