Demos gegen Verkauf
DB-Tochter Schenker soll für 14 Milliarden Euro an dänischen Konzern verkauft werden – Mitarbeiter in Sorge
Schon länger versucht die Deutsche Bahn ihre Logistiktochter Schenker zu verkaufen. Nun soll sich ein Käufer gefunden haben. Die Beschäftigten sind in Sorge.
Berlin - Wie mehrere Medien unter Berufung auf die Agentur Reuters berichten, soll der Verkauf der Bahn-Logistiktochter DB Schenker an den dänischen Speditionskonzern DSV feststehen. Das sagten wohl Regierungs- und Konzernvertreter am Mittwochabend gegenüber der Agentur.
Bei den Beschäftigten kommt das nicht gut an, sie sorgen sich um ihre Arbeitsplätze. 72.710 Angestellte arbeiteten laut dem Unternehmen 2023 weltweit für sie. In mehreren Städten haben sie nun bei Mahnwachen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Unter anderem in München, Frankfurt, Stuttgart, Mannheim, Düsseldorf, Hamburg und Bremen folgten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Aufruf des Gesamtbetriebsrats. Für rund 15 Minuten ließen sie zur Mittagszeit die Arbeit ruhen, um sich der Kundgebung anzuschließen.
DB-Tochter Schenker vor Verkauf: Angestellte in Sorge vor Stellenabbau
Die Beschäftigten plage eine große Unsicherheit mit Blick auf ihre Zukunft, hieß es aus Kreisen des Gremiums. Sie fürchteten im Falle einer Übernahme um den Abbau von Stellen.
Die Deutsche Bahn will den gut laufenden Logistikkonzern verkaufen und mit den erhofften Milliardenerlösen die hohen Schulden reduzieren. Derzeit liegen die Angebote von zwei Interessenten vor, die sich jeweils in etwa auf rund 14 Milliarden Euro belaufen sollen. Dabei handelt es sich um den dänischen Logistikkonzern DSV sowie um den Private-Equity-Investor CVC Capital Partners.
Der Gesamtbetriebsrat von Schenker hat sich intern bereits für CVC ausgesprochen. Ein entsprechendes Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Demnach droht aus Sicht des Gremiums vor allem bei einer Übernahme durch DSV der Verlust zahlreicher Stellen, da Schenker in ein bestehendes Logistik-Geschäft integriert werden würde. „Da CVC kein Logistik-Geschäft betreibt, sind hier keine derart drohenden Arbeitsplatzverluste zu erwarten“, heißt es. Die Bahn selbst äußert sich nicht zu Angeboten. (md mit dpa)