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Insolvenz bei Familienbetrieb

Rettungsversuche gescheitert: Traditionsbrauerei erneut insolvent

Die Bruch-Brauerei gibt es seit 322 Jahren - und steht als älteste Brauerei des Saarlandes nun vor dem Aus. Kann es doch noch zu einer Rettung kommen?

Saarbrücken – Eine familiengeführte Traditionsbrauerei steckt tief in der Krise: Nach jahrhundertelangem Betrieb musste die Brauerei Bruch nun zum wiederholten Male Insolvenz anmelden. Das Unternehmen kommt nicht aus den roten Zahlen heraus und alle Rettungsversuche von Lukas Bruch, der erst 2021 übernommen hatte, sind bisher gescheitert. Auch das ehemalige Stammhaus in der Saarbrückner Innenstadt musste bereits verkauft werden – dort herrscht heute allerdings wieder reger Betrieb.

Deutsche Traditionsbrauerei ist erneut insolvent: Aus der Krise in die Krise

Immer mehr Brauereien schlittern in die Krise, so musste kürzlich auch eine Brauerei aus Viechtach Insolvenz anmelden. Mit dem Hirsch-Bräu traf es außerdem einen Brauereibetrieb aus dem Kreis Heidenheim. Die finanzielle Schieflage dauert auch bei der Brauerei Bruch schon seit 2018 an. Seitdem ist die Brauerei mehrmals in die Insolvenz gerutscht, damals noch unter Urenkel Thomas Bruch. 2021 übernahm dessen Sohn, Lukas Bruch die Geschäfte, der ebenfalls versucht eine Lösung für den Familienbetrieb zu finden.

Das Unternehmen musste in den Krisenjahren sowohl das bekannte „Stiefel“ Stammhaus am St. Johanner Markt in der Saarbrückner Innenstadt als auch die Braustätte verkaufen. Sogar vom Tafelsilber trennte sich das familiengeführte Unternehmen, laut t-online. Mit Rechtsanwalt Stephan Hainz hat das Amtsgericht Saarbrücken am 15. Juli einen Insolvenzverwalter bestimmt. Dieser wolle sich laut Saarbrücker Zeitung zunächst einen Überblick über die noch vorhandenen Werte verschaffen.

Nach schwerer Krise und Insolvenz: Wird das Bruch-Bier noch gebraut?

Die Bier-Produktion wurde 2023 nach Rheinland-Pfalz in die Kirner Brauerei verlegt, rund 100 Kilometer von Saarbrücken entfernt, wo einige Sorten der Brauerei Bruch weiter gebraut werden. Auch der Betrieb selbst ist in den Jahren geschrumpft, so berichtet t-online von vier Mitarbeitern, die zuletzt noch für die Brauerei tätig waren. Der Insolvenzverwalter hätte nun angekündigt, dass man eine „saarländische Lösung“ für das Unternehmen finden wolle – nähere Details sind nicht bekannt.

Die Brauerei wurde ursprünglich im Jahr 1702 von Johannes Daniel Bruch als Gasthausbrauerei gegründet und gilt als älteste Brauerei des Saarlandes und der Region. Das Unternehmen selbst ist nach eigenen Angaben der Firmenwebseite, die sich aktuell im Bearbeitungsmodus befindet, sogar das älteste Unternehmen in Saarbrücken. 1899 errichtete der Ururgroßvater des heutigen Besitzers Lukas Bruch die neue Bruch-Brauerei mit fortschrittlicher Technik in der Scheidter Straße in Saarbrücken. Der Firmensitz befand sich lange in der Gastwirtschaft „Zum Stiefel“ am St. Johanner Markt in der Altstadt von Saarbrücken – bis zum Jahr 2021 wurde der dortige Braugasthof von Bruch betrieben.

Im „Stiefel“-Gebäude in der Saarbrückner Innenstadt wird wieder gebraut

Im Jahr 2022 wurde bekannt, dass das Gasthaus zum Stiefel am St. Johanner Markt nach einer umfangreichen Sanierung wieder eröffnet werden soll. Die place2b group, die über zehn Gastrobetriebe und ein eigenes Catering-Service betreibt, beerbte die Brauerei Bruch an der beliebten Innenstadt Lokalität. Laut Saarbrückner Zeitung ist die Unternehmerfamilie Holzer Teil Mehrheitsanteilseigner an der place2b-Gruppe, die mit ihrer Pharmafirma Ursapharm jährlich hunderte Millionen Euro umsetzt.

Place2b-Mitgesellschafter Cornel Hahnenberg nannte im Interview damals zwar keine genauen Zahlen, aber die Sanierung des „Stiefels“ werde einen siebenstelligen Betrag ausmachen – man wolle mit „Demut“ an den Umbau der Geschichte wegen herangehen, die Mauern des Stiefels hätten „so manches zu berichten“. Auch ein hauseigenes Bier wird im Stiefel heute wieder ausgeschenkt.

Rubriklistenbild: © Christina Falkenberg/Imago

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