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Nach Rezessionsjahren

Trumps Zölle schaden Deutschlands Wirtschaft: Habeck senkt Konjunkturprognose

Die deutsche Wirtschaft leidet auch unter Trumps chaotischer Zollpolitik. Nach den Rezessionsjahren deutet sich eine Stagnation an. Habeck stellt die Prognose vor.

Update vom 24. April, 13.15 Uhr: Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat in der Pressekonferenz die Konjunkturprognose mitgeteilt: Die Bundesregierung senkt die Wachstumsprognose auf null und sagt eine Stagnation voraus. Nach der Frühjahrsprognose würde die deutsche Wirtschaft also das dritte Jahr in Folge nicht wachsen. Im Januar hatte die Regierung noch mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet, nun erwartet sie 0,0 Prozent.

Auch im kommenden Jahr erwartet die Regierung keinen spürbaren Aufschwung. Sie rechnet mit einem Wachstum von 1,0 Prozent. Die Inflationsrate dürfte laut der Frühjahrsprojektion von 2,2 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,0 Prozent im laufenden Jahr und 1,9 Prozent im Jahr 2026 zurückgehen. Weltweit habe sich die wirtschaftliche Unsicherheit durch die von US-Präsident Donald Trump angekündigten und zum Teil wieder ausgesetzten Zölle stark erhöht, so das Ministerium. 

Erstmeldung vom 24. April, 09.38 Uhr: Berlin – Inmitten wirtschaftlicher Krisenzeiten wird der Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Frühjahrsprognose vorstellen. Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind düster. Nach zwei Jahren Rezession tritt Deutschland auf der Stelle. Die Zollpolitik von Donald Trump befeuert die Unsicherheit und dämpft den Optimismus. Das bekommen schon wichtige Branchen zu spüren.

Habeck stellt Frühjahrsprognose für Deutschland vor – wohl erneut kein Wachstum

Erwartet wird, dass die geschäftsführende Regierung die Prognose erneut senkt. Wie es aus Regierungskreisen hieß, erwartet sie für 2025 eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland. Im Januar hatte die Regierung noch mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Schon damals hatte Habeck bei der Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichts die Wachstumserwartungen für 2025 nach unten geschraubt. Im vergangenen Herbst hatte die Regierung noch ein Plus des Bruttoinlandsprodukts von 1,1 Prozent prognostiziert. 

Die deutsche Wirtschaft steckt nach bereits zwei Rezessionsjahren in Folge in der Krise fest. Auch für 2026 wird nur ein kleines Wachstum erwartet. Für große Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung sorgt die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (l.) hat die neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump mit dem Ukraine-Krieg verglichen.

Trumps Zölle verunsichern Weltwirtschaft – auch Deutschland leidet

Der Internationale Währungsfonds hatte im Vorfeld angesichts der aggressiven Zollpolitik von US-Präsident Trump mit einer globalen Wachstumsflaute gerechnet und die Prognose für Deutschland gesenkt. Der Fonds mit Sitz in Washington geht in diesem Jahr für die Bundesrepublik von einem Nullwachstum aus, wie aus den Daten der neuen Konjunkturprognose hervorgeht. Das sind 0,3 Prozentpunkte weniger als noch im Januar angenommen. 

Der IWF hat auch seine Vorhersage für die Weltwirtschaft gesenkt. Sie soll mit 2,8 Prozent deutlich langsamer wachsen als noch im Januar prognostiziert (minus 0,5 Prozentpunkte). Die Weltwirtschaft werde auf eine „harte Probe“ gestellt, schreibt IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas mit Blick auf die Handelsstreitigkeiten. Es handle sich um eine „neue Ära“, das globale Wirtschaftssystem werde neu justiert. 

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer langen Schwächephase. Die zentrale Prognose des IWF sieht Deutschland beim Wachstum in diesem Jahr erneut als Schlusslicht unter den G7-Industrienationen. Während die IWF-Prognose Deutschland in diesem Jahr Stillstand bescheinigt, hatten führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute immerhin ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) prognostiziert. Die geschäftsführende Bundesregierung will erneut ihre Konjunkturprognose senken und erwartet für dieses Jahr ebenfalls eine Stagnation. 

Habeck stellt vorerst letzte Frühjahresprognose als Wirtschaftsminister vor

Für Habeck wird vorerst wohl das letzte Mal sein, dass er die Konjunkturprognose als Wirtschaftsminister vorstellt. Dieser Posten soll künftig an einen CDU-Politiker oder CDU-Politikerin gehen. Kanzler in spe Friedrich Merz hat bereits eine Favoritin genannt: Nachdem Carsten Linnemann die Position des Wirtschaftsministers abgelehnt hat, soll Katherina Reiche (CDU) als Merz‘ Favoritin für den Posten in Betracht gezogen werden, wie die Bild aus internen Kreisen erfahren haben will. (bohy mit Material der dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO/M. Popow

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