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Interesse bleibt hoch

Was die Union beim Heizungsgesetz plant: Wärmepumpen-Förderung bleibt nach der Wahl

Die CDU beabsichtigt, das Heizungsgesetz nach den Bundestagswahlen zu reformieren. Erste Hochrechnungen und Prognosen zufolge gewinnt die Union. Wie sieht die Zukunft der Förderprogramme aus?

Berlin – Wenn am Sonntag in Deutschland die Ergebnisse der Bundestagswahl eintrudeln, werden die Bürgerinnen und Bürger endlich Klarheit haben. Nun sind erste Hochrechnungen und Prognosen bekannt: Demnach ist die Union mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidat klarer Sieger. Damit kommt vor allem die Frage nach dem Heizungsgesetz auf: Wie geht es weiter? Die Union hat im Wahlkampf immer wieder versprochen, das Gesetz abzuschaffen oder zu korrigieren. Und auch an die Förderungen wollen sie ran.

Union will das Heizungsgesetz abschaffen – Förderungen bleiben erstmal

Die Bundesförderung für den Einbau von Wärmepumpen ist nach Angaben des Wirtschaftsministeriums gesichert. Das entsprechende Programm zur „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) werde gemäß vorläufiger Haushaltsführung fortgeführt, teilte eine Sprecherin des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. „Das heißt, alle Rechtsverpflichtungen werden bedient“, betonte sie. 

Wer also einen Zuschuss aus dem Programm beantrage und eine Zusage erhalte, könne sich auf diese auch verlassen - es sei denn, es seien etwa unrichtige Angaben bei der Beantragung gemacht worden, führte das Ministerium weiter aus. Damit stehe die Förderung auch unabhängig von einem möglichen Regierungswechsel nach der Bundestagswahl an diesem Sonntag zur Verfügung und könne erst durch die Entscheidung einer künftigen Bundesregierung wieder abgeschafft werden, hieß es. 

Abseits vom Standard: Diese Wärmepumpen-Marken kennen Sie noch nicht

Eine Wärmepumpe der Firma Aira steht vor einem Haus.
Sie gehört zu den neueren Unternehmen in Deutschland: Die Firma Aira wurde erst 2022 in Schweden gegründet. Seitdem ist sie aber auf Expansionskurs und baut ihre Wärmepumpen in Deutschland, Italien und Großbritannien ein. Die Firma verkauft Luft-Wasser-Wärmepumpen, die in Polen hergestellt werden. Auf Trustpilot bekommt die Marke Aira 4,2 von 5 Sternen.  © Aira
Eine Wärmepumpe von Stiebel Eltron steht vor einem Wohngebäude.
Stiebel Eltron gehört eigentlich zu den großen Marken in Deutschland – wird aber oft in der Öffentlichkeit vergessen. Die Firma hat dabei 2024 hohen Besuch empfangen: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Firma auf seiner Sommerreise besucht. Die Luft-Wasser-Wärmpumpen von Stiebel Eltron können nicht nur in Wohngebäude installiert werden, sondern stellt auch größere Wärmepumpen, die im Gewerbe dienen können. Die Firma stellt sowohl Monoblöcke als auch Splitgeräte her. Bei Stiftung Warentest ist Stiebel Eltron mit eines ihrer Geräte als Testsieger hervorgegangen.  © IMAGO/Karl-Heinz Hick
Eine Wärmepumpe der Firma Brötje vor einem Mehrfamilienhaus.
Die Firma Brötje stellt schon seit über 100 Jahren Heizungen her – und seit einiger Zeit hat sie auch Wärmepumpen im Repertoire. Die Firma mit niederländischem Hauptsitz hat für den deutschen Markt sieben verschiedene Wärmepumpen im Angebot, darunter Luft-Wasser-, Sole-Wasser- und Trinkwasser-Wärmepumpen. Hier im Foto: Die Luft-Wasser-Wärmpumpe NEO, die mit einer höheren Leistung auch für Mehrfamilienhäuser geeignet ist.  © IMAGO/Karl-Heinz Hick
Eine Wärmepumpe von LG mit Katze.
Nein, LG stellt nicht nur Fernseher her: Die südkoreanische Marke ist in zahlreichen Märkten aktiv - eben auch bei Wärmepumpen. LG profitiert dabei von ihrer Expertise in schwülwarmen asiatischen Ländern, die einen hohen Bedarf an Klimaanlagen haben. Eine Wärmepumpe funktioniert sehr ähnlich. Fünf verschiedene Produkte gibt es von LG in Deutschland zu kaufen, ganz neu ist auch ein Produkt mit natürlichem Kältemittel.  © IMAGO
Panasonic stellt eine ihrer Wärmepumpen auf einer Messe aus.
Bleiben wir bei den asiatischen Herstellern: Auch Panasonic tummelt sich längst im Wärmepumpenmarkt. Auch der japanische Hersteller profitiert von einer Expertise bei Klimaanlagen, und bringt Wärmepumpen nach Deutschland. Stiftung Warentest hat 2024 für die Panasonic-Modelle einen Preistipp gegeben, da sie zu den günstigsten Modellen mit einem Qualitätssiegel „gut“ gehören.  © IMAGO/Michael Bihlmayer
Eine Wärmepumpe von Alpha Innotec vor einem Neubau.
Hinter den Wärmepumpen der Marke Alpha Innotec steckt die ait Deutschland GmbH mit Sitz in Oberfranken. Der deutsche Anbieter stellt ausschließlich Wärmepumpen her und wirbt damit, dass ihre Wärmepumpen schon seit über zehn Jahren natürliche Kältemittel nutzen und daher besonders nachhaltig seien. ait stellt sowohl Luft-Wasser- als auch Sole-Wasser-Wärmepumpen her – und zwar in Deutschland am Standort Kasendorf.  © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON
Die Wärmepumpe der Marke Zewotherm steht vor einem Haus.
Die Firma Zewotherm ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen aus Remang am Rhein, das sich auf klimafreundliches Heizen und Kühlen spezialisiert hat. Die Firma stellt Wärmepumpen her, aber auch Flächenheizungen, Lüftungssysteme und Photovoltaik-Anlagen. Zewotherm bietet mittlerweile als Allrounder auch Stromtarife an, mit denen man seine Wärmepumpe günstig betreiben kann. Zwei Modelle hat Zewotherm aktuell auf dem Markt: Der Lambda sowie der Eco. Auf dem Foto ist der Lambda zu sehen.  © IMAGO/Frank Hoermann / SVEN SIMON
Eine Wärmepumpe der Marke Tecalor steht auf einer Messe aus.
Die Firma Tecalor aus Niedersachsen punktet mit einem breiten Angebot an verschiedenen Wärmepumpen. Neben den typischen Außenblöcken wie hier auf dem Foto gibt es auch Geräte, die im Innenraum stehen sowie solche, die nebenbei auch noch die Luft filtern können. Auch Großwärmepumpen für Mehrfamilienhäuser hat Tecalor im Angebot. Online gibt es auch ein Ersatzteilshop, für all jene, die diese Sicherheit dazu noch haben wollen.  © IMAGO/Alexander Pohl
Eine Wärmepumpe von Buderus vor einem Haus.
Die Marke Buderus kennen viele Menschen wohl zumindest vom Sehen: Die Wärmepumpen gehören zu den markantesten auf dem Feld. 2024 waren die Wärmepumpen auch Testsieger von Stiftung Warentest. Buderus war einst ein Familienunternehmen, wurde aber 2003 von Bosch übernommen. Neben Wärmepumpen stellt die Wetzlarer Firma auch Solaranlagen her. © IMAGO
Eine Wärmepumpe von SenerTec zusammen mit Vertriebsleiter Hagen Fuhl.
Ein weiteres deutsches Unternehmen macht die Liste komplett: SenerTec aus Schweinfurt stellt nicht nur Wärmepumpen her, sondern kombiniert sie mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK). Diese eignen sich insbesondere für Mehrfamilienhäuser und größere Immobilien. Die Kombination kann außerdem noch mit einer PV-Anlage ausgefertigt werden.  © SenerTec

