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Buchhändler

Insolventer Buchladen: Thalia plant, der Hauptprofiteur der Weltbild-Insolvenz zu werden

Der Insolvenzverwalter ist nicht in der Lage, den Augsburger Internet-Buchverkäufer zu retten. Ein Rivale zeigt jedoch Interesse an den übrig gebliebenen Beständen.

Augsburg/Hagen – Der insolvente Online-Buchhändler Weltbild stellt den Geschäftsbetrieb Ende August endgültig ein. Der vorläufige Insolvenzverwalter Christian Plail konnte keinen Investor finden, der sich Weltbild annehmen wollte. Nur an einzelnen Vermögenswerten gibt es Interesse – unter anderem von Weltbild-Konkurrent Thalia.

Thalia an Büchern, E-Books und E-Readern interessiert

Thalia Filiale: Der Buchhändler aus Hagen ist an Büchern, E-Books und E-Readern der insolventen Weltbild-Kette interessiert.

Aus Unterlagen, die vom Bundeskartellamt veröffentlicht wurden, geht hervor: Die Thalia Bücher GmbH aus Hagen will Vermögenswerte von der Weltbild GmbH & CO. KG aus Augsburg kaufen. Die Produktgruppen Bücher, E-Reader und elektronische Bücher werden konkret benannt.

Schon 2021 gab es einen Deal zwischen Thalia und Weltbild

Man habe Interesse am Erwerb der Vermögenswerte signalisiert „und in den vergangenen Wochen die Gespräche mit dem zuständigen Insolvenzverwalter vorangetrieben“, sagte eine Thalia-Sprecherin der Augsburger Allgemeinen. „Aus diesem Grund haben wir daher nun einen Antrag auf Prüfung beim Kartellamt eingereicht.“

Ein Deal zwischen den Buchhändler-Ketten wäre nicht der erste. Schon 2021 verkaufte Weltbild zehn Filialen in deutschen Innenstädten und Einkaufscentern an Thalia, berichtet die Lokalzeitung. Dass sich Thalia gerade für Bücher, E-Reader und E-Books interessiert, ist nicht überraschend. Denn 2012 gehörten Thalia und Weltbild mit der Telekom, dem Bertelsmann-Verlag und Hugendubel zum Gründer-Team der deutschen Amazon-Kindle-Alternative Tolino.

Weltbild-Insolvenz: Mehr als 400 Mitarbeiter betroffen

In den 14 Weltbild-Filialen werden derzeit Räumungsverkäufe durchgeführt und werden Ende August geschlossen. Online-Käufe würden bis Monatsende noch ausgeliefert, erklärte zuletzt der Insolvenzverwalter. Die 440 Beschäftigten sollen im September ihre Kündigungen erhalten.

Das Unternehmen hatte im Juni beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. „Eine dauerhafte und nachhaltige Betriebsfortführung ist ohne frisches Kapital aufgrund der andauernden Verlustsituation nicht möglich“, sagte Insolvenzverwalter Plail. Die IT- und Marketingkosten und der Zeitaufwand seien zu hoch, um die Firma profitabel fortführen zu können.

Rubriklistenbild: © Wilfried Wirth/Imago

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