Arbeitswandel
ChatGPT: KI könnte Millionen Jobs vernichten – diese Berufe sind besonders betroffen
Der Chatbot ChatGPT zeigt jetzt schon: Künstliche Intelligenz (KI) wird die Arbeitswelt komplett umwälzen. Vor allem Angestellte sind aktuellen Studien zufolge von Änderungen betroffen.
München – Die Künstliche Intelligenz ChatGPT kann Aktienkurse vorhersagen, Hausaufgaben machen und programmieren. Keine Frage: Die KI wird bald die Arbeitswelt auf den Kopf stellen. Dabei kann ChatGPT nicht nur unsere Arbeit vereinfachen – sondern in manchen Fällen auch gleich komplett übernehmen.
Studie: KI könnte 300 Millionen Arbeitsplätze ersetzen
Das legt eine aktuelle Studie der US-Bank Goldman Sachs nahe. Demnach könnten bis zu 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätze weltweit durch KI ersetzt werden – mit stärkeren Auswirkungen in Industrie- als Schwellen- oder Entwicklungsländern. In den Vereinigten Staaten und Europa könnten bis zu einem Viertel aller Arbeiten vollständig von KI übernommen werden, schätzt die Bank.
ChatGPT: Vor allem Angestellte von Automatisierung betroffen
Sam Altman, CEO von OpenAI und Schöpfer von ChatGPT, sagte vor kurzem gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender ABC, dass der Chatbot viele Arbeitsplätze „abschaffen“ könnte. Das wurde auch in einer Studie von OpenAI, Open Research und der University of Pennsylvania untersucht. Das Ergebnis: Vor allem die Jobs von Angestellten mit höherem Abschluss und Bezahlung wären von einer Automatisierung betroffen. Darunter fallen vor allem Berufe, die Programmier- und Schreibfähigkeiten erfordern.
Dazu gehören unter anderem:
- Web-Designer,
- Steuerberater,
- Autoren,
- Journalisten,
- Übersetzer,
- PR-Manager,
- Finanzanalysten,
- Buchhalter,
- Verwaltungsangestellte.
Am wenigsten von Automatisierung betroffen sind Berufe, die handwerkliches Geschick erfordern: Dazu gehören unter anderem Köche, Metzger, Mechaniker, Bauarbeiter und Busfahrer.
KI: Ökonomen rechnen mit „Produktivitätsboom“
Immerhin sind die Ökonomen der Goldman-Sachs-Studie der Meinung, dass die betroffenen Jobs nicht einfach alle komplett gestrichen werden. „Obwohl die Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt wahrscheinlich beträchtlich sein werden, sind die meisten Arbeitsplätze und Branchen nur teilweise von der Automatisierung betroffen und werden daher wahrscheinlich eher durch die KI ergänzt als ersetzt“, so die Studienautoren laut dem US-Fernsehsender CNN.
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Die Betroffenen könnten in diesem Fall einen Teil ihrer frei gewordenen Kapazitäten für andere, produktivitätssteigernde Tätigkeiten aufwenden, so die Ökonomen. Gleichzeitig würden neue Jobs entstehen. Die Autoren erwarten dadurch „einen Produktivitätsboom, wie er mit dem Aufkommen früherer Allzwecktechnologien wie dem Elektromotor und dem Computer einherging“.
ChatGPT-Schöpfer Altman befürchtet zwar durch seine Erfindung den Wegfall unzähliger Jobs, fügte jedoch gegenüber ABC hinzu: „Wir können viel bessere (Anmerkung der Redaktion: Jobs) kreieren. Der Grund, KI überhaupt zu entwickeln, ist, dass sie sich auf unser Leben auswirkt und unser Leben verbessert und dass dies die größte Technologie sein wird, die die Menschheit je entwickelt hat.“ Weiter sagte er: „Wir müssen hier vorsichtig sein. Ich denke, die Leute sollten froh sein, dass wir ein bisschen Angst davor haben.“
Derweil integriert Mercedes ChatGPT in seine Fahrzeuge. So wirkt sich die Künstliche Intelligenz auf das Autofahren aus.
Rubriklistenbild: © imageBROKER/Paul Hartl/Imago
