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Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe

Aufruhr um Thyssenkrupps grünes Prestigeprojekt: Staatliche Milliarden-Subventionen könnten das Scheitern nicht verhindern

Thyssenkrupp überprüft seine Strategie für eine umweltfreundliche Produktion. Der Stahlkonzern bestreitet jedoch, dass das grüne Prestigeprojekt aufgegeben wird.

Essen/Düsseldorf – Ein Medienbericht hat am Wochenende für Aufregung beim kriselnden Industriekonzern Thyssenkrupp gesorgt. Das Handelsblatt berichtete am Sonntag (7. Oktober) unter Berufung auf interne Dokumente, das Vorzeigeprojekt für eine klimafreundliche Stahlproduktion stehe möglicherweise vor dem Aus.

Thyssenkrupp überdenkt Pläne für grüne Stahlproduktion: Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe drohen

Demnach hat das Management um Vorstandschef Miguel Lopez eine grundsätzliche Überprüfung des laufenden Drei-Milliarden-Euro-Projekts eingeleitet. Dabei würden verschiedene Szenarien diskutiert, darunter auch ein Stopp des Projekts. Thyssenkrupp plant bislang, das Werk 2027 in Betrieb zu nehmen.

Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen haben zusammen Fördermittel in Höhe von zwei Milliarden Euro zugesagt. Diese werden entsprechend dem Baufortschritt nach und nach freigegeben. Doch nun drohen Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe, die das Projekt gefährden.

Thyssenkrupp überdenkt Pläne für grüne Stahlproduktion: Tochter geht von einer Realisierung des Projekts aus

Der Stahlriese dementiert jedoch, dass das Projekt gefährdet ist. Der in Überarbeitung befindliche Businessplan solle auch Erkenntnisse zur weiteren „grünen Transformation“ des Stahlbereichs liefern, erklärte Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) am Sonntagabend auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters.

Thyssenkrupp könnte die grünen Pläne seiner Stahltochter beerdigen. (Archivbild)

„Dabei prüfen wir fortlaufend technologie- und ergebnisoffen, was die besten und wirtschaftlich tragfähigsten Lösungen unter den jeweils gegebenen Rahmenbedingungen sind, um den Stahlbereich von Thyssenkrupp langfristig klimaneutral aufzustellen.“ Aktuell gehe das Unternehmen davon aus, dass die geplante Direktreduktionsanlage unter den gegebenen Rahmenbedingungen realisiert werden könne.

Thyssenkrupp überdenkt Pläne für grüne Stahlproduktion: Bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO₂ sollen eingespart werden

Die Stahlindustrie ist einer der größten Produzenten von klimaschädlichem Kohlendioxid. Mit der neuen Anlage könnte Thyssenkrupp nach eigenen Angaben im reinen Wasserstoffbetrieb jährlich bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO₂ einsparen. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) unterstützt das Projekt.

Offen ist allerdings, woher der Wasserstoff in so großen Mengen kommen soll. Unklar ist auch, ob Stahlkunden wie die Automobilindustrie bereit sind, die zumindest anfangs zu erwartenden Mehrkosten für den grünen Werkstoff zu zahlen.

Thyssenkrupp in der Krise: Mutterkonzern will Stahltochter loswerden

Der mit rund 27.000 Beschäftigten größte deutsche Stahlkocher TKSE wird seit Monaten von einem Streit mit dem Mutterkonzern erschüttert. Im Kern geht es um die Mitgift, die die Stahlsparte auf dem Weg in die Eigenständigkeit erhalten soll.

Konzernchef Lopez will das konjunkturanfällige Werkstoffgeschäft in ein Joint Venture mit der Energieholding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky einbringen. Kretinsky hat bereits 20 Prozent erworben und verhandelt über ein Paket von weiteren 30 Prozent.

Rubriklistenbild: © Federico Gambarini/dpa

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