Wie es danach weitergeht, ist aber ungewiss. In der „Schlussrunde“ vor der Wahl wurde CDU-Generalsekretär explizit danach gefragt. Er ist aber ausgewichen und hat sich bewusst nicht zu dem Förderprogramm bekannt. Gut möglich also, dass es dem ersten Bundeshaushalt der neuen Regierung zum Opfer fallen wird. Zum Heizungsgesetz selbst sagte er: „Ich will das nicht abschaffen“. Es sollte aber „technologieoffen“ umgestaltet werden.

Genau andersherum sagte es CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Das Heizungsgesetz werde abgeschafft und es werde „eine neue Förderung“ geben.

Bis zu 70 Prozent Zuschuss gibt es für die Wärmepumpe vom Staat

Für den Umstieg von fossilen Heizungen auf klimafreundliche Alternativen ist die Förderung des Bundes entscheidend: Eigentümer bestehender Einfamilienhäuser, die diese selbst bewohnen, können seit dem 27. Februar 2024 staatliches Fördergeld für den Austausch alter Gas- und Ölheizungen gegen erneuerbare Alternativen beantragen. Seit 28. Mai gilt das auch für private Eigentümerinnen und Eigentümer von Mehrfamilienhäusern - also Vermieter - sowie Wohnungseigentümergemeinschaften etwa mit Zentralheizung. 

Wirtschaftsminister Habeck stand wegen des Heizungsgesetzes stark in der Kritik.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums beträgt die Förderquote für private Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen bis zu 70 Prozent. 

Interesse an Förderungen steigt aus Angst vor der Abschaffung des Heizungsgesetzes

Zur bisherigen Bilanz betont die Sprecherin, dass insbesondere seit September 2024 ein deutliches Interesse an den Zuschüssen bestehe. Die Förderung werde immer stärker angenommen. Allein seit Januar dieses Jahres habe es 35.800 Anträge gegeben - die meisten davon zum Einbau einer Wärmepumpe. Im vergangenen Jahr seien insgesamt 227.000 Anträge bei der zuständigen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingegangen, berichtete die Sprecherin. Die Anträge aus dem Jahr 2024 seien fast vollständig sofort bewilligt worden.

Die Förderung steht in direktem Zusammenhang mit dem als „Heizungsgesetz“ bekannten Gebäudeenergiegesetz, das seit Anfang 2024 gilt. Es sieht generell vor, dass von 2024 an jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Das gilt aber nicht für alle Gebäude, sondern zunächst nur für Neubauten in einem Neubaugebiet. Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gibt es Übergangsfristen. (wal mit Material von dpa)

Rubriklistenbild: © Bernd von Jutrczenka/dpa

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