Rentenpunkt
Im Dezember endet wichtige Frist für Rentner – Ab 2025 wird es teurer
Wenn man früher ohne Abschläge in den Ruhestand gehen möchte, können Rentenpunkte die Lösung sein. Rentner sollten sich beeilen. Ab 2025 wird es für sie teurer.
Hamm – Für viele bleibt die sogenannte Rente mit 63 ein unerreichbarer Traum. Denn wer sich vor dem 67. Lebensjahr in den Ruhestand verabschieden möchte, muss oft hohe Abschläge hinnehmen. Obwohl es Strategien gibt, um früher ohne Abschläge in den Ruhestand zu gehen, sind diese für viele finanziell nicht machbar. Dennoch könnte es sich lohnen, eine Option in Betracht zu ziehen: den Erwerb von Rentenpunkten. Hierbei könnte es sich lohnen, schnell zu handeln – im Dezember 2024 endet eine wichtige Frist.
2025 wird es teurer: Im Dezember endet wichtige Frist für Rentner
Zuerst sollte man verstehen, was ein Rentenpunkt ist. Es ist eigentlich recht einfach: Ein Rentenpunkt, offiziell Entgeltpunkt genannt, ist der zentrale Faktor bei der Rentenberechnung. Jährlich wird das Einkommen eines Arbeitnehmers mit dem Durchschnittseinkommen aller Versicherten verglichen. Die Deutsche Rentenversicherung erklärt: „Entspricht er exakt dem Durchschnittsverdienst in diesem Jahr, ist das 1 Entgeltpunkt wert“.
Die Anzahl der angesammelten Rentenpunkte bestimmt maßgeblich die Höhe der Rente im Ruhestand. Denn jeder Rentenpunkt hat einen Wert, den sogenannten Rentenwert. Die Deutsche Rentenversicherung multipliziert diesen Wert und andere Berechnungsfaktoren, wie den Zugangs- und Rentenfaktor, mit den gesammelten Rentenpunkten (Entgeltpunkten), um die monatliche Rentenhöhe zu bestimmen. Entscheidend ist diese Rechnung:
- Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x Aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor = monatliche Rentenhöhe
Rentenpunkte werden 2025 teurer
Sind Rentenpunkte nicht vorhanden, reduziert sich die Rente entsprechend. Dies kann schnell zu erheblichen Kosten führen. Um dies zu verhindern, besteht die Möglichkeit, Rentenpunkte zu erwerben. 2025 werden die allerdings teurer. Für Rentner endet im Dezember 2024 aber eine wichtige Frist.
„2025 gibt es weniger Rente für das gleiche Geld. Oder umgekehrt: Für die gleiche Rente müssen Sie im kommenden Jahr höhere Beträge auf den Tisch legen“, stellt die Deutsche Rentenversicherung fest. Das liege demnach daran, dass das vorläufige jährliche Durchschnittsentgelt aller gesetzlich Rentenversicherten 2025 deutlich höher sei als 2024. Das wird jährlich in der Sozialversicherungsrechengrößen-Verordnung des Bundesarbeitsministeriums festgelegt:
| Jahr | Durchschnittsentgelt | Kosten Rentenpunkt |
|---|---|---|
| 2024 | 45.358 Euro | 8.437 Euro |
| 2025 | 50.493 Euro | 9.392 Euro |
Generell gelte, so die Deutsche Rentenversicherung weiter: „Wer entsprechend des jeweiligen Durchschnittsentgelts Beiträge in die Rentenkasse zahlt, erwirbt einen Rentenpunkt (‘Entgeltpunkt‘).“ Ein Rentenpunkt koste demnach beim derzeitigen Beitragssatz von 18,6 Prozent „in diesem Jahr 8.437 Euro, im kommenden Jahre werden es 9.392 Euro sein, also 955 Euro oder 11,3 Prozent mehr“.
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Wer Rentenpunkte kauft, kann Abschläge verhindern
Gekaufte Rentenpunkte können dazu beitragen, die Abschläge auszugleichen, die bei einem früheren Renteneintritt anfallen. Denn für jeden Monat, den man früher in Rente geht, verringert sich die monatliche Rente um 0,3 Prozent pro Monat, bis zu einem maximalen Abzug von 14,3 Prozent. Dies kann durch freiwillige Sonderzahlungen verhindert werden. Allerdings ist der Kauf von Rentenpunkten nicht immer sinnvoll.
Die zehn besten Tipps, um früher in Rente zu gehen




Der Kauf von Rentenpunkten kann schnell sehr kostspielig werden. Denn während der Arbeitgeber die Hälfte eines verdienten Rentenpunktes zahlt, muss der Rentenanwärter den zusätzlich gekauften Rentenpunkt alleine bezahlen. Ob sich das lohnt, muss jeder individuell entscheiden.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um Rentenpunkte zu kaufen?
Wer Rentenpunkte kaufen möchte, muss mindestens 50 Jahre alt sein und eine realistische Chance haben, die 35 Beitragsjahre zu erreichen, die für die vorgezogene Rente ab 63 erforderlich sind. Wer also 50 Jahre alt ist, sollte mindestens 22 Beitragsjahre gesammelt haben, da man dann noch mindestens 13 Beitragsjahre sammeln muss, bevor man seine Altersrente frühestens in Anspruch nehmen kann.
Aber Vorsicht: Nur noch wenige dürfen tatsächlich mit 63 Jahren in Rente gehen, da sich das Renteneintrittsalter schrittweise verschoben hat und weiterhin verschiebt. Es ist daher ratsam, sich vorab genau bei der Deutschen Rentenversicherung zu informieren, welche persönlichen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um Rentenpunkte kaufen zu können.
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