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Daten der Bundesnetzagentur

Habeck beruhigt: Energieversorgung auch bei Kohleausstieg 2030 gesichert

Der Blick auf einen Tagebau und ein Kohlekraftwerk: Die Bundesnetzagentur sieht die Energieversorgung selbst bei einem Kohleausstieg bis 2030 für gesichert.
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Der Blick auf einen Tagebau und ein Kohlekraftwerk: Die Bundesnetzagentur sieht die Energieversorgung selbst bei einem Kohleausstieg bis 2030 für gesichert.

Die Bundesnetzagentur hält die Stromversorgung bis 2031 für gesichert – auch im Falle eines Kohleausstiegs 2030. Kritiker warnen aber vor übertriebenem Optimismus.

Berlin/Bonn – Die Versorgung mit Strom ist mit den aktuellen Plänen der Bundesregierung nach Einschätzung der Bundesnetzagentur bis 2031 gesichert. „Dies gilt auch, wenn der Stromverbrauch durch neue Verbraucher wie Elektromobile und Wärmepumpen deutlich steigt und der Kohleausstieg bis 2030 erfolgt“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Demnach verabschiedete das Bundeskabinett am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Bundesnetzagentur. An dem Bericht gibt es jedoch auch Kritik.

Die Behörde habe „die Entwicklung des Strommarktes mit dem gesetzlich geplanten Ausbau der erneuerbaren Energien, dem Umbau des Kraftwerksparks und dem Netzausbau“ untersucht, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK). Demnach ist das Stromsystem bei Umsetzung der gesetzten Ziele so robust, „dass die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet wäre, wenn zehn Gigawatt (GW) Erzeugungsleistung weniger im Markt sind“.

BDEW warnt: Deutschland muss bei Energiewende „Spurt hinlegen“

Die überarbeiteten Gesetze für Erneuerbare Energien sehen vor, dass die Produktionskapazitäten von Windanlagen an Land und auf See sowie von Photovoltaikanlagen bis 2030 auf 360 GW steigen. Außerdem sollen die Übertragungs- und Verteilnetze ausgebaut werden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss zum Erreichen dieser Ziele allerdings massiv beschleunigt werden.

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) warnte vor diesem Hintergrund vor übermäßigem Optimismus. „Deutschland muss einen Spurt in nie gekannter Geschwindigkeit hinlegen, wenn diese Transformation zum klimaneutralen Stromsystem bis 2035 bei gleichzeitigem Kohleausstieg bis 2030 tatsächlich erreicht werden soll“, erklärte Verbandschefin Kerstin Andreae. „Die politischen Zielsetzungen sind enorm herausfordernd und bisher nur teilweise mit Maßnahmen unterlegt.“

Deutschland will spätestens 2038 aus der Kohle aussteigen. Laut Koalitionsvertrag soll der Ausstieg „idealerweise“ schon bis 2030 gelingen. Experten gehen derweil schon von einem substanziellen Ausstieg vor 2030 aus – Braunkohle könnte nämlich bald zu unrentabel werden.

Kritik an Habeck aus der CDU: Minister betreibe „politisch motivierten Optimismus“

Im Bericht der Bundesnetzagentur heißt es, dass zusätzliche steuerbare Kraftwerke gebraucht werden, um die Stromnachfrage zu decken, wenn Strom- und Windenergie nicht ausreichen. Habeck plant mit neuen Kraftwerken, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Das BMWK verwies außerdem auf „flexible Lasten und Speicher“, um die Stromnachfrage zu regulieren. So soll etwa die Speicherkapazität von Elektroautos helfen, Verbrauchsspitzen auszugleichen.

Andreae schränkte ein, dass es für all diese Vorhaben „substanziell verbesserte Rahmenbedingungen“ brauche. Auch beim Netzausbau treffe der Bericht „sehr optimistische Annahmen“. Die Bundesnetzagentur habe keinesfalls einen „Stresstest“ vorgelegt, sondern lediglich dargelegt, „dass bei Erfüllung aller Prämissen die Versorgungssicherheit gewährleistet ist“.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jens Spahn warf Habeck „politisch motivierter Optimismus“ vor. „Ich würde mir weniger Gesundbeten wünschen und mehr konkretes Handeln, denn 2030 - das ist schon bald und da brauchen wir sicher verlässlich Strom und Energie für Deutschland“, sagte Spahn dem ZDF. (AFP/lf)

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