Massenproteste angekündigt
Tesla-Gegner wollen auf Werksgelände in Grünheide eindringen – mehrere Verletzte
Seit Mittwoch rufen Aktivisten und Aktivistinnen zu Protesten gegen die Erweiterung des Tesla-Werks in Gründheide auf. Nun eskaliert die Situation.
Update vom 10. Mai, 14.38 Uhr: Die Lage bei den Demonstrationen rund ums Tesla-Gelände hat sich vorerst beruhigt. Eine große Zahl der Aktivistinnen und Aktivisten befinde sich derzeit auf der Landstraße auf dem Rückweg ins Protestcamp, sagte ein Polizeisprecher am frühen Freitagnachmittag. Dabei kam es einem dpa-Reporter zufolge immer wieder zu Rangeleien mit der Polizei und vereinzelten Festsetzungen. Eine Frau wurde verletzt. Der Tagesspiegel berichtet von drei verletzten Polizisten.
Eine Sprecherin sowie ein Sprecher verschiedener beteiligter Protestgruppen schilderten auf Anfrage ebenfalls, dass Demonstranten den Wald am Gelände wieder verlassen hätten. Von dort aus hatten sie zuvor versucht, auf das Firmengelände vorzudringen. Die Polizei hat das eigenen Angaben zufolge verhindert.
Erstmeldung vom 10. Mai, 12.37 Uhr: Berlin – Bei der Protestaktion gegen die Erweiterung des Tesla-Werks in Grünheide wird die Lage unübersichtlich. Am Freitag (10. Mai 2024) rückte ein Großaufgebot der Polizei an. Medienberichten zufolge kam es zwischen Tesla-Gegnern und der Polizei zu Rangeleien. Aktivisten haben am Freitag versucht, auf das Werksgelände von Tesla in Grünheide vorzudringen. Bislang sei das noch nicht gelungen, sagte ein Sprecher der Polizei am Freitagmittag. Die Demonstrierenden hätten aber erste Wildzäune überwunden.
Protest gegen Tesla in Grünheide: Wasserwerfer aufgestellt, Autobahnabfahrt gesperrt
Die Polizei hat laut dem RBB auf dem Werksgelände wurden von der Polizei Wasserwerfer aufgestellt. Die Autobahnabfahrt Freienbrink sowie die Straßen rund ums Tesla-Werk seien aktuell gesperrt. Insgesamt haben sich laut der Bild 1.200 Demonstrierende für die Protestaktion angemeldet. Die Polizei bestätigte auf X den Durchbruchsversuch:
Mehrere Personen versuchen unbefugt auf das Tesla-Fabrik-Gelände zu gelangen. Wir sind dabei, das zu verhindern. #grünheide1005
— Polizei Brandenburg (@PolizeiBB) May 10, 2024
Seit Mittwoch haben Tesla-Gegner zu Aktionstagen gegen den Autobauer im brandenburgischen Grünheide aufgerufen. Hintergrund ist die geplante Erweiterung des dortigen einzigen Tesla-Werks in Europa. Ganz in der Nähe protestieren dort seit Ende Februar Klimaaktivisten in einem Camp mit Baumhäusern gegen die geplante Erweiterung des Geländes und die Rodung von Wald. Die Polizei will erreichen, dass die Baumhäuser abgebaut werden. Derzeit läuft deshalb noch ein Rechtsstreit.
Protest gegen Tesla: Jüngste Pläne von Musk stoßen auf Widerstand
Mit einem Tesla-Protestbanner haben Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegung Robin Wood auch vor dem Einkaufszentrum Mall of Berlin gegen den US-Autobauer demonstriert. „Saubere Autos sind eine dreckige Lüge!“ stand auf dem Banner, das die Protestierenden am Freitagmorgen dort hochhielten. In der Mall of Berlin befindet sich ein Tesla-Ausstellungsgeschäft.
Die Aktivisten stellten vor dem Einkaufszentrum zudem ein großes Dreibein auf, an dem sich ein Kletterer festmachte. „Angesichts der eskalierenden Klimakrise brauchen wir eine gesellschaftliche Kraftanstrengung für eine echte, sozial-ökologische Mobilitätswende mit attraktiven, umweltverträglichen Alternativen zum Auto“, teilte Robin Wood am Freitag mit. (bohy mit Material der dpa)