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Verlust für Russlands Wirtschaft

Schrotttanker aus Russland bleibt in Ostsee stecken: Deutschland beschlagnahmt Millionenwert

Klares Signal an Russlands Wirtschaft: Mit dem jüngsten Vorgehen will die Bundesregierung härter bei Putins Ölgeschäften durchgreifen. Das dürfte Putin nicht gefallen.

Berlin – Russlands „Schattenflotte“ sorgt in der Ostsee wiederholt für Unruhe. Vor einigen Wochen ist der Öltanker Eventin, der zu Wladimir Putins Schattenflotte gezählt wird, vor Rügen havariert. Nun greift die Bundesregierung durch: Durch einen sogenannten Einziehungsbescheid der Generalzolldirektion gehen nun sowohl der altersschwache Tanker als auch die rund 100.000 Tonnen Rohöl im Wert von gut 40 Millionen Euro in deutsches Eigentum über.

Verlust für Russlands Wirtschaft: Öltanker gehört wohl zur Schattenflotte – Bundesregierung greift durch

In Sicherheitskreisen hieß es laut dem Spiegel, die „Eventin“ werde nach dem Erlass des Bescheids umgeflaggt. Die Behörden planen laut dem Medium nun, wie und wo man das Rohöl aus den Tanks der „Eventin“ sicher abpumpen kann und was mit dem Schiff passieren soll. 

Nach der Listung der „Eventin“ entschied sich die Bundesregierung laut dem Spiegel, das Schiff zu beschlagnahmen, statt es ziehen zu lassen. Durch das ungewöhnlich harsche Vorgehen soll laut ein Zeichen an Russland gesetzt werden, dass Deutschland dem Transit von russischem Öl durch die Ostsee nicht tatenlos zusieht.

Putins Schattentanker stellen ein Unfallrisiko dar. (Montage: red)

Mutmaßlicher Öltanker aus russischer Schattenflotte beschlagnahmt – Folgen für Putin

Im Januar 2025 hieß es, dass gleich mehrere Untersuchungen laufen. Zum einen sollte die technische Fahrbereitschaft der Eventin geprüft werden. Dazu fand laut Bundesverkehrsministerium eine Besichtigung durch die Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) – eine Art Tüv für Schiffe – an Bord statt. „Bis zur Auswertung der durch die Eventin zu übermittelnden Unterlagen hat die Dienststelle Schiffssicherheit ein vorläufiges Weiterfahrverbot erlassen“, hieß es aus dem Bundesverkehrsministerium.

Zusätzlich zu den Untersuchungen gab es Forderungen, die Eventin durch deutsche Behörden festzusetzen und gründlich zu untersuchen. Mehrere Gründe sprechen laut Moritz Brake, Experte für maritime Sicherheit beim Beratungsunternehmen Nexmaris, dafür: darunter die nationale Sicherheit, etwa der Spionage- und Sabotageverdacht. Ein weiteres mutmaßlich zu Putins Schattenflotte gehörende Schiff, der Tanker Eagle S, hatte Ende 2024 ein Unterseekabel zwischen Finnland und Estland beschädigt. Der Öltanker war aus Russland gekommen.

Sanktionen gegen Putins Schattenflotte soll Einnahmen schmälern

Putins Schattenflotte kommt Berichten zufolge seit geraumer Zeit zum Einsatz, um die westlichen Öl-Sanktionen zu umgehen. Um Putins Ölgeschäfte und damit wichtige Einnahmen für den Ukraine-Krieg zu schmälern, hatte der Westen zahlreiche Sanktionen erlassen und immer mehr Schiffe auf die Sanktionsliste gesetzt. Laut der Kyiv School of Economics (KSE) hatten Schiffe der Schattenflotte dazu beigetragen, Russland Einnahmen aus Ölexporten in Höhe von rund 172 Milliarden US-Dollar zu bringen (2024). Für 2025 stand die Prognose bei 142 Milliarden US-Dollar – allerdings stammte diese aus dem Jahr 2024.

Putins Schattenflotte hilft Russlands Wirtschaft – doch die Schiffe sind eine Gefahr für die Umwelt

Die Schiffe, die zur Schattenflotte gehören, stellen aufgrund des kritischen Zustandes eine Umweltgefahr dar. Die Financial Times hatte im Oktober 2024 über Vorfälle von Schattentankern berichtet, die mit Russland in Zusammenhang gebracht werden können. „Die Schwachstelle im Rechtsrahmen und die dramatisch gewachsene Rolle von Schattentankern im russischen Ölhandel bedeuten, dass eine größere Umweltkatastrophe nur eine Frage der Zeit ist“, warnte die Kyiv School of Economics.

Auch der finnische Grenzschutz hatte im April 2024 angesichts der russischen Flotten, die trotz Sanktionen russisches Öl durch die Ostsee transportieren, vor dem Risiko einer Ölpest gewarnt. Es bestehe „ein erhöhtes Unfallrisiko mit Folgen für die Umwelt“, sagte der Leiter der Abteilung für maritime Sicherheit, Mikko Simola. Die Zahl der Tankerfahrten in dem Gebiet sei „ungefähr gleich hoch oder sogar höher als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine“, erklärte der finnische Grenzschutz.

Rubriklistenbild: © dpa

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