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Autozulieferer vor Produktionsverlagerung

Exklusiv: Bosch prüft Werk-Schließung in München – 250 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs

Bosch: Der Autozulieferer prüft die Schließung seines Werks in München.
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Bosch: Der Autozulieferer prüft die Schließung seines Werks in München.

Der Wandel vom Verbrenner zum E-Auto zwingt auch den weltgrößten Autozulieferer Bosch zu einschneidenden Anpassungen. Nun könnte es auch das Bosch-Werk in München treffen.

München – Der Autozulieferer Bosch prüft die Schließung seines Werks in München Berg am Laim sowie eine mögliche Produktionsverlagerung. Bosch führe „derzeit Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Zukunft des Standorts“, sagte eine Konzernsprecherin am Samstag und bestätigte damit entsprechende Informationen von Merkur.de. Dabei würden „verschiedene Szenarien geprüft“, darunter auch eine vollständige Verlagerung der Produktion, hieß es.

Zur Begründung verwies die Konzern-Sprecherin auf den Wandel vom Verbrenner zum elektrischen Antrieb. Dies führe zu „erheblichen Überkapazitäten und damit zu einem hohen Anpassungsbedarf“, dem sich auch Bosch nicht entziehen könne. Erst vor wenigen Tagen hatte der Konzern auch das Aus für den Standort in Arnstadt (Ilmkreis) angekündigt.

Bosch fertigt am Standort München mit derzeit 250 Mitarbeitern elektrische Kraftstoffpumpen und Einspritzventile und sei daher vom Wandel in der Automobil-Industrie „unmittelbar betroffen“, sagte die Sprecherin.

Bosch Werk in München: „Stückzahlentwicklung rückläufig“

Zuvor hatte die Münchner Werkleitung die Mitarbeiter schriftlich auf tiefgreifende Einschnitte vorbereitet. „Die absehbare Stückzahlentwicklung der in München gefertigten Komponenten ist für die nächsten Jahre weiter rückläufig“, heißt es in einem internen Rundschreiben der Werkleitung, das Merkur.de vorliegt. Diese Entwicklung werde die „bereits bestehenden Überkapazitäten in München noch weiter verstärken und so die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts weiter schwächen“, schrieben die kaufmännische Werkleiterin Jana Mischke und ihr Kollege Jörg Luntz.

Angesichts dieser Ausgangslage habe man mehrere alternative Szenarien geprüft. Neben der Verlagerung der Fertigung ins Bosch-Werk nach Hallein im Salzburger Land sowie an den Standort Campinas in Brasilien sei auch eine Verlagerung nach Nürnberg oder Budweis „wirtschaftlich noch darstellbar“. Der Verbleib der Fertigung in München „als verlängerte Werkbank für Nürnberg“ sei „jedoch unwirtschaftlich“, heißt es in dem Schreiben. Die Bosch-Sprecherin bestätigte die Überlegungen am Samstag.

Bosch Werk in München: Konzern prüft Bündelung der Kapazitäten

Das Bosch-Werk in Hallein fertigt ebenfalls Einspritz-Ventile und übernimmt die komplette Endmontage. In Campinas bauen die Schwaben Kraftstoffpumpen. Künftig könnte die Produktion der entsprechenden Komponenten an den beiden Standorten gebündelt werden.

Angesichts der Plänen bangen die Beschäftigten in München nun um ihre Jobs. Der Betriebsrat am Standort im Münchner Osten fühlt sich hintergangen. Das Unternehmen habe das Werk in Campinas unter „fadenscheinigen Gründen“ befähigt „unsere Pumpen zu fertigen“. „Wir fühlen und betrogen und belogen“, heißt es in einer Mail, die Merkur.de vorliegt.

Angesichts dessen kündigte der Betriebsrat bereits entschiedenen Widerstand an. Man werde die vorliegenden Alternativen in den kommenden Monaten „auf den Kopf stellen“, heißt es in einem Rundschreiben, die Merkur.de vorliegt. Man werde alle Anträge der Firmenseite „höchst kritisch prüfen“. Zudem haben die Mitarbeiter-Vertreter eine Kanzlei sowie das Arbeitnehmer-nahe Info-Institut in Saarbrücken eingeschaltet. Es liefert betriebswirtschaftliche Analysen für Betriebsräte.

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