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Gefallener Milliardär

Nach Signa-Insolvenz: Gericht kassiert Millionen von René Benko ein

Der österreichische Finanzinvestor René Benko hat seine Superyacht unter Wert verkauft. Nun zieht offenbar ein britisches Gericht auch noch den Verkaufserlös ein.

Guernsey/München - Es vergeht kaum ein Tag, in dem nicht eine neue Wendung im Fall des bankrotten Finanzinvestors René Benko stattfindet. Ein britisches Gericht der Kanalinsel Guernsey hat von der Privatstiftung des gefallenen Milliardärs einen Millionenbetrag einfrieren lassen.

Wie die Medien Kronenzeitung und News.at basierend auf Unterlagen schildern, geht es um die Forderungen eines arabischen Staatsfonds (Mubadala), bei dem die insolvente Signa-Gruppe mit einer gigantischen Summe von 700 Mio. Euro verschuldet sei.

René Benko auf dem Weg zu einem Gerichtstermin in Innsbruck: Der 47-Jährige ist Österreichs bekanntester Bankrotteur.

Nach Signa-Insolvenz: Gericht lässt Verkaufserlöse für Benkos Superyacht einfrieren

Dabei wirkt die eingefrorene Summe der Transaktion wie ein Tropfen auf den heißen Stein: Es handelt sich um die Verkaufserlöse der Super-Yacht RoMa, die der 47-Jährige in den vergangenen Jahren genutzt haben soll, um Investoren für seine Finanzprojekte zu gewinnen. Nach dem Zusammenbruch des komplex strukturierten Signa-Konzerns konnte die Yacht mittlerweile verkauft werden, so der Bericht. Für 25 Millionen Euro erhielt demnach der schwerreiche südafrikanische Unternehmer Paul van Zuydam den Zuschlag. Das edle Schiff gehörte einer Tochtergesellschaft der Laura Privatstiftung. 

Ein „Investmentpunk“ aus Österreich erklärt derweil in einem Interview den Aufstieg und abrupten Fall von Benko:

Das Gericht auf Guernsey hat den Kaufpreis der Yacht vorerst eingezogen und die Gelder weltweit eingefroren. In dem Gerichtsdokument heißt es unter dem Titel „Weltweite Einfrieranordnung“, dass bis zur weiteren Anordnung des Gerichts nicht über den Verkaufserlös der 2010 gebauten Superyacht RoMa verfügt werden dürfe.

Signa-Insolvenz: Benko musste mit Preis für Super-Yacht runtergehen

Bereits Ende 2023 versuchte Benko die 62 Meter lange Luxus-Yacht zu verkaufen. Für knapp 40 Millionen Euro wurde das Nobelschiff auf der Plattform „Alpha Yachting“ angeboten - zunächst jedoch ohne Erfolg. Benko lud dem Vernehmen nach immer wieder illustre Geschäftspartner ein, wie zum Beispiel Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Der Gerichtsentscheid ist ein weiterer Schlag für Benko und die Laura Privatstiftung, die er gemeinsam mit seiner Mutter gründete – in der er jedoch kein Begünstigter mehr sein möchte. Allerdings hatte der schillernde Gründer der Signa Holding wohl noch bis Januar 2024 wesentlichen Einfluss, aufgrund seiner Position im Stiftungsbeirat.

Diese Mega-Reichen haben 2022 viel Geld verloren

Mark Zuckerberg, Vorstandsvorsitzender von Facebook, spricht auf der 56. Münchner Sicherheitskonferenz.
Der größte Verlierer unter den Tech-Milliardären ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg. Er hat laut dem US-Wirtschaftsportal Bloomberg dieses Jahr schon etwa 71 Milliarden Dollar (bzw. in Euro) verloren und rutschte damit aus den Top Ten des Superreichen-Rankings von Bloomberg. Mit einem Vermögen von 54,6 Milliarden (Stand: September) erreicht Zuckerberg nun Platz 20. © Sven Hoppe/dpa
Elon Musk
Auch der reichste Mensch der Welt, Tesla-Chef Elon Musk, musste dieses Jahr Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen. Seit dem Höchststand am 4. November 2021 ist das Vermögen von Musk um fast 35 Prozent von 320 Milliarden Dollar auf 209,4 Milliarden Dollar Ende Oktober gefallen – fast ausschließlich aufgrund des starken Kursverfalls der Tesla-Aktie, wie das US-Magazin Forbes berichtet. Die Rezession macht also auch Musk und seinem Geschäft zu schaffen – er bleibt jedoch nach wie vor der reichste Mann der Welt.  © Evan Agostini/Invision via AP/dpa
Jeff Bezos
Die Rezessionsangst lässt auch den Kurs der Amazon-Aktien sinken – und betrifft damit direkt das Vermögen von Jeff Bezos, Gründer des Online-Handelsriesen. Während er im Juli 2021 noch auf ein Vermögen von 214 Milliarden Dollar kam, sind es nun noch 111 Milliarden. Er hat also mehr als 100 Milliarden Dollar verloren. © Cliff Owen/AP/dpa
Wiktor Wekselberg, Mitgründer der Renova Group
Die Folgen des Ukraine-Kriegs und die Sanktionen treffen auch russische Oligarchen hart. Besonders betroffen ist der russische Investor und Putinfreund Wiktor Wekselberg. Er ist Mitgründer der Renova Group, einem Konglomerat mit Beteiligung an Öl, Aluminium und Telekommunikation. Sein Vermögen schrumpfte um 11,2 Milliarden Euro auf 7,32 Milliarden Euro, nachdem die USA ihn im April auf ihre Sanktionsliste gesetzt hatten, berichtet Forbes © Vladimir Smirnov/Omago
Wladimir Lissin, Vorstandsvorsitzender des russischen Stahlproduzenten Novolipetsk Steel.
Betroffen ist aber auch einer der reichsten Männer Russlands: Wladimir Lissin. Der russische Unternehmer ist Vorstandsvorsitzender des russischen Stahlproduzenten Novolipetsk Steel. Er verlor 2022 rund neun Milliarden Euro; sein Vermögen sank damit auf etwa 20,2 Milliarden Euro. Wie sehr der Ukraine-Krieg und die Sanktionen Russlands Reiche in Bedrängnis bringt, zeigt eine weitere Zahl: Drei russische Oligarchen flogen allein von Oktober auf November aus der Bloomberg-Liste der 500 reichsten Menschen der Welt. © Itar-Tass/Imago

René Benko: Privatstiftung mit “Schattenreich” für Signa-Immobilien?

Dort ist den Berichten zufolge auch Immobilienvermögen der Familie Benko hinterlegt, was die Stiftung für Gläubiger interessant macht. So besteht der Verdacht, dass dort eine Art “Signa-Schattenreich” aufgebaut sein könnte. In diesem Zusammenhang könnten auch die hohen, offenen Kredite auf Signa-Immobilien in Städten wie Berlin, Leipzig, Dresden und Chemnitz oder auch Innsbruck eine Rolle spielen. Angeblich schuldet Benko auch der reichsten Familie der Welt viel Geld.

Interessant wird die Frage, ob die Masseverwalter und Gläubiger die Benko-Stiftungen auflösen können. Wenige Monate vor dem Zusammenbruch der Unternehmensgruppe kam es zu Vermögensverschiebungen, die nun Anwälte und Finanzexperten beschäftigen. Auch die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die insolvente Signa-Gruppe. (PF)

Rubriklistenbild: © Eibner/Imago

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