Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Mit Nadelstichstrategie

Sorge vor wochenlangen Wellenstreiks: Wie lange hält die GDL durch?

Die GDL streikt – mal wieder. Arbeitskämpfe sind kostspielig – doch die GDL erhält immerhin finanzielle Unterstützung. Wie lange halten GDL-Lokführer durch?

Berlin – Der neue GDL-Streik ab Dienstag könnte nur der Anfang sein: Der Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft GDL erreicht offenbar eine neue Eskalationsstufe. Eigentlich soll der Streik 35 Stunden gehen – doch mit einer Strategie können Lokführer den Arbeitskampf noch Wochen hinauszögern.

Streik der GDL: Lokführer könnten Arbeitskampf um Wochen hinauszögern

Laut Konjunkturexperte Michael Grömling kann ein eintägiger bundesweiter Bahnstreik bis zu 100 Millionen Euro am Tag an Wirtschaftsleistung kosten, sofern die Produktion und die Geschäftstätigkeit der Unternehmen branchenübergreifend gestört werden. Einflussfaktoren seien die konjunkturelle Lage und wie gut die Lieferketten funktionieren würden. „Die Kosten steigen bei einem mehrtägigen Streik möglicherweise aber nicht linear, sondern sie multiplizieren sich teils. Das haben in Teilen die Erfahrungen mit den Corona-Lockdowns gezeigt“, sagte der Experte vom Institut der deutschen Wirtschaft gegenüber ProSieben.

Lokführer könnten den GDL-Streik noch um Wochen hinauszögern.

Die Dauer eines Streiks wird von den Kosten abhängen bzw. von dem Geld, das der Gewerkschaft für den Streik zur Verfügung steht. Die GDL zahlt laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) ihren Mitgliedern einen Lohnausfall von 10 Euro pro Stunde. Das wird für den ersten Streiktag bei 75 Euro gedeckelt, ab dem zweiten Tag sind es maximal 100 Euro. Dennoch muss ein Großteil der Streikenden mit großen Einnahmeausfällen rechnen.

GDL streikt erneut wegen Tarifstreit mit Deutscher Bahn – Wie hoch sind die Kosten?

Es kursieren Hochrechnungen, wonach für einen flächendeckenden Streik mit rund 8.000 Beteiligten rechnerisch insgesamt mehr als 700.000 Euro pro Tag anfallen können. Allerdings kann der tatsächliche Betrag massiv schwanken. Jedes der rund 40.000 GDL-Mitglieder zahlt laut dem RND monatlich zwischen 7 und 40 Euro – je nach Bruttogehalt. Die jährlichen Beitragseinnahmen werden auf 10 bis 12 Millionen Euro taxiert, wovon in der Regel 15 Prozent für Streiks zurückgelegt werden. Trotzdem kommt einiges zusammen.

Zudem gibt es eine Besonderheit: Der DBB Beamtenbund und Tarifunion finanzieren GDL-Streik mit. Die 1,3 Millionen Mitglieder sollen laut dem Bayerischen Rundfunk über ihre „Aktionskasse“ genannte Streikreserve beim letzten großen Lokführerstreik von 2021 mehr als die Hälfte des Streikgelds übernommen haben. Allerdings gab es im Dezember von DBB-Chef Ulrich Silberbach schon die Mahnung an die GDL, es mit den Ausständen nicht zu übertreiben.

Sorge um lange GDL-Streiks: Wie lange halten die Lokführer durch?

Trotz DBB-Unterstützung hält Politolog Wolfgang Schroeder es für fraglich, „ob eine kleine Gewerkschaft eine derartig hohe finanzielle Belastung wirklich sehr lange durchhalten kann“. Es könne am Ende ein Szenario entstehen, in dem Weselsky „seine eigene Gewerkschaft zu Tode streikt“, sagte Schroder dem RND.

Denkbar sei, dass der DBB bei zukünftigen Streikabsichten der GDL seine Unterstützung stärker konditioniere. In Branchenkreisen heißt es laut dem RND gleichwohl, dass es nun auf mehrere Wochen mit Wellenstreiks hinauslaufen könnte. (bohy)

Rubriklistenbild: © Arne Dedert/dpa

Kommentare