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Automobil

EU beschließt endgültiges Aus für Verbrenner

In der EU dürfen ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos neu zugelassen werden. Darauf hat sich die EU am Dienstag nach hartem Widerstand aus Deutschland geeinigt.

Brüssel - In der EU dürfen ab 2035 keine Neuwagen mehr mit traditionellen Verbrennern verkauft werden. Das haben die EU-Staaten am Dienstag beschlossen. Der Entscheidung war eine wochenlange, hartnäckige Blockade durch die Bundesregierung vorangegangen. Verkehrsminister Volker Wissing hatte nach zähem Ringen durchgesetzt, dass es auch nach 2035 noch möglich sein soll, ausschließlich mit klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffen betankte Verbrenner-Autos neu zuzulassen.

Eigentlich hatten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments bereits Ende Oktober auf das Vorhaben geeinigt. In einem ungewöhnlichen Vorgehen stellte die Bundesregierung aber Nachforderungen und verzögerte so die Bestätigung des Verhandlungsergebnisses um mehrere Wochen. Dies hatte in mehreren Mitgliedsländern für großen Unmut gesorgt.

EU-Aus für Verbrenner: „Weg zu 100 Prozent emissionsfreier Mobilität“

„Es ist damit der Weg frei, zu 100 Prozent emissionsfreier Mobilität“, sagte Österreichs Energieministerin Leonore Gewessler vor einem Treffen der für Energie zuständigen EU-Minister am Dienstag. Sie sei froh, dass die Blockade gelöst wurde. „Dass es jetzt ein Schlupfloch gebraucht hat, um noch Zauderer mit auf den Weg zu nehmen, das finde ich schade.“ Die Bundesregierung hatte sich am Freitagabend mit der EU-Kommission auf den Kompromiss zur Nutzung von E-Fuels verständigt.

Nach der Entscheidung der Energieminister können die Mitgliedsländer jetzt an die Umsetzung gehen. Ab 2030 dürfen die CO₂-Emissionen von Neufahrzeugen um 55 Prozent unter dem Jahr 2021 liegen. Ab 2035 dürfen Neufahrzeuge dann überhaupt kein CO₂ mehr ausstoßen. Bei der Sportwagenmarke Lamborghini ist die Verbrenner-Ära bereits zu Ende.

E-Fuels können mit Strom aus erneuerbaren Energien aus Wasser und Kohlendioxid hergestellt werden, das aus der Luft gewonnen wird. Sie setzen damit anders als Benzin oder Diesel keine zusätzlichen klimaschädlichen Gase frei. Kritiker bemängeln unter anderem, dass sie in der Schiff- und Luftfahrt dringender gebraucht werden. Außerdem ist die Produktion noch sehr teuer. Kritiker bemängeln zudem, dass die Produktion von E-Fuels extrem teuer sei. Zudem werde extrem viel Strom benötigt. Die Energiebilanz sei „gruselig“, bemängelt etwa der Autoexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer.

Derweil haucht VW einer Traditionsmarke in den USA neues Leben ein - komplett elektrisch. (utz)

Rubriklistenbild: © Oliver Berg/dpa

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