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Konjunktur

Deutsche Wirtschaft schrammt zum Jahresauftakt knapp an der Rezession vorbei

Containerterminal im Hamburger Hafen: Die deutsche Wirtschaft hat einen unerwartet flauen Jahrestart erwischt.
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Containerterminal im Hamburger Hafen: Die deutsche Wirtschaft hat einen unerwartet flauen Jahrestart erwischt.

Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresauftakt nur haarscharf an einer Rezession vorbeigeschrammt.

Wiesbaden - Die deutsche Wirtschaft tritt zum Jahresauftakt auf der Stelle. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verharrte von Januar bis März auf dem Niveau des Vorquartals, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten dagegen im Vorfeld ein leichtes Plus von 0,2 Prozent erwartet. Im Schlussquartal des Vorjahres war das BIP noch um 0,5 Prozent geschrumpft. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession.

Hauptgrund für den unerwartet schwachen Jahresauftakt war die Zurückhaltung der Verbraucher. Wegen der hohen Inflation und der geringeren Kaufkraft halten sich die privaten Haushalte zurück. „Positive Impulse kamen dagegen von den Investitionen und den Exporten“, erklärten die Statistiker. 

Zinserhöhung dürften belasten

„Damit ist eine technische Rezession im Winterhalbjahr zunächst vom Tisch“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. „Allerdings rate ich mit Blick auf das zweite Halbjahr zur Vorsicht.“ So hätten viele Unternehmen bereits einen guten Teil der während der Corona-Krise liegen gebliebenen Aufträge abgearbeitet. Außerdem habe die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen kräftig angehoben. „Solchen Zinserhöhungen folgten in der Vergangenheit in Deutschland stets Rezessionen“, sagte Krämer. Auch Chefvolkswirt Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank erwartet deshalb keinen durchgreifenden Aufschwung. „Im schwachen Wachstumsumfeld werden sich bereits erlittene Wohlstandsverluste daher festsetzen“, sagte Krüger.

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) geht davon aus, dass die Konjunktur zumindest im laufenden Frühjahrsquartal an Schwung gewinnen wird. Dazu dürfte vor allem die anziehende Industrieproduktion – auch in den energieintensiven Wirtschaftszweigen – zum Wachstum beitragen. „Zu Euphorie sollte das aber nicht verleiten“, sagte die Co-Leiterin des DIW-Konjunkturteams, Geraldine Dany-Knedlik. Zwar hätten die zuletzt wieder niedrigeren Energiepreise sowie die stärkere Auslandsnachfrage die Produktion gestärkt. „Allerdings lasten die hohe Inflation und damit weiterhin niedrige Reallöhne auf den verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte“, sagte die Expertin.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 0,4 Prozent. 2024 soll das Bruttoinlandsprodukt dann um 1,6 Prozent zulegen. „Die deutsche Wirtschaft erweist sich nach der Corona-Krise auch in der Energiekrise als anpassungs- und widerstandsfähig“, sagte der Grünen-Politiker bei der Vorstellung der Frühjahresprojektion der Bundesregierung vor wenigen Tagen. (rtr/utz)

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