Reaktion auf veränderten Auto-Markt
Autozulieferer Continental steht vor erneutem Umbau
Der Autozulieferer Continental steht vor einem weiteren großen Umbau. Laut eines Zeitungsberichtes planen Aufsichtsrat und Vorstand eine Neuaufstellung des Unternehmens.
Frankfurt – Beim Autozulieferer Continental bahnt sich einem Medienbericht zufolge der nächste große Umbau nach der Abspaltung der Antriebssparte an. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle und der Vorstandsvorsitzende Nikolai Setzer arbeiteten an einer Neuaufstellung, berichtete das Manager Magazin am Montag unter Berufung auf Unternehmenskreise. Der Dax-Konzern besteht aus den drei Geschäftsfeldern Automotive, Reifen und Contitech. Das noch in Contitech steckende Autozuliefergeschäft mit Produkten wie Riemen und Dichtungssystemen solle verkauft werden. Das Unternehmen aus Hannover habe erklärt, es gebe dazu Konzepte und ergänzt, Contitech beschleunige seine Transformation wegen des rasanten Wandels in der Autoindustrie.
In den kommenden beiden Jahren solle der Autoteil von Contitech, der mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz erziele, abgetrennt werden, berichtete das Magazin weiter. Im Februar hatte der Dax-Konzern angekündigt, Contitech – die kleinste der drei Sparten – neu aufzustellen. Das Industriegeschäft, etwa mit Federsystemen, Förderbändern oder Materialanwendungen, solle ausgebaut werden. Die Fertigung von Autoteilen solle gebündelt werden, um Synergieeffekte zu erzielen. Conti-Aktien legten in Reaktion auf den Bericht um 7,5 Prozent zu.
Continental: Management spaltet Teile ab – auch Verkäufe stehen an
Auch in der Sparte Automotive wolle das Management Teile abspalten und verkaufen oder in Allianzen mit anderen Unternehmen einbringen, berichtete das Magazin. Im größten Geschäftsfeld sind automobile Softwarelösungen zum autonomen Fahren, Infotainment sowie Sicherheitstechnik und Assistenzsysteme zusammengefasst. Die Sparte schrieb im zweiten Quartal Verlust, während das Reifengeschäft eine operative Rendite von fast 14 Prozent einfuhr.
Ein Sprecher des Dax-Konzerns erklärte, Continental fokussiere die Geschäftsaktivitäten wie schon 2020 angekündigt. Das Geschäft mit elektrischen und konventionellen Antrieben wurde im neu geschaffenen Unternehmen Vitesco gebündelt. Es wurde vor zwei Jahren an die Börse gebracht.
Ein anderer, großer Umbruch steht manchen Beschäftigten von Continental bevor. Der Konzern plant nämlich, sein Werk im niedersächsischen Gifhorn zu schließen. Von der Schließung sollen hunderte Arbeitsplätze betroffen sein. (REUTERS/lf)