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Herausforderungen der Gastronomie

Gastronomie-Krise: Corona und Inflation zwingen 14.000 Restaurants zur Schließung

Die gestiegene Inflation und die Auswirkungen der Corona-Krise drängen viele Gastronomen in die Insolvenz. Allein im Jahr 2023 mussten 14.000 Restaurants schließen. Die Prognose für 2024 ist genauso düster.

Berlin – Vor vier Jahren brach die erste Corona-Welle aus und erschütterte Gastronomen auf der ganzen Welt. In Deutschland mussten seither etwa 48.000 Restaurants schließen und über 6.100 Gastronomen sahen sich dazu gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen. Die Zahlen stammen aus einer Studie der Wirtschaftsauskunft Creditreform. Der Branchenexperte Patrik-Ludwig Hantzsch schlägt Alarm: „Die Welle der Schließungen hat gerade erst begonnen.“

Die Gastro-Krise trifft die kleinen Unternehmen

Im letzten Jahr stieg die Insolvenzrate in der Gastronomie laut Creditreform um 27 Prozent an, was einen stärkeren Anstieg darstellt als in der Gesamtwirtschaft. Besonders stark betroffen waren Caterer und Verpflegungsdienstleister, bei denen die Insolvenzen um 67 Prozent zunahmen. Kleinstunternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern machen 88 Prozent aller Insolvenzen aus, während 49 Prozent junge Unternehmen trafen, die maximal fünf Jahre alt waren.

Nachwirkungen der Coronavirus-Pandemie sorgen für Schließungen

Laut der Studie von Creditreform musste im letzten Jahr jedes zehnte Unternehmen in der Gastronomie schließen. Dazu gehören unter anderem Restaurants, Cafés, Bars und Imbisse. Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Schließungen auf 14.000, was höher ist als in den drei vorherigen Jahren, jedoch immer noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Das Gleiche gilt für die Anzahl der Insolvenzfälle. Patrik-Ludwig Hantzsch führt dies auf die staatlichen Hilfen während der Lockdowns zurück, die vielen Unternehmen geholfen haben zu überleben und zunächst Schließungen verzögert haben.

2023 mussten mehr als 14.000 Gastronomiebetriebe schließen.

Corona ist aber nicht allein für die Gastro-Krise verantwortlich. „Die Gastronomie ist einer der Hauptverlierer der Krisenabfolgen der letzten Jahre. Das Gastgewerbe hatte sich noch nicht von der Coronakrise erholt, da kam mit der Inflation der nächste Nackenschlag“, erklärte Hantzsch. Das Problem: Die gestiegenen Kosten könne die Branche kaum tragen und notwendige Preiserhöhungen würden die Kundschaft verjagen.

Angepasster Steuersatz auf Speisen

Im Sommer 2020 beschloss die Bundesregierung, den Steuersatz für Speisen in Restaurants vorübergehend von 19 auf 7 Prozent zu senken, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie abzumildern. Diese Regelung lief aber Ende Dezember ab, und seit Januar gilt wieder der Steuersatz von 19 Prozent. Trotz dieser temporären Steuersenkung verzeichneten Gastronomiebetriebe im Jahr 2023 einen preisbereinigten Umsatzrückgang von knapp 11,7 Prozent im Vergleich zu 2019, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Die heimischen Restaurants und Hotels haben nach drei aufeinanderfolgenden Verlustjahren somit immer noch nicht die Umsätze vor der Krise erreicht.

Experten schlagen Alarm: 15.000 Schließungen im Jahr 2024

DEHOGA, der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband e. V., setzt sich stark für die Regelung eines einheitlichen 7 Prozent Steuersatzes auf Essen ein. Ingrid Hartges, die Geschäftsführerin des DEHOGA Bundesverbandes, äußerte Besorgnis über die Entwicklung in der Gastronomie. Viele Gastronomen würden Umsatzeinbußen befürchten und um ihre Existenz bangen. Die Preisanpassung verunsichere die Gastronomen und die Anpassung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie sorgt für große Verunsicherung.

Hartges erklärte: „Wir waren in den drei Pandemie-Jahren neun Monate im Lockdown und hatten in der gesamten Zeit bis Frühjahr 2022 viele Auflagen. Dies alles führte zu erheblichen Umsatzverlusten.“ Hartges betonte, dass die Branche unter erhöhten Personalkosten, steigenden Lebensmittelpreisen, Personalmangel und der Mehrwertsteuererhöhung leide. Das stelle die Betriebe vor große Herausforderungen. Einige Gäste würden zwar treu bleiben, aber es seien weniger geworden.

Diese Umstände sollen laut Experten von Creditreform und Finanzinformationsdienst CRIF viele Restaurants, Gaststätten, Imbisse und Cafés in den Ruin stürzen. Sie prognostizieren für das Jahr 2024 eine Schließung von mehr als 15.000 Gastronomiebetrieben.

Rubriklistenbild: © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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