Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Kreditinstitut

Commerzbank peilt trotz Rezessionssorgen Milliardengewinn an

Commerzbanklogo in Frankfurt: Nach einem Sanierungspaket des Bundes hat sich die Commerzbank wieder rehabilitiert. Mittlerweile plant der Vorstand Milliardenhohe Gewinne ein.
+
Die Commerzbank peilt trotz Rezessionssorgen einen Milliardenschweren Gewinn an. Auch Bundesfinanzminister Lindner zeigt sich zufrieden.

Trotz der wachsenden Konjunktur-Sorgen bleibt die Commerzbank optimistisch und visiert im laufenden Jahr einen Milliarden-Gewinn an.

Frankfurt/Main - Die Commerzbank glaubt trotz eines drohenden Wirtschaftsabschwungs an einen Milliardengewinn 2022 und kann weiterhin auf den Staat als starken Ankeraktionär bauen. „Die Bundesregierung ist sehr zufrieden mit der Entwicklung der Commerzbank“, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am Donnerstag bei einer Bankentagung. „Wir haben keinerlei gesetzliche oder sonstige Verpflichtung, schnelle Entscheidungen zur Commerzbank zu treffen, sondern wir wollen eine gute Entwicklung dieser Bank am Finanzplatz Deutschland, weil wir ihre wichtige Rolle kennen.“

Der Staat hatte die Frankfurter Großbank, die mitten in der Finanzkrise die kriselnde Dresdner Bank geschluckt hatte, 2008/2009 mit mehr als 18 Milliarden Euro Steuergeldern vor dem Kollaps bewahrt. Die staatlichen Hilfen hat die Commerzbank bereits vor Jahren zurückgezahlt, der Bund ist aber bis heute größter Einzelaktionär des Instituts mit einem Anteil von 15,6 Prozent. Über den Verkauf dieses Anteils wird immer wieder spekuliert. Nach Angaben der vorherigen Bundesregierung müsste der Bund je Aktie etwa 26 Euro erzielen, um das Commerzbank-Engagement ohne Verlust zu beenden. Zuletzt lag der Kurs der Aktie bei etwa 7 Euro.

Commerzbank-Chef vorsichtig optimistisch

Der Anfang 2021 als Sanierer angetretene Vorstandschef Manfred Knof hat den Sparkurs verschärft und die Commerzbank zurück in die Gewinnzone geführt. Im ersten Halbjahr 2022 verdiente der MDax-Konzern trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Ukraine-Krieges 768 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand einen Überschuss von mehr als einer Milliarde Euro an. Voraussetzung sei allerdings, dass sich die Konjunktur nicht noch deutlicher verschlechtere, hieß es Anfang August.

„Wir haben ja schon einen Großteil der Wegstrecke erzielt, deswegen bin ich immer noch vorsichtig optimistisch“, sagte Knof am Donnerstag bei der „Handelsblatt“-Bankentagung in Frankfurt. „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass, wenn das hier nicht zu einer Vollkatastrophe und Vollbremsung führt, dass wir natürlich unsere Ziele erreichen können“, sagte der Commerzbank-Chef.

Commerzbank: Erwarten keine Pleitewelle

Eine Pleitewelle befürchtet Knof, dessen Institut stark in der Mittelstandsfinanzierung engagiert ist, derzeit nicht: „Ich habe hohes Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, auch der Unternehmen.“ Aus Gesprächen mit Kunden nehme er wahr, „dass sie natürlich besorgt sind und dass schwierige Zeiten auf uns zukommen. Aber es ist überhaupt kein Grund für Panikmache“. Zudem unterstütze die Ampel-Koalition mit Hilfspaketen.

Der per Video zugeschaltete Bundesfinanzminister warb dafür, die Krise zu gestalten: „Unser Land verfügt über Reserven, über Anpassungsfähigkeit, über Einfallsreichtum und auch die Bereitschaft, in Krisen gemeinsam sich Herausforderungen zu stellen“, sagte Lindner. „Und deshalb empfehle ich uns allen große Konzentration, aber eben auch die Zuversicht, dass wir aus dieser Situation herausfinden. Ich jedenfalls bin kein Kassandrarufer.“ Viele Volkswirte rechnen inzwischen damit, dass die deutsche Wirtschaft in eine Rezession abrutschen wird. (dpa/lf)

Kommentare