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Negativ-Serie

Kein Extra-Geld für die Ampel: Bundesbank-Gewinn fällt schon wieder aus

Deutsche Bundesbank
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Die Bundesbank hat 2022 das dritte Mal in Folge keinen Gewinn verbucht.

Schlechte Nachrichten für den Bundeshaushalt. Nach zwei Nullrunden gibt es auch für 2022 keine Gewinnüberweisung von der Bundesbank.

Frankfurt/Main - Der Bundeshaushalt muss sich nach der dritten Nullrunde in Folge weiter auf einen ausbleibenden Bundesbankgewinn einstellen. Für das Geschäftsjahr 2024 könnte erstmals seit 1979 ein Verlust in der Bilanz entstehen, teilte die Bundesbank mit. „In den kommenden Jahren dürften die Belastungen in der Gewinn- und Verlustrechnung der Bundesbank deutlich zunehmen“, sagte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel.

Über Jahre hatte das Bundesfinanzministerium im Bundeshaushalt traditionell einen Bundesbankgewinn in Höhe von 2,5 Milliarden Euro eingeplant. Noch 2019 durfte sich der damalige Ressortchef und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den höchsten Bundesbank-Gewinn seit der Finanzkrise freuen: 5,85 Milliarden Euro.

Für 2022 stand wie schon in den beiden Vorjahren unter dem Strich eine Null. Um einen Verlust zu vermeiden, musste die Bundesbank rund eine Milliarde Euro aus ihrer Risikovorsorge nutzen. „Im Jahr 2022 musste die Bundesbank besondere finanzielle Belastungen tragen“, bilanzierte Nagel. „Der Anstieg der US-Kapitalmarktzinsen war ein Grund dafür. Er führte zu einem Wertverlust unserer Devisenreserven. Der Anstieg der Leitzinsen im Euroraum war ein zweiter Grund“, erklärte der Bundesbank-Präsident.

Bundesbank: Risikovorsorge reicht noch aus

„Auf der Grundlage verschiedener Berechnungen dürfte unsere Risikovorsorge auch im laufenden Jahr noch ausreichen. In den Folgejahren werden die Belastungen unsere finanziellen Puffer aber wahrscheinlich übersteigen“, sagte Nagel. „In diesem Fall werden wir einen Verlustvortrag ausweisen.“ Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling betonte, die Bundesbank-Bilanz stehe „auf felsigem Grund“, dies erleichtere es der Institution, „über einen gewissen Zeitraum Verluste zu verkraften“.

Die Bundesbank hatte in den vergangenen Jahren Milliarden für mögliche Risiken aus der gemeinsamen Geldpolitik unter Führung der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückgelegt. Die Euro-Währungshüter haben zur Ankurbelung der Konjunktur und zur Abmilderung der Folgen der Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren in großem Umfang Staats- und Unternehmensanleihen gekauft. Viele dieser Papiere werfen relativ niedrige Zinsen ab, zugleich müssen die Notenbanken ihrerseits Geschäftsbanken inzwischen wieder kräftig gestiegene Zinsen für geparkte Gelder zahlen.

Die EZB ihrerseits musste im Jahr 2022 einen Verlust aus laufenden Geschäften ebenfalls über ihre Risikovorsorge ausgleichen, unter dem Strich stand daher auch dort eine Null. Die Folge: Eine Gewinnausschüttung der EZB an die nationalen Zentralbanken, von der üblicherweise auch die Bundesbank profitiert, fiel für 2022 auch aus.

Bundesbank: Inflation im Blick

Im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation sieht Nagel die EZB noch nicht am Ziel. „Klar ist: Der angekündigte Zinsschritt im März wird nicht der letzte sein“, bekräftigte Nagel. Nach fünf Anhebungen in Folge seit Juli liegt der Leitzins im Euroraum inzwischen bei 3,0 Prozent. Für die EZB-Sitzung am 16. März haben die Euro-Währungshüter eine weitere Zinserhöhung um erneut 0,5 Punkte in Aussicht gestellt.

Mittelfristig strebt die EZB für den Euroraum Preisstabilität bei einer Teuerungsrate von zwei Prozent an. Diese Zielmarke ist seit Monaten weit entfernt. Im Januar schwächte sich der Preisauftrieb zwar erneut ab, dennoch lagen die Verbraucherpreise im Währungsraum um 8,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Bundesbank: Höhere Leitzinsen nötig

Nach aktuellem Stand halte er „noch höhere Leitzinsen für erforderlich, damit die Inflationsrate zeitnah zu unserem Zwei-Prozent-Ziel zurückkehrt“, sagte Nagel. Höhere Zinsen verteuern Kredite. Das kann die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken. (dpa/df)

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