Galeria-Insolvenz
Neuer Kahlschlag bei Kaufhaus-Gigant – Filialschließungen in Aussicht
Galeria Karstadt Kaufhof steht vor der dritten Insolvenz. Stellenkürzungen und Filialschließungen kündigen sich an. Für die Belegschaft beginnt eine Zeit der Unsicherheit.
Essen – Die dritte Insolvenz sorgt für Unbehagen in der Zentrale von Galeria Karstadt Kaufhof. Die Kaufhaus-Kette kämpft weiterhin mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Der Druck beim Unternehmen und den Mitarbeitern steigt. Laut der Lebensmittel Zeitung arbeiten die Verantwortlichen im Zuge des dritten Insolvenzverfahrens an der Erstellung eines Sozialplans und eines Interessensausgleichs. Für dieses Vorgehen sind weitere Einschnitte unumgänglich. Die Mitarbeiter von Galeria Karstadt Kaufhof wurden bereits über die Möglichkeit eines signifikanten Stellenabbaus in der Zentrale informiert. Die Filialen sind ebenfalls betroffen – es könnten neue Schließungen bevorstehen.
Filialschließungen in Aussicht
Die Verantwortlichen, darunter Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus, Geschäftsführer Olivier van den Bossche und Guido Mager kümmern sich derzeit um die Probleme des Unternehmens und sind für den Austausch mit den Mitarbeitern verantwortlich. In einem Schreiben kündigten sie der Belegschaft von Galeria Karstadt Kaufhof an, dass es zu Filialschließungen kommen werde.
In den beiden vorherigen Insolvenzverfahren wurde ebenfalls auf Filialschließungen gesetzt, was dazu führte, dass die Anzahl der Verkaufsstellen von etwa 170 auf 92 sank. Restrukturierungsmaßnahmen sowie ein Personalabbau gehören ebenfalls zu den geplanten Veränderungen. Für einen langfristigen unternehmerischen Erfolg benötige die Warenhauskette mehrere Restrukturierungsmaßnahmen. Die Umgestaltung von Galeria Karstadt Kaufhof erfordere eine Modernisierung des Konzepts der Warenhäuser, einschließlich einer verstärkten Investition in die IT-Infrastruktur und die Verbesserung der Logistik.
Die drastischen Kürzungen und Filialschließungen sind auf die Insolvenz der Signa-Holding des Unternehmers René Benko zurückzuführen. Signa-Holding GmbH ist ein österreichisches Immobilienunternehmen und hält 51,01 Prozent der Anteile an Galeria Karstadt Kaufhof. Im Dezember 2023 stellte Signa-Holding einen Insolvenzantrag, was auch zur dritten Insolvenz der Warenhauskette führte. Innerhalb der Signa-Gruppe kommt es seit Monaten vielfach zu Insolvenzen.
Neuer Investor in Aussicht?
Aktuell erwartet die Kaufhaus-Kette einen neuen Investor. Dieser könnte aber nicht alle Filialen übernehmen. Noch im März soll ein Kaufvertrag entstehen, ein Stichdatum ist der 22. März. An diesem Tag läuft die Frist für die Abgabe verbindlicher Angebote für das Unternehmen ab.
Im Januar 2024 hatte das Unternehmen einen strukturierten Investorenprozess mit Genehmigung des vorläufigen Insolvenzverwalters Stefan Denkhaus und des vorläufigen Gläubigerausschusses eingeleitet. Hierfür zog es erfahrene Investmentbanken hinzu. Wie die Tagesschau berichtete, sollen Interessenten der Warenhauskette ein ausführliches Geschäftskonzept einreichen. Bei der Auswahl werden nur Interessenten berücksichtigt, die ein operatives Interesse an Galeria haben und das Ziel einer nachhaltigen Lösung für die Warenhäuser anstreben.
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