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Finanzielle Entlastung

Elektroauto-Förderung: Bundesregierung plant Steuerentlastung für teurere Dienstwagen

Der Kauf eines kostspieligen Dienstwagens soll künftig mit steuerlichen Vorteilen bei der Förderung einhergehen. Das betrifft jedoch ausschließlich Elektroautos.

Berlin/München - Die Bundesregierung plant die Umsetzung einer Maßnahme, welche die Dienstwagen-Steuer für teurere Elektrofahrzeuge verringern wird. Die geplanten Änderungen bei der Besteuerung für (auch privat genutzte) Flottenfahrzeuge sehen vor, den Bruttolistenpreis angesichts der höheren Preise für Stromer nach oben zu setzen. 

Für Elektroautos zwischen 60.001 und 80.000 Euro würde sich dann der bisherige Steuersatz von 0,5 auf 0,25 Prozent halbieren. „Zur Steigerung der Nachfrage unter Berücksichtigung der Ziele zur Förderung nachhaltiger Mobilität und um die gestiegenen Anschaffungskosten solcher Fahrzeuge praxisgerecht abzubilden“, erläutert die Ampelkoalition das Vorhaben. 

Elektroauto-Förderung für Dienstwagen: Bundesregierung will Preisklasse anheben

Aktuell werden lediglich E-Autos der Preisklasse bis 60.000 Euro mit 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als monatlicher geldwerter Vorteil besteuert. Bei einem höheren Betrag und bei Hybridfahrzeugen generell sind es 0,5 Prozent. Das ist günstiger als bei Verbrennermodellen: Benzin- und dieselbetriebene Autos müssen mit 1,0 Prozent versteuert werden. Geregelt ist der Sachverhalt in Paragraf 6 des Einkommensteuergesetzes.

Der Vorstoß der Regierung basiert auf einem Entwurf für das „Wachstumschancengesetz“. Er beinhaltet unter anderem, dass die Obergrenze auf 80.000 Euro steigt, sodass Käufer von teureren, zumeist großen und schwereren E-Autos von einer niedrigeren Dienstwagen-Steuer profitieren.

Die Bundesregierung will Dienstwagen ohne Schadstoffemissionen - also Elektroautos - stärker fördern, als bisher.

Elektroauto als Dienstwagen: Kritik an Plänen für Steuererleichterung

Beschlossen ist die neue Regelung jedoch noch nicht: Der Gesetzentwurf geht nun durch die üblichen Gremien. Umwelt- und Sozialverbände (darunter Caritas, der Deutsche Naturschutzring und der Verkehrsclub Deutschland) kritisieren, die Vorschläge im Wachstumschancengesetz seien ein „klarer Bruch mit dem Koalitionsvertrag, der festschreibt, umwelt- und klimaschädliche Subventionen abzubauen.“

Wie die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erklärt, kostet das Dienstwagenprivileg Steuerzahlerinnen und Steuerzahler bereits heute bis zu 5,5 Milliarden Euro im Jahr. Die geplante Reform würde den Staatshaushalt also zusätzlich viel Geld aufgrund fehlender Einnahmen kosten.

Als Treiber gilt das Lager der FDP, das laut Electrive.net weder eine höhere Dienstwagen-Steuer für Verbrennermodelle befürwortet, noch ein von den Grünen vorgebrachtes Steuersystem, bei dem die Höhe der Kosten generell an den Schadstoffausstoß gekoppelt ist. In sozialen Netzwerken und Kommentarbereichen sind Deutschlands Autofahrer gespalten. Es gibt Kritik, aber auch Zuspruch für die geplante Steuerentlastung. Auszüge:

Dienstwagen-Steuer für E-Autos - „typische Vertreterautos“ kosten über 60.000 Euro

  • „Wenn man will, dass die Firmenflotten nicht komplett von Chinesen bestückt werden, sollte die Obergrenze für Elektrofahrzeuge komplett aufgehoben werden. Nur so schafft man einen ordentlichen Gebrauchtwagenmarkt für normale Bürger.“
  • „Es geht bei den Dienstwagen zu 90 Prozent um normale Angestellte, welche im Außendienst sind und die ganze Woche im Auto verbringen. Das ist ihr Job und dafür darf man dann das Firmenfahrzeug auch mal privat nutzen. Dafür verlangt der Staat eine Entschädigung in Form einer Steuer, obwohl ihm ja kein Nachteil entsteht. (...) Das typische „Vertreterauto“ VW Passat kostet schon heute fast 60.000 Euro Listenpreis.“
  • „Unfassbar, wie diese Drei-Punkte-Autolobby-Partei FDP junge Generationen an den Abgrund führt. Während das Deutschland-Ticket durch die Preiserhöhung de facto von Volker Wissing abgeschafft wird, werden die schweren Dienstwagen-Raser auf der Autobahn noch stärker gepampert. Das Steuergeld hätte in den ÖPNV fließen müssen.“
  • „Das ist nur logisch. Wenn man möglichst viele E-Autos in den Markt bringen will, dann über die Dienstwagenschiene. Es gibt nur sehr wenige Privatkunden, welche einen Neuwagen für 80.000 Euro kaufen. Da die Industrie eher hochpreisige E-Autos herstellt, ist das die Folge daraus.“

Dabei wurde in Deutschland die Förderung von gewerblich genutzten Elektroautos zuletzt beendet, was Kaufprämien betrifft. Die Wirtschaft hadert mit der neuen Regelung. (PF)

Rubriklistenbild: © Zoonar.com/ironjohn/Imago

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