Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Autobranche in der Krise

Ausverkauf gegen die Jahresflaute: BMW setzt auf dicke Prämien für Verbrenner und Hybride

BMW will sein desaströses Jahresgeschäft durch eine satte Prämienaktion für Fahrzeuge mit Verbrennungs- oder Hybridantrieb aufpolieren - einige Käufer könnten dennoch verärgert sein.

München – Die deutschen Autoriesen um Volkswagen, Mercedes und Co. wanken derzeit bedrohlich. Hohe Produktionskosten, billigere Konkurrenz aus China und technologischer Rückstand zwingt die einstige Vorzeige-Branche zu Entlassungen und Werkschließungen. Autohersteller BMW geht zusätzlich einen anderen Weg – und hat laut Berichten von Business Insider nun eine umfangreiche Prämienaktion gestartet. Mit dieser wollen die Münchener den Absatz ihrer Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Hybridantrieb bis Ende 2024 ankurbeln.

Prämie zum Jahresende: BMW reagiert auf Absatzschwäche und startet Aktionsverkäufe

Die Prämien sind anscheinend auf die verschiedenen Fahrzeugklassen verteilt:

  • Untere Klasse (UKL) – 2.000 Euro Prämie: BMW 1er (F70)
  • Kompakte Klasse (KKL) – 3.000 Euro: BMW 3er (Baureihe G20)
  • Mittlere Klasse (MKL) – 4.000 Euro: BMW 5er (Baureihe G60)
  • Große Klasse (GKL) – 5.000: BMW 7er (Baureihe G70); BMW XM; M5, M8, X5 M, X6 M; BMW X-Reihe; BMW 8er-Reihe

Zusätzlich sind wohl noch weitere Fahrzeugmodelle prämienberechtigt – allerdings verbargen sich die Namen auf dem entsprechenden Papier hinter Codes. Auszahlen will BMW die Prämien bis Mitte Januar 2025, die nur für alle Bestandsfahrzeuge mit Verbrennungs- oder Hybridantrieb gelten, die bis 31. Dezember 2024 zugelassen werden. Ausgeschlossen sind allerdings der BMX X3 sowie fast alle Elektrofahrzeuge.

Hintergrund des Schlussverkaufs könnte der im Sommer bekannt gewordene Rückruf sowie die Auslieferungssperren von rund 1,5 Millionen Fahrzeugen sein – 150.000 davon allein in Deutschland. Diese wiesen erhebliche Mängel beim Bremssystem, das von der Firma Continental stammt, auf. BMW kalkuliert die Kosten dieses Fehlers auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Wie hoch die Regressforderungen von BMW an den Autozulieferer tatsächlich ausfallen werden, ist noch offen.

Schlussverkauf bei BMW? Der Münchener Autokonzern startet eine großangelegte Prämienoffensive, um sein Jahresendgeschäft zu retten.

Absatzkrise in China: BMWs Gewinn bricht ein – Aktion soll Jahresendgeschäft retten

Anfang November hatte der Konzern für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch von fast 84 Prozent auf 476 Millionen Euro vermeldet – der dritte in Folge. Zusätzlich macht dem Münchener Autoriesen der schwache Absatzmarkt zu schaffen. Weltweit wurden im dritten Quartal 13 Prozent weniger Autos ausgeliefert als noch im Vorjahreszeitraum. Besonders prekär ist die Lage in China zu: „Einen Einbruch der Fahrzeugverkäufe bei BMW um 30 Prozent in China zeigt ganz im Verbund mit den anderen deutschen Autobauern, dass BMW, Mercedes, VW ein riesiges Problem haben“, erklärte etwa der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber der Tagesschau.

Mit der Prämienaktion erhofft sich BMW zumindest einen Teil des Jahresendgeschäfts zu retten und die Lagerbestände zu verringern. Gleichzeitig dürfte diese Offensive auch als Angriff auf die Konkurrenz um Mercedes-Benz anzusehen sein. Da der Autokonzern in diesem Jahr zudem die von der EU festgelegten CO₂-Flottengrenzwerte übererfüllt hat, braucht er zumindest keine Sanktionierung bei einem kurzfristigen Verkaufsüberschuss von Fahrzeugen mit Verbrennermotoren fürchten. Zusätzlich wird jeder noch im Jahr 2024 zugelassene Verbrenner nicht mehr für die Berechnung im Jahr 2025 berücksichtigt.

Einige Kunden werden enttäuscht sein – und bei Stornierungen leer ausgehen

BMW hatte sich gemeinsam mit dem Auto-Multikonzern Stellantis gegen eine Aufweichung der Grenzwerte gestellt: Dieser sinkt für Autohersteller von derzeit 116 g/km ab 2025 auf nur noch 93,6 g/km.

Ärgerlich dürfte es allerdings für die BMW-Kunden werden, die bereits vor dem 10. Oktober eine Bestellung für die entsprechenden Modelle getätigt haben. Diese laut des internen Papiers von rückwirkenden Ansprüchen auf die Prämie ausgeschlossen. Auch jene Käufer, die den Auftrag nachträglich stornieren und einen neuen zu einem späteren Zeitpunkt aufgeben, würden leer ausgehen.

Rubriklistenbild: © Sven Hoppe / dpa

Kommentare