Global Pension Index 2023
Länder-Ranking: Deutsches Rentensystem schlechter als im Vorjahr
Der Global Pension Index 2023 deckt die Stärken und Schwächen des deutschen Rentensystems auf. Insgesamt liegt Deutschlands Altersversorgung weltweit nur noch im Mittelfeld.
Frankfurt am Main – Im Jahr 2021 lag das deutsche Rentensystem im Global Pension Index noch auf Platz 11 – und verfehlte damit weltweit knapp die Top Ten. Zwei Jahre später rutscht die Altersversorgung im internationalen Vergleich mit 47 Rentensystemen auf Platz 19 ab. Besonders in der Nachhaltigkeit gibt es Abzüge, denn der demografische Wandel und die sinkende Geburtenrate erhöhen den Druck auf das hierzulande als Umlageverfahren gestaltete Rentensystem.
Global Pension Index 2023: Abzüge für deutsches Rentensystem im Vergleich zum Vorjahr
Im Mercer CFA Institute Global Pension Index 2023 erreicht Deutschland mit 66,8 von 100 Punkten den 19. Platz weltweit und liegt damit global im Mittelfeld. Auf Platz eins liegt das Rentensystem der Niederlande, gefolgt vom isländischen und dem dänischen System. Die Studie analysiert und gewichtet die Altersversorgungssysteme nach ihrer Angemessenheit, Nachhaltigkeit und Integrität. Gleichzeitig untersuchen die Experten die Stärken und Schwächen der jeweiligen Systeme.
Deutschland verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr, was die Experten insbesondere auf eine veränderte Bewertungssystematik beim Punkt Integrität zurückführten. Schlecht fiel die Bewertung der Nachhaltigkeit des deutschen Systems aus, hierfür gab es nur 45,3 Punkte. Das umlagefinanzierte gesetzliche Rentenmodell sei vom demografischen Wandel in Kombination mit steigender Lebenserwartung besonders betroffen, hieß es. Eine deutsche Stärke ist indes die Angemessenheit: Demzufolge ist die Höhe der Leistung, die Rentner hierzulande erhalten, im internationalen Vergleich angemessen, um den Lebensunterhalt zu finanzieren.
Top Ten der Rentensysteme im internationalen Vergleich
| Land | Gesamtnote | Gesamtscore | Angemessenheit | Nachhaltigkeit | Integrität |
| Niederlande | A | 85 | 85,6 | 82,4 | 87,7 |
| Island | A | 83,5 | 85,5 | 83,8 | 80 |
| Dänemark | A | 81,3 | 82,5 | 82,5 | 77,8 |
| Israel | A | 80,8 | 77 | 82,7 | 84,4 |
| Australien | B+ | 77,3 | 70,7 | 78,4 | 86,1 |
| Finnland | B+ | 76,6 | 77,4 | 65,6 | 90,9 |
| Singapur | B+ | 76,3 | 79,8 | 71,6 | 77 |
| Norwegen | B | 74,4 | 79,4 | 59,1 | 87,8 |
| Schweden | B | 74 | 72,1 | 75,6 | 75 |
| Großbritannien | B | 73 | 77,3 | 62,7 | 80,6 |
Pensionssysteme im aktuellen Marktumfeld zunehmend unter Druck
Insbesondere vor dem Hintergrund der alternden Bevölkerungen stehen die Pensionssysteme weltweit unter Druck. Hinzu kommt ein herausforderndes Marktumfeld. „Inflation und steigende Zinssätze haben eine Marktdynamik geschaffen, die die Rentensysteme vor erhebliche Herausforderungen stellt“, sagte Margaret Franklin, Präsidentin des CFA Institutes. „Unser Index zeigt, dass in vielen Ländern die Pensionspläne die langfristige finanzielle Sicherheit der Begünstigten noch nicht garantieren. Daher spielt der Einzelne eine immer gewichtigere Rolle, wenn es um seinen Ruhestand geht.“ Damit spielt die Expertin auf die Bedeutung der privaten Altersvorsorge an.