Deutsche Meisterschaften
Skispringen: Heißer Kampf um die Weltcuptickets - Garmisch wird zum X-Faktor
Im Skispringen finden am Wochenende die Deutschen Meisterschaften statt. In Garmisch-Partenkirchen geht es für zahlreiche Springer um die begehrten Startplätze für den Weltcup. Dabei stehen einige prominente Namen im Fokus.
Garmisch-Partenkirchen - Am 22. November beginnt die neue Weltcupsaison im Skispringen. Wer für Deutschland dabei an den Start gehen wird, ist noch unklar. Einige Plätze scheinen vergeben, die offenen Tickets könnten bei den Deutschen Meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen verteilt werden.
Am 12. und 13. Oktober (ab 18:30 Uhr) finden die nationalen Titelkämpfe auf der großen Olympiaschanze statt. Am Samstag steigen die Einzelwettbewerbe der Damen und Herren, am Sonntag springen die Landesverbände im Teamevent.
Skispringen: Wellinger ist gesetzt, drei weitere Tickets scheinen vergeben
Die deutschen Herren haben für den Weltcupstart sieben Plätze zur Verfügung. Andreas Wellinger wird aufgrund seiner starken Vorsaison und den guten Leistungen im Sommer gesetzt sein. Karl Geiger gehört seit Jahren zum festen Inventar und dürfte zum Weltcupstart in Lillehammer ebenfalls ein Teil des Teams sein.
Pius Paschke überzeugte im vergangenen Winter und im Sommer mit konstanten Vorstellungen, auch er dürfte das Ticket bereits in der Tasche haben. Das gilt auch für Philipp Raimund, der in der Vorsaison erstmals aufs Podest sprang und einer der großen Hoffnungsträger für die Zukunft ist.
Skispringen: Showdown in Garmisch - Fünf Athleten kämpfen um zwei Tickets
In Bezug auf die weiteren Startplätze gibt es einige Kandidaten, für die die Deutschen Meisterschaften in Garmisch-Partenkirchen zum ausschlaggebenden Faktor werden könnten. Stephan Leyhe, Markus Eisenbichler, Constantin Schmid, Luca Roth und Felix Hoffmann sind die heißesten Anwärter auf die zwei noch offenen Plätze.
Für Leyhe sprechen seine solide Vorsaison und seine Erfahrung. Auch in den Sommerspringen zeigte der Willinger ordentliche Leistungen. Eisenbichler, der viele Jahre Teil der Weltspitze im Skispringen war, verpasste in der Vorsaison leistungsbedingt den Weltcup, empfahl sich aber bereits im Winter über den zweitklassigen Continental-Cup (COC). Dieser wird auch im Sommer ausgetragen, dabei zeigte der 33-Jährige punktuell gute Leistungen, brachte aber keine Konstanz in seine Sprünge. Sollte der Siegsdorfer in Garmisch-Partenkirchen überzeugen, könnte er noch auf den Weltcupzug aufspringen.
Skispringen: Schmid erspringt zusätzlichen Startplatz - Hält der Bundestrainer an seiner Linie fest?
Die großen Nationen im Skispringen haben im Weltcup laut Reglement zunächst nur fünf Startplätze zur Verfügung. Einen sechsten Platz können sich die Länder über den Continental-Cup erspringen. Hier erhalten die Top-3-Nationen in einer festgelegten Periode einen zusätzlichen Startplatz für den Weltcup.
Diesen ersprang Constantin Schmid bei den COC-Events in Trondheim, Stams und Klingenthal. Bislang verfolgte Bundestrainer Stefan Horngacher die klare Vorgehensweise, dass jener Springer, der den zusätzlichen Startplatz erspringt, diesen auch im Weltcup belegen darf. Das und ansprechende Leistungen im Sommer sprechen für Schmid, der mit 24 Jahren einen Altersvorteil hat und im Weltcup bereits seine Konkurrenzfähigkeit beweisen hat - auch wenn diese zwei Jahre zurückliegt.
Skispringen: Der Kader der deutschen Herren für die Saison 2024/25




Skispringen: Deutschland kann sogar sieben Startplätze nutzen - Schmid bei den Damen gesetzt
Auch Roth ist erst 24, zeigte gute Leistungen im COC-Cup und könnte mit überzeugenden Auftritten bei den Deutschen Meisterschaften noch auf den Weltcupzug aufspringen. Hoffmann (26) ist trotz Weltcuperfahrung nur Außenseiter auf einen Startplatz in Lillehammer.
Einen siebten Startplatz hat die deutsche Mannschaft dank einer neuen Regel. Zur kommenden Saison können sich Junioren über Erfolge bei der Junioren-WM (JWM) ein Ticket für den Weltcup sichern. Da Adrian Tittel bei der JWM in Planica die Bronzemedaille gewann, hat Deutschland einen zusätzlichen Platz. Dieser muss zwingend mit einem Athleten der Jahrgänge 2004 bis 2008 besetzt werden, er ist nicht personengebunden. Anhand der aktuellen sportlichen Lage ist Tittel der Hauptanwärter auf den Juniorenplatz.
Skispringen: Der Kader der deutschen Damen für die Saison 2024/25




Bei den Damen ist Katharina Schmid gesetzt. Die erfolgreichste deutsche Skispringerin der vergangenen Jahre präsentierte sich im Sommer in bestechender Form und gewann zuletzt vier Einzelspringen in Serie und siegte auch mit dem Team. Auch Selina Freitag dürfte aufgrund ihrer Leistungen im Sommer und ihres Potenzials, das sie vor allem im Winter 2022/23 eindrucksvoll demonstrierte, fixer Teil des Teams sein.
Dahinter werden die Karten neu gemischt. Mit Heinz Kuttin haben die DSV-Adlerinnen einen neuen Bundestrainer. Sechs Startplätze sind für den Saisonstart in Lillehammer zu vergeben, zwei scheinen verteilt. Dahinter ist das Rennen offen. Die Deutschen Meisterschaften werden auch hier eine tragende Rolle spielen. (Quelle: chiemgau24.de, truf)