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Berlin und München an der Spitze
In jeder Stadt wachsen die Mieten schneller als die Inflation: So hart trifft es Ihre Stadt
Deutschland erlebt eine ernsthafte Wohnungsnot. Eine aktuelle Untersuchung offenbart: Die Mietkosten sind seit 2016 erheblich schneller als die Inflationsrate angestiegen.
Wie akut die aktuelle Lage ist, zeigt eine Untersuchung des Immobilienportals Immoverkauf24, das zusammen mit DataPulse Research die Mieten in den acht größten Städten des Landes verglichen hat. Das Ergebnis zeigt: in allen Städten sind die Mietpreise seit 2016 deutlich stärker gestiegen als die Gehälter.
Mietpreise steigen in Berlin und München am stärksten: Doppelt so stark wie die Inflation
Am übelsten trifft es die Mieten in der Hauptstadt: Seit 2016 sind die Angebotsmieten in Berlin um 78 Prozent gestiegen. Danach folgt München, deren Mieten im selben Zeitraum um 57 Prozent gestiegen sind. Die Inflationsrate hat in dieser Zeit um 26 Prozent zugelegt – damit sind die Mietpreise in beiden Städten doppelt so schnell gestiegen wie die Teuerungsrate.
In keiner deutschen Stadt konnten die Gehälter mit dieser Entwicklung mithalten, wobei es Städte gibt, in denen die Schere zwischen Gehältern und Mieten geringer ausfällt als in Berlin oder München. So haben vor allem die Gehälter in Leipzig in den vergangenen zehn Jahren stark zugelegt:
Stadt
Mietpreisentwicklung seit 2016
Entwicklung Löhne & Gehälter seit 2016
Berlin
+78 Prozent
+47 Prozent
München
+57 Prozent
+27 Prozent
Köln
+53 Prozent
+34 Prozent
Frankfurt
+46 Prozent
+26 Prozent
Stuttgart
+43 Prozent
+19 Prozent
Hamburg
+41 Prozent
+31 Prozent
Düsseldorf
+54 Prozent
+26 Prozent
Leipzig
+45 Prozent
+39 Prozent
Dass die Wohnkosten vor allem für ärmere Menschen in Deutschland zu einem Problem werden, zeigt auch der aktuelle Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Demnach müssen Menschen, die unter der Armutsschwelle leben (die Einkommensgrenze liegt dafür für Alleinstehende bei 1381 Euro im Monat) mittlerweile über 40 Prozent ihres Einkommens für Wohnkosten ausgeben.
Neue Wohnungen helfen in der Krise nicht: Mieten für Neubau fast unbezahlbar
Um der Lage gerecht zu werden, sollten neue Wohnungen gebaut werden, das ist zumindest immer die Mantra aller Baupolitiker. Nur sind die Baukosten in den letzten Jahren so deutlich gestiegen, dass Neubauwohnungen nicht als bezahlbarer Wohnraum dienen. Auch das zeigt die Analyse von Immoverkauf24: Während der Mietpreis pro Quadratmeter in Berlin im Schnitt bei 15 Euro liegt, liegt er im Neubau bei 20 Euro.
In einer Stadt wie Leipzig kommt noch das Problem hinzu, dass die Bevölkerung gewachsen ist, um etwa 6,5 Prozent seit 2016. Der Wohnungsbestand ist im gleichen Zeitraum aber nur um fünf Prozent gestiegen. Die Nachfrage übersteigt also das Angebot – weshalb Leipzig auch zu den Städten gehört, deren Mieten am stärksten gestiegen sind.
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Die neue Bundesregierung hat in dem Problem ihrem Koalitionsvertrag indes eher wenig Beachtung geschenkt. „Wohnen wollen wir für alle Menschen bezahlbar, verfügbar und umweltverträglich gestalten“, heißt es in dem Vertrag zwischen Union und SPD, doch bei den Maßnahmen bleibt es unkonkret. Die Mietpreisbremse soll nochmal verlängert werden und es soll eine neue Regelung für Indexmieten und möblierte Wohnungen geben – wie genau das aussehen soll, ist noch unklar. Vermieter, die eine günstige Wohnung anbieten, sollen außerdem eine steuerliche Entlastung bekommen. Viele Bauunternehmer hoffen aber auf weitere sinkende Zinsen in den kommenden Monaten, was den Bau neuer Wohnungen auch wieder attraktiver machen kann. Ohne Absenkung der Baukosten wird dies allerdings wenig bringen, wie diese Studie gezeigt hat.