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Nächster Beitragsschock droht

DAK-Chef verlangt von neuer Regierung Sofortprogramm, sonst drohe gesetzlichen Krankenkassen Kostenschock

Eine Studie warnt vor Beitragserhöhungen bei gesetzlicher Krankenkassen in den kommenden zehn Jahren. Andreas Storm, Chef der DAK, drängt auf ein entschlossenes Eingreifen der Politik.

Bereits Anfang 2025 erhöhten zahlreiche Gesetzliche Krankenkassen die Zusatzbeträge auf 2,9 Prozent. Gemeinsam mit dem allgemeinen Satz von 14,6 Prozent des Bruttolohns liegt dieser nun bei 17,5 Prozent. Doch nun warnt die DAK Gesundheit vor noch höheren Beitragssprüngen: Eine von der DAK in Auftrag gegebene Analyse des Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) rechnet 2026 mit einem durchschnittlichen Beitrag von 18 Prozent – Tendenz steigend.

Bis zu 22,6 Prozent Beitragserhöhungen für gesetzliche Krankenkassen: DAK-Chef warnt vor Tatenlosigkeit

Die am Dienstag (21. Januar) vorgestellten Berechnungen gehen für Ende 2029 von 18,5 Prozent aus, ehe die Beitragszahler 2035 sogar mit rund 20 Prozent belastet werden könnten – soweit das günstigste Szenario. Im schlimmsten Fall lautet die Prognose der IGES-Experten, dass die Beiträge bis 2035 auf 22,6 Prozent klettern.  DAK-Chef Andreas Storm warnt deshalb vor politischer Tatenlosigkeit: „Wir müssen diese Beitragsspirale endlich durchbrechen.“

DAK-Chef Andreas Storm warnt vor künftigen Beitragserhöhungen bei den gesetzlichen Krankenkassen.

Ohne ein Sofortprogramm mit höherem Bundeszuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung würden vor allem die Beitragszahler die steigenden Kosten tragen. Dabei seien wichtige Entwicklungen wie etwa die Krankenhausreform eigentlich Sache der Steuerzahler. Laut GKV-Spitzenverband belaufen sich die Kosten für die Gesetzlichen Krankenkassen auf rund 25 Milliarden Euro. Das bemängelt auch Storm: „Es gibt ein gravierendes Finanzierungsproblem im Sozialsystem, das kurzfristig gelöst werden muss und kann, um Versicherte und Arbeitgeber nicht weiter zu belasten.“ Dazu zähle auch, dass die Krankenkassen künftig nicht mehr ausgeben müssten, als sie einnehmen.

Rechnung zeigt Mehrkosten für Beitragszahler: Fast 44 Euro mehr im Monat bei 3.000 Euro Bruttolohn

Verdient ein Arbeitnehmer 3.000 Euro brutto im Monat, entstehen derzeit bei einem Arbeitnehmeranteil von 8,75 Prozent monatliche Kosten von 306,25 Euro. Steigt dieser auf zehn Prozent, läge der Anteil bereits bei 350 Euro – das wäre eine Mehrbelastung von 43,75 Euro pro Monat.

Die Summe aller Sozialversicherungskosten beläuft sich seit Anfang 2025 auf 42,3 Prozent. Auch hier drohen laut der IGES-Studie drastische Mehrkosten: Steigen die Beiträge zur Rentenversicherung von 18,6 auf 22,1 Prozent, zur Pflegeversicherung von aktuell 3,6 auf 4,5 Prozent und zur Arbeitslosenversicherung von 2,6 auf 3,1 Prozent, beliefe sich das Ausgabenpaket auf 49,7 Prozent. Mit 3.000 Euro Brutto-Monatslohn kämen so für Arbeitnehmer fast 110 Euro monatlich hinzu.

Rubriklistenbild: © Christoph Soeder/dpa

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