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Deutsche Unternehmen in Not

Insolvenzen in Deutschland auf Höchststand seit 2016 – drastischer Anstieg

Der Anstieg der Firmenpleiten in Deutschland hält an. Seit Jahresbeginn gab es bereits 11.000 Insolvenzen, was einem Drittel mehr als im Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind drei Branchen.

Neuss - Die Zahl der Unternehmen in Deutschland, die ums Überleben kämpfen, steigt stetig. Die Wirtschaft ist geprägt von zahlreichen Insolvenzen, dabei sind nicht nur klein- und mittelständische Betriebe betroffen, sondern auch zahlreiche Großunternehmen. In den Medien dominieren Schlagzeilen über Insolvenzen, darunter prominente Fälle wie das KaDeWe, sowie jüngste Meldungen über Esprit, Peek & Cloppenburg und Scotch & Soda. Allerdings ist der Handel nicht die am stärksten betroffene Branche.

30 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen: Höchststand seit 2016

Im ersten Halbjahr 2024 wurden 11.000 Unternehmensinsolvenzen registriert, was einem Anstieg von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dies teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag mit. Damit erreichten die Insolvenzen ihren höchsten Stand seit 2016. Die Anzahl der Insolvenzen stieg in allen Sektoren erheblich an. Am stärksten betroffen ist der Dienstleistungssektor, der mit 6500 Insolvenzen einen Anstieg von fast 35 Prozent verzeichnete. Auch der Handel (+20,4 Prozent), das Baugewerbe (+27,5 Prozent) und das verarbeitende Gewerbe (+21,5 Prozent) meldeten einen deutlichen Zuwachs. Besonders bei größeren Firmen liegen die Insolvenzzahlen deutlich über dem Niveau der letzten Jahre.

Auch die Verbraucherinsolvenzen haben zugenommen. Mit 35.400 Fällen gab es fast sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Experten führen dies auf Inflation, hohe Zinsen und eine Novelle des Verbraucherinsolvenzrechts zurück, die eine schnellere Restschuldbefreiung ermöglicht.

Existenzkrise bei Unternehmen: „Unternehmensstabilität in Deutschland wacklig“

„Die Unternehmen kämpfen im ersten Halbjahr 2024 weiter gegen die Auswirkungen der Rezession in 2023, anhaltende Krisen und die kraftlose konjunkturelle Entwicklung in diesem Jahr“, so Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung. Insgesamt führe das für viele Unternehmen zur Existenzkrise. „Die Unternehmensstabilität in Deutschland ist derzeit so wacklig wie seit vielen Jahren nicht mehr“, so Hantzsch.

Eine Verbesserung des derzeitigen Trends erwartet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform nicht. „Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland dürfte 2024 aller Voraussicht nach schwach ausfallen. Zusammen mit den immer noch hohen Zinsen bleibt die Unternehmensfinanzierung eine echte Herausforderung“, so Hantzsch. Die Insolvenzzahlen könnten dieses Jahr erstmals wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie übertreffen. (tsb mit dpa)

Rubriklistenbild: © Jonas Walzberg/dpa

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