Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Milchbauern befürchten Abwärtstrend

Darum werden Kunden wohl bald nicht mehr 1,99 Euro für Butter zahlen

Brot und Butter
+
fa0f8c56-5732-4610-83c5-697b70677c21.jpg

Die Milchpreise waren 2015 und 2016 am Boden, danach ging es bergauf. Der Milchviehhalter-Verband befürchtet jetzt den nächsten Abwärtstrend. Die Preise an den Supermarktregalen könnten Anfang November sinken.

Düsseldorf - Nach gestiegenen Preisen für Milch und Butter hält der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter bald wieder fallende Preise für Milchprodukte am Supermarktregal für möglich. Die Bauern sehen die derzeitige Entwicklung mit Sorge. Die Verhandlungsrunde über neue Halbjahres-Lieferverträge zwischen den einzelnen Molkereien und Lebensmittelhändlern laufe aktuell vor dem Hintergrund einer spürbar gestiegenen Milchmenge, sagte Verbandssprecher Hans Foldenauer der Deutschen Presse-Agentur. Eine gestiegen Milchmenge drückt erfahrungsgemäß die Preise. Auch fallende Preise auf breiter Front um bis zu 20 Prozent an den Warenterminbörsen zeigten in diese Richtung, erläuterte der Sprecher.

„Ich sehe das mit großer Sorge. Meines Erachtens steuern wir sehenden Auges auf die nächste Milchmarktkrise zu“, betonte Foldenauer. Wenn die Preise wieder bröckelten, werde es für viele Betriebe, die die jüngste Krise gerade so überstanden hätten, eng. Die Bauern bekämen gegenwärtig im Bundesdurchschnitt einen Auszahlungspreis von den Molkereien von 38 Cent je Kilogramm Rohmilch, was etwa einem Liter entspreche. In den Monaten zuvor seien es etwa 35 Cent je Liter gewesen. „Damit konnte man wieder die Rechnungen bezahlen und die eine oder andere aufgeschobene Reparatur. Aber an eine Rückführung der Kredite ist überhaupt nicht zu denken.“

Der Verband hält für ein nachhaltiges Wirtschaften Auszahlungspreise von mehr als 40 Cent je Liter Rohmilch für erforderlich. In den Krisenjahren 2015/2016 waren es zeitweise nur gut 20 Cent. Eine rückläufige Milchmenge, staatliche Maßnahmen und eine stärkere Nachfrage nach Milchfett hatten danach zu Preisanstiegen geführt.

Im Einzelhandel kletterte der Butterpreis jüngst von einem Rekord zum nächsten. Anfang September wurde das Höchstniveau von 1,99 Euro je 250-Gramm-Stück Deutsche Markenbutter erreicht. Für Butter gelten erfahrungsgemäß Lieferverträge mit relativ kurzen Laufzeiten.

(Lesen Sie hier: Öko-Test findet heraus, welche Margarinen schadstoffbelastet sind.)

Die Milchmenge liegt nach Verbandsinformationen in Deutschland aktuell drei Prozent über dem Vorjahresniveau. „Und wir steuern auf das Rekordniveau vom November 2015 zu“, warnte Foldenauer. Auch im Nachbarland Frankreich bewege sich die Milchmenge derzeit drei Prozent über Vorjahr. Fallende Preise wären so keine Überraschung. Die Marktentwicklung sei bis vor kurzem noch durch den staatlichen Aufkauf von Milchpulver gestützt worden. So seien Ende September noch 11.000 Tonnen im Rahmen der EU-Lagerhaltung eingelagert worden.

Der 1. Mai und der 1. November sind jeweils die Stichtage für neue Halbjahresverträge zwischen Molkereien und Handelskonzernen. Dabei geht es um Trinkmilch sowie eine Reihe von Milchprodukten in den unteren Preislagen. Viele Händler orientieren sich dabei an Aldi.

dpa

Kommentare