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Batterietechnologie

BMW-Reichweite der Zukunft: Im Test gelingen fast 1000 Kilometer

Ein Testprojekt zwischen BMW und dem US-Partner ONE trägt Früchte: Der Prototyp eines Elektro-SUV iX kommt dank innovativer Technik auf eine imposante Reichweite.

Detroit/München - Neben dem Kaufpreis ist bei einem Elektroauto wohl die Reichweite der wichtigste Punkt für die Anschaffung. BMW-Modelle dürften zwar auch weiterhin im kostenträchtigen Premiumsegment angesiedelt sein, beim letzteren Aspekt winkt jedoch ein technologischer Quantensprung: Der Prototyp eines BMW iX hat dank innovativer Batterietechnologie eine Reichweite von fast 1000 Kilometer ohne Zwischenladen bewältigt.

Wie der BMW-Partner Our Next Energy (ONE) verkündete, betrug das Ergebnis im Rahmen des weltweit harmonisierten Testverfahrens (WLTP) exakt 608,1 Meilen, das entspricht umgerechnet 978 Kilometer. Dieser in den USA ermittelte Wert entspricht etwa der doppelten Reichweite, wie ein herkömmlicher Modelltyp des BMW iX bewältigen kann.

BMW iX dank innovativer Akkutechnik mit Reichweite von fast 1000 km

Wenn die Reichweiten von Elektroautos künftig mit jenen von Verbrennermodellen mithalten können, ist ein wesentlicher Hinderungsgrund zugunsten von Elektromobilität behoben. Doch auch im Hinblick auf die Preise versprechen E-Auto-Neuheiten der Zukunft Besserung: „Der Gemini-Akku hat gezeigt, dass er die Reichweite von Elektrofahrzeugen verdoppeln und das größte Hindernis für die Elektrifizierung überwinden kann“, frohlockt Mujeeb Ijaz, Chef von Our Next Energy.

Die beachtliche Leistung mit dem BMW-Prototyp kommt dank einer innovativen Batterietechnologie zustande. Es handelt sich um eine Dual-Chemie-Batteriearchitektur namens „Gemini“, die zwei verschiedene Zelltypen beinhaltet. Dabei handelt es sich einerseits um Lithium-Eisenphosphat-Zellen (LFP), die als Hauptantrieb fungieren. 

Den Angaben zufolge stehen sie für die grundlegende Energiedichte, aber eine hohe Haltbarkeit, um die Anforderungen von etwa 99 Prozent des Fahrbetriebes mit einer Reichweite von etwa 240 km abzudecken. 

Prototyp des BMW iX von Our Next Energy auf dem Prüfstand.

BMW-Partner ONE entwickelt Batterie mit zwei Zelltypen - und weniger Rohstoffen

Dazu kommen - und das ist die zweite Komponente - anodenfreie Zellen: Sie haben eine deutlich höhere Energiedichte und sollen die Reichweite um mehr als 700 km erweitern können. Das Besondere: Die Energiequelle fungiert als sogenannter „Range Extender“ und soll bei längeren Fahrten die LFP-Zellen laden. Über den Grund erklärt das Unternehmen: „Wir gehen davon aus, dass die hochenergetischen, anodenfreien Batterien nicht annähernd an die Haltbarkeit (Lebensdauer) und Leistungsdichte der LFP-Batteriezellen herankommen.“

Neben der höheren Reichweite verringert der Genesis-Akku von ONE offenbar ein weiteres Problem von Akkumulatoren: die Rohstoffknappheit. So soll die innovative Neuentwicklung deutlich weniger Ressourcen benötigen. Die Rede ist von 20 Prozent weniger Lithium sowie 60 Prozent weniger Grafit, darüber hinaus werde auch der Einsatz von Nickel und Kobalt minimiert. Das hat nicht nur ökologische Auswirkungen, auch die Produktionskosten werden dadurch verringert, klärt eine Pressemitteilung auf.

BMW-Elektroauto bald mit 1000 km Reichweite? Partner finanziell unter Druck

Der in Michigan ansässige Technologie-Spezialist ONE plant derweil, schon bald einen Akkumulator namens „Gemini 001“ zur Serienreife zu bringen, der völlig frei von Kobalt ist, das unter fragwürdigen Bedingungen gewonnen wird. 

Wenn mit einem Elektroauto von BMW oder eines anderen Herstellers annähernd 1000 Kilometer ohne Zwischenladen möglich ist, wäre das im Vergleich zu Stromern der heutigen Generation ein wesentlicher Fortschritt. Worüber vom Start-Up ONE keine Informationen veröffentlicht wurden, sind jedoch die Testbedingungen: So bleibt offen, mit welcher durchschnittlichen Geschwindigkeit und klimatischen Bedingungen die Reichweite mit dem iX von BMW erreicht wurde. Auch andere Autokonzerne arbeiten fieberhaft an serienreifen Akkus für Reichweiten von 1000 km.

Elektroauto laden: Diese zehn kommen nach 20 Minuten am weitesten

Kia EV6
Kia EV6: 309 Kilometer. Dank moderner 800-Volt-Ladetechnik fährt das Mittelklasse-SUV aus Südkorea klar an die Spitze. Die Version mit Heckantrieb und 77,4-kWh-Akku war das einziges Modell des Testfeldes, das die 300-Kilometer-Marke knackte. Basispreis: 46.990 Euro. © weigl.biz
Mercedes-Benz EQS 450+
Mercedes-Benz EQS 450+: 275 Kilometer. Die Luxuslimousine für mindestens 107.326 Euro holt aus der verwendeten 400-Volt-Technik dank präzisem Lade- und Temperatur-Management das Optimum heraus. Getestet wurde die Long-Range-Version mit 108-kWh-Akku und Heckantrieb. © Deniz Calagan/Mercedes-Benz AG
BMW iX
BMW iX: 273 Kilometer. Das große Elektro-SUV trat als xDrive50 mit serienmäßigem Allradantrieb zum Test in der Oberklasse-Kategorie an – und mit mächtigem 105,2-kWh-Akku. Der Basispreis des mächtigem Stromers liegt bei 84.600 Euro. © Uwe Fischer/BMW
Hyundai Ioniq 5
Hyundai Ioniq 5: 272 Kilometer. Das südkoreanische SUV ist technisch mit dem Testsieger Kia EV6 verwandt, und nutzt dieselbe schnelle 800-Volt-Technik. Die sparsamere Heckantriebsversion kostet ab 43.900 Euro, getestet wurde die Ausführung mit 72,6-kW-Akku für 4.000 Euro Aufpreis. © Dino Eisele/Hyundai
Porsche Taycan GTS
Porsche Taycan: 271 Kilometer. In der Oberklasse lagen die Testwerte relativ dicht beieinander. In der Version GTS fährt der Elektro-Porsche (Basispreis 86.733 Euro) mit 93,4-kWh-Akku nur knapp hinter den Klassenbesten her, er kann ebenfalls mit 800 Volt laden. © Porsche AG
Audi e-tron GT quattro
Audi e-tron GT quattro: 237 Kilometer. Der viertürige, Elektrosportler mit Allradantrieb basiert auf dem Porsche Taycan und verfügt daher ebenfalls über schnelle 800-Volt-Technik und einen 93,4-kWh-Akku, ist aber etwas größer und geräumiger. Preis: ab 104.000 Euro. © Audi
BMW i4 eDrive40
BMW i4: 235 Kilometer. Die Elektroversion der konventionell angetriebenen 4er-Reihe ist das sportlichste Modell der Mittelklasse-Wertung. Als eDrive40 kostet er ab 59.200 Euro und verfügt über einen Akku mit 83.9 kWh Kapazität. © BMW
Tesla Model 3
Tesla Model 3: 221 Kilometer. Der Elektroauto-Pionier legt seit jeher mehr Wert auf Reichweite als auf schnelles Laden, was bei der Akku-Auslegung ein Zielkonflikt ist. Der Test der Long-Range-Version mit 82,1-kWh-Akku erfolgte an markeneigenen Superchargern. Basispreis des Model 3: 52.965 Euro. © Tesla
Polestar 2
Polestar 2: 218 Kilometer. Die noch junge Marke gehört zum chinesischen Geely-Konzern, die Autos werden von dessen Tochter Volvo entwickelt und in China produziert. Den Polestar gibt es ab 46.495 Euro, gemessen wurde die heckgetriebene Long-Range-Version mit 78-kWh-Akku. © Polestar
BMW iX3
BMW iX3: 201 Kilometer. Ein weiterer BMW nach dem bewährten Muster, ein Verbrennermodell zum Stromer umzurüsten. Das Mittelklasse-SUV kostet ab 67.300 Euro und verfügt über einen Akku mit 80 kWh Kapazität. © BMW

Derweil hat der US-Partner von BMW offenbar mit finanziellen Problemen zu kämpfen: Erst im November mussten laut der Agentur Reuters etwa 25 Prozent der Belegschaft von Our Next Energy gehen. Als Grund wurde die allgemeine wirtschaftliche Lage mitsamt hoher Kreditkosten genannt. (PF)

Rubriklistenbild: © Our Next Energy

